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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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so inspirierend auf viele Leute wirken? War ich zu abgestumpft? Konnte ich nicht mehr menschlich handeln? «Und ich meine, ich kann mich nicht mal für eine einfache Massage revanchieren. Du verwöhnst mich die ganze Zeit… aber was bekommst du dafür? Du musst diejenige sein, die sexuell frustriert ist. Was du da nebenbei tust… na ja, das zählt nicht. Manchmal glaube ich, dass Hugh Recht hatte. Du leidest mehr als ich.»
    «Nein, tu ich nicht. Diese Sex-Sache ist lästig, aber ich komme damit klar.»
    «Hoffentlich kann ich es», sagte Seth. «Als ich im Krankenhaus lag, kam mir auf einmal ein merkwürdiger Einfall: Ich überlegte mir, dass ich dieses ganze mit Action vollgestopfte Zeugs schreibe, jedoch nichts davon selbst erlebe. O’Neill hat Dutzende großartiger Affären, aber ich? Ich kann nicht mal eine haben.»
    «Das nagt an einem», stimmte ich zu. «Aber was die Risiken angeht… nun ja. Wir wissen, dass es so ist, wie es sein muss.»
    «Was ist mit dem Rest?»
    «Hmm?»
    Seth drehte sich etwas herum, sodass er mir ins Gesicht sehen konnte. «Denkst du wirklich darüber nach, dass ich sterben muss? Machst du dir Sorgen um mich?»
    «Manchmal.»
    «Und ich werde dir am Ende wehtun?»
    «Nein», sagte ich fröhlich. «Natürlich nicht.»
    Er zog mich wieder an seine Brust. «Ich liebe dich, Georgina. Du schenkst mir mehr Freude, als ich jemals in diesem Leben erwartet habe. Ich möchte mit dir zusammen sein…» Er fuhr mir mit der Hand durchs Haar und wickelte es um die Finger. «Aber nicht, wenn es dir mehr Schaden als Nutzen zufügt. Ich möchte dir nicht wehtun. Ich möchte nicht den Rest meines Lebens mit der Sorge um meinen Leib und meine Seele verbringen. Ich möchte nicht, dass du weinst, wenn ich gegangen bin.»
    Ein Kloß stieg mir in die Kehle, und ich hatte das Gefühl, gleich in Tränen auszubrechen. Da lag etwas in seiner Stimme, ein merkwürdiger und unheilvoller Ton, der mir aus Gründen Angst einjagte, die ich nicht völlig erklären konnte. Ich bohrte die Finger in seine Haut und schob mich näher an ihn heran.
    «Hör auf!», flüsterte ich. «Ich möchte nicht mehr darüber reden. Es ist nicht wichtig.»
    Seth nahm mich noch fester in die Arme und gab keine Antwort. Anschließend gingen wir zu Bett und sagten nur wenig. Er kuschelte sich an mich und legte mir den Kopf auf die Brust. Ich fuhr mit den Fingern durch sein Haar und nahm seinen Duft und das Gefühl von ihm in mich auf. Als er einschlief, dachte ich daran, was er über den Sinn des Lebens gesagt hatte. Ich dachte über ‹Wollen› und ‹Müssen› nach.
    Und was ich genau in diesem Augenblick nötig hatte, war Energie. Tawny hatte mich erschöpft, und ich wollte keinesfalls in den Leib zurückwechseln, mit dem ich geboren worden war. Ich streichelte Seth nach wie vor das Haar und überlegte, wie einfach es wäre, mich hinabzubeugen und ihn zu küssen. Ihn richtig zu küssen. Und ihn zu küssen und wieder zu küssen…
    Wollen und Müssen.
    Voller Bedauern schlüpfte ich aus dem Bett. Seth schlief stets tief und fest und wälzte sich einfach auf die andere Seite und wachte nicht mal auf. Mit einem wehmütigen Blick verließ ich das Apartment und nutzte meinen letzten Funken Energie, eine andere Gestalt anzunehmen. Ein Opfer zu finden war nicht schwer – was bekräftigte, wie absurd die ganze Sache mit Tawny war –, und in weniger als zwei Stunden war ich zurück in Seths Bett, wieder aufgeladen. Diese unheimliche Stimme sprach nicht zu mir, wofür ich dankbar war. Traurig, aber befriedigt schlief ich ein.
    Und träumte.
    Kapitel 18
    Mein Traumselbst rannte aus der Küche in Richtung des Schreis. Aubrey und die mysteriöse Katze hoben ruckartig den Kopf, überrascht von meiner jähen Bewegung. Auf der anderen Seite des Wohnzimmers saß das kleine Mädchen auf dem Boden neben einem Tisch mit scharfen Kanten und hielt sich eine kleine Hand an die Stirn. Tränen rannen ihm über die Wangen.
    Im Nu war mein Traumselbst auf den Knien und hatte das kleine Mädchen fest an sich gedrückt. Ich spürte, was die andere Georgina spürte, und wäre fast ebenfalls beim Gefühl dieses weichen, warmen Leibes in meinen Armen in Tränen ausgebrochen. Mein Traumselbst wiegte das Mädchen, murmelte ihm beruhigende, sinnlose Worte zu, während es ihm mit den Lippen über das seidige Haar streifte. Schließlich hörte das Mädchen auf zu schluchzen und ließ den Kopf an der Brust meines Traumselbst ruhen, zufrieden damit, einfach geliebt und

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