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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Energiepegel war niedrig. Richtig niedrig. Morgen früh würde sie Gefahr laufen, erneut ihre Gestalt zu verlieren. Verdammt! Das war unmöglich. Ich wurde nach Strich und Faden verarscht, aber warum und wie? Veranstaltete Niphon dieses ganze Brimborium wirklich bloß, um mich zu ärgern? Verdammt!
    «Das ist das letzte Mal», knurrte ich.
    Sie hielt mitten im Schluchzen inne. «Wirklich?»
    Ich seufzte. «Komm her!»
    Mit einem Gefühl von Bedrohung küsste ich sie erneut. Mein Unbehagen hatte weniger mit dem Küssen als solchem zu tun, sondern weil ich begriff, dass ich meinen eigenen Energiepegel auf gefährliche Werte herabgeschraubt hatte. Jetzt war ich diejenige, die vor morgen früh einen Kick benötigen würde. Und wenn ich einen Energiekick erhielte, wäre es wahrscheinlich, dass mein Traumstalker zurückkehren würde…
    Mit dem Einströmen von Leben war Tawny imstande, ihr verrutschtes Äußeres wieder zurückzuverwandeln. «Danke, Georgina! Du bist die Beste!» Sie wollte mich umarmen, aber ich wich zurück.
    «Verschwinde und lass dich bloß aufs Kreuz legen, ja?»
    Gerade da steckte Doug den Kopf herein und bat mich um Hilfe. Gott sei Dank hatte er meinen Ruf zu den Waffen nicht gehört. Bei Tawnys Anblick bekam er große Augen. Ich scheuchte sie hinaus und warnte sie, nicht zu vergessen, worüber wir gerade gesprochen hatten.
    «Ist sie solo?», fragte er und sah ihr nach. Ihre Kunstlederhose rutschte hoch.
    «Ja», erwiderte ich. «Sehr. Aber sie ist sehr wartungsintensiv.»
    Nachdem ich meine Inspektion der Buchhandlung beendet hatte, machte ich mich daran, einige Besorgungen zu erledigen. Schließlich tauchte ich bei Seth auf und fand ihn der Länge nach auf dem Sofa liegend, den offenen Laptop wie üblich vor sich. Als ich eintrat, klappte er ihn zu und setzte sich auf.
    «Hallo, Thetis», begrüßte er mich.
    «Selber hallo», erwiderte ich.
    Ich setzte mich neben ihn, und ein Schweigen legte sich über uns, während wir einander betrachteten. Zwischen uns herrschte keine gereizte Atmosphäre, aber sie quoll auch nicht gerade vor Liebe über. Sie war eher abschätzend. Wir maßen einander. Er griff in den V-Ausschnitt meines Pullovers und ich zuckte zusammen. Dann spürte ich, wie seine Finger über die Kette streiften, an der ich seinen Ring trug. Er zog ihn hervor und strich mit den Fingerspitzen über die Delfine.
    «Um den Hals, hm? Was ist das, High School?»
    «Vielleicht», erwiderte ich. «In Anbetracht dessen, das wir’s bislang nicht mal bis zum Abschluss geschafft haben.»
    Lächelnd ließ er den Ring los und streichelte mir nun die Wange. «Doch, haben wir.» Er seufzte. «In letzter Zeit streiten wir uns ziemlich oft, nicht wahr?»
    «Ja.» Ich machte es mir auf dem weichen Sofa gemütlich. «Es geht nicht mal mehr um Sex.»
    «Ist mir aufgefallen. Eigentlich geht’s um langweiliges Zeug.»
    «Langweilig?»
    Er zuckte die Schultern. «Du weißt schon. Typische Beziehungskiste. Zeit miteinander verbringen. Vertrauen. Kommunikation. Bei der Liebe geht’s nicht immer um die gewaltigen Mächte des Universums, die uns voneinander trennen.»
    Es sei denn, überlegte ich, man berücksichtigte den Unterschied in der Länge eines sterblichen Lebens und eines unsterblichen. Ich wusste nicht, warum mir Seths Lebensspanne neuerdings Sorgen bereitete. Ich hatte die Komplikationen auf einer intellektuellen Ebene bei unseren ersten Treffen verstanden, aber erst seit kurzem reagierte ich so instinktiv. Dass er angeschossen worden war, hatte auch nicht gerade dabei geholfen. Und apropos…
    «Ich habe dir nie gedankt», sagte ich.
    «Wofür?»
    «Dass du dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt hast.»
    «Aber du kannst ni…»
    «Ja, ja. Das haben wir bereits ausdiskutiert, etwa hundertmal. Und die Klugheit – oder vielmehr, deren Fehlen – deiner Handlung einmal beiseitegeschoben, war es süß und tapfer und… und, nun ja, vielen Dank.»
    Seth legte seine Hand auf meine und drückte sie. «Es gibt nichts zu danken.»
    Ich stand auf. «Na ja, da wir das sentimentale Zeug jetzt hinter uns haben, gehen wir doch zum geschäftlichen Teil über! Zieh dich aus.»
    Seth fuhr auf. «Wart… was?»
    «Nun», verbesserte ich. «Bis auf deine Boxershorts.»
    «Erreichen wir am Ende doch den Abschluss?»
    «Tu’s einfach!»
    Während er sich auszog, kramte ich einige Sachen aus seiner Küche zusammen. Hinzu kamen einige weitere aus einer Tragetasche, die ich mitgebracht hatte. Bei meiner Rückkehr ins

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