Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Wohnzimmer saß er in Boxershorts mitten auf dem Sofa. Es waren weiche graue Flanellshorts. Bemerkenswert.
    Ich setzte mich vor ihn auf den Boden, stellte eine Schüssel mit warmem Wasser neben mich, tunkte einen Waschlappen hinein und strich damit langsam über seine Füße.
    Mehrere Augenblicke lang schwieg Seth. Dann sagte er: «Du wirst jetzt biblisch? Hat nicht jemand Jesus die Füße gewaschen?»
    Ich befeuchtete den Lappen erneut und ging jetzt zu seinen Unterschenkeln über. «Keine Sorge», erwiderte ich. «Ich erwarte nicht, dass du dieses Wasser in Wein verwandelst. Zumindest nicht, bevor ich fertig bin.» Ich fuhr mit dem Lappen über Seths Wade. Sie war sehnig und muskulös und von gelbbraunem Haar bedeckt. «Die Tradition des Füßewaschens ist älter als die Bibel. Du findest sie überall, lange vor den Zeiten des Neuen Testaments, in vielen anderen Kulturen. Könige, Generäle. Alle erhielten diese Behandlung.»
    «Du hast vielen Königen und Generälen die Füße gewaschen?», neckte er mich.
    «Ja, schon.»
    «Oh. Gut. Ich glaube aber nicht, dass ich mich in dieser Liga bewege.»
    Lächelnd ging ich zur anderen Wade über. «Hast du eine Ahnung! Dichter und Barden hatten einmal ebenso viel Prestige wie Könige. Viele von ihnen haben ebenfalls diese Behandlung erfahren.»
    «Ich vermisse die guten alten Zeiten. Jetzt haben wir Glück, wenn wir Honorar kriegen.»
    Ich wusch ihm den Oberschenkel, sorgfältig darauf achtend, die verbundene Verletzung zu meiden. «Stimmt schon. Aber die Leuten drohen auch nicht damit, dich einen Kopf kürzer zu machen, wenn ihnen nicht gefällt, was du schreibst.»
    «Du hast offenbar ein paar meiner Kritiken nicht gelesen.»
    «Ich lese nur die guten.»
    Ich kam zum Ende, ließ den Waschlappen ins Wasser plumpsen und schob die Schüssel beiseite. Seth wollte sich erheben, aber ich scheuchte ihn zurück.
    «Nix da. Noch nicht fertig.» Ich griff nach einer Flasche Massageöl, die ich mitgebracht hatte, und goss ein wenig auf meine Hände. Es roch nach Mandeln. «Das war nur dazu da, dich zu säubern.»
    Mit ebenso viel Bedächtigkeit, wie ich die Waschung durchgeführt hatte, massierte ich ihm das Öl in die Haut. Ich fing wiederum mit den Füßen an. Waschen kann sinnlich sein, aber jemanden mit Öl einzureiben, ist doppelt so sinnlich. Dreimal sogar. Das neckische Geplänkel erstarb. Seth sah einfach nur zu, Verwunderung und Erregung auf dem Gesicht, während ich immer weiter nach oben kam. Und als ich seinem Blick begegnete, sah ich mehr als nur diese Gefühle darin. Die Liebe in seinen Augen war so mächtig, dass ich den Blick abwenden musste. Seth hatte ein erstaunliches Verständnis der englischen Sprache, aber es gab Tage, da war diese Fertigkeit nichts im Vergleich zu dem, was er mir durch die Blicke mitteilte.
    Als ich mit den Beinen fertig war, kletterte ich hinter ihn aufs Sofa und bearbeitete auch seinen Rücken und seine Brust. Ich hatte fast so lange, wie ich getanzt hatte, Leute massiert, und verstand mein Handwerk. Ich wusste, wo sich sämtliche Muskelgruppen befanden und wie man die Verspannungen herausbekam. Seths Rücken war ziemlich steif und verspannt, entweder weil er den Laptop nicht richtig hielt oder auf Grund von Stress. Vielleicht beides.
    Endlich war ich fertig. Ungeachtet des Öls auf mir oder der Rückenlehne des Sofas lehnte er sich zurück und zog mich an seine Brust. Meine Wange ruhte auf seiner glatten, glitschigen Haut, und der Duft nach Mandeln und nach Seth hüllte mich ein.
    «Ah, Georgina», seufzte ich. «Ich wünschte, ich könnte das erwidern.»
    «Ich tu einfach so, als hättest du es getan.»
    Wiederum seufzte er. «Ich mag es nicht, so zu tun als ob.»
    «Ja.»
    «Das meine ich ernst. Mag es wirklich nicht.»
    Die Heftigkeit in seiner Stimme überraschte mich. Ich hob den Kopf. «Geht’s dir gut?»
    «Ja… ich bin bloß… ich weiß nicht.» Er schüttelte den Kopf. «Frustriert, schätze ich.»
    «Sexuell frustriert?»
    «Gewiss… aber es ist mehr als das. Hast du dir jemals vorgestellt, dass wir beide es… du weißt schon, einfach tun, nur einmal?»
    «Nein!», erwiderte ich prompt. «Absolut nicht.»
    «Ich würde das Risiko eingehen.»
    «Die Schussverletzung hat dir den Verstand geraubt. Du bist immer der Starke gewesen, schon vergessen?»
    «Die Schussverletzung hat mich darüber nachdenken lassen, was Leben bedeutet, mehr nicht.» Das hätten Maddies Worte sein können. Wie konnte eine so dämliche Geste seinerseits

Weitere Kostenlose Bücher