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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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    «Was ist schiefgegangen?», schrie sie.
    «Na ja… » Ich wusste nicht genau, ob ich lachen oder weinen sollte. So würde Tawny nie Erfolg haben. Nie. «Du hast vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Und ehrlich… dieses Gel? Das ist einfach absurd.»
    «Ich dachte, die Typen stehen auf so was.»
    «Einige schon… aber ich weiß nicht. Was für ein Typ ist er? Was macht er beruflich?»
    «Er steht an der Kasse.»
    «Hmm. O.K. Nicht allzu schlimm.»
    «Drüben bei Blessed Images.»
    «Drüben bei… du hast einen Typen angemacht, der in einem Devotionalienhandel arbeitet?», rief ich aus.
    «Ich wollte einen Guten», erwiderte sie. «Was Besseres gibt’s nicht.»
    «Oh, mein Gott! Tawny…» Ich wusste nicht mal, wo ich anfangen sollte. Verführen ist eine echte Kunst, da gibt es so viele Nuancen, so viele Taktiken und Strategien. Sie hatte von nichts auch nur einen blassen Schimmer, und – im Ernst gesprochen – ich wusste nicht mal, ob sich daran was ändern würde. «Ich habe dir den Job im Stripclub verschafft… warum angelst du dir sie nicht dort? Nach deinen Auftritten sollten dir die Typen schlicht zu Füßen liegen.» Ein beunruhigender Gedanke kam mir. «Du hast den Job doch noch, oder?» Ich ging davon aus, dass Simon sein Wort halten würde, aber bei solchen Typen wusste man ja nie so genau.
    «Ja…», murmelte sie. «Aber diese Typen sind…»
    «Zum allerletzten Mal! Vergiss die Guten. Du kannst es dir nicht leisten, wählerisch zu sein.» Ich musterte sie. Ihr Energiepegel war eindeutig wieder auf einem Tiefstand. Stirnrunzelnd dachte ich an mein Date mit Liam. «Also… Tawny… die Sache mit Nick, dem Auktionator, hat wirklich nicht geklappt?»
    Sie holte ein Papiertaschentuch aus der Schachtel auf meinem Schreibtisch und schnäuzte sich lautstark die Nase. «Nö. Hab’s dir gesagt. Ich hab angerufen, und er hat gesagt, er wär nicht interessiert.»
    Ich war gut darin, Leute zu durchschauen, sehr gut. Es war das, was mich, na ja, zum erstklassigen Sukkubus machte. Und als ich jetzt in diese tränenverschmierten blauen Augen sah, suchte ich nach einem Anzeichen für Täuschung. Irgendeinem. Ich entdeckte nichts. Wer log also? Tawny oder Liam? Und warum sollte einer von beiden lügen? Liam hatte dazu keinerlei Grund – nicht wegen Tawny. Tawny könnte mit Niphon verbündet sein. Vielleicht wollte er die Sache einfach in die Länge ziehen, um mich zu ärgern. Was für beide ein gefährliches Spiel wäre. Seine Abneigung mir gegenüber konnte nicht so stark sein, dass er das Risiko einginge, Jerome zu verärgern. Und ich wusste, dass Jerome sehr verärgert wäre, wenn er herauskriegte, dass Tawnys Einführung aus untergründigen Motiven missbraucht wurde.
    Tatsache war ebenfalls, dass Tawny am Tag, nachdem Liam sie und Nick zusammen gesehen hatte, keinen Post-Sex-Glanz gezeigt hatte. Sie hatte keinen Energiekick bekommen. Das war mein einziger handfester Beweis in der ganzen Angelegenheit.
    Alle diese Gedanken schossen mir in Sekundenschnelle durch den Kopf. Wenn Tawny mir wirklich ein Pokerface zeigte, würde sie bald erfahren, dass sie nicht die Einzige war, die das konnte. Ich spielte also weiterhin die Genervte und Arglose und sagte: «Tawny… ich… ich versteh das nicht. Überhaupt nichts verstehe ich.»
    «Mehr hast du nicht zu sagen?», fragte sie. «Du bist meine Ausbilderin, und mehr hast du mir nicht zu sagen?»
    «Ich hab dir den Job verschafft! Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun könnte. Vielleicht können wir gemeinsam ausgehen und… Gott behüte! … einen Dreier oder so was abziehen.» Ich konnte mir nur wenig vorstellen, das noch entsetzlicher gewesen wäre, aber die Zeiten waren schlecht. Der Ausdruck auf Tawnys Gesicht deutete auf ähnliche Gefühle hin.
    «Davon verstehe ich nichts», sagte sie. «Das würde ich wohl kaum tun.»
    Ich verdrehte die Augen. «Nach einem weiteren Jahrhundert wirst du entdecken, dass du alles tust.»
    Sie putzte sich wiederum die Nase. «Nun ja… ich möchte es gern weiter allein probieren, bevor ich mich auf so was einlasse. Bis dahin… meinst du… meinst du, du könntest…»
    «Könnte was?»
    «Du weißt schon.»
    «Nein. Ein für alle Mal nein.» Eine Bitte ihrerseits konnte alles Mögliche bedeuten.
    Tawny schluckte. «Die Sache mit dem Küssen.»
    «Nein! Ich habe dir gesagt, das wäre eine einmalige Sache.»
    «Aber… aber… mein Energiepegel ist so niedrig…»
    Wiederum brach sie in Tränen aus. Und ja, ihr

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