Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
ihnen, dass er aufbrechen musste.
    «Vielleicht können wir später noch einmal kommen», sagte er heiter.
    «Ich kann mich nicht entscheiden, ob das jetzt niedlich oder gruselig war», sagte ich zu ihm. «Vielleicht ein wenig von beidem.»
    «Wieso gruselig? Ich töte nur unsterbliche Wesen. Keine Kinder.»
    «Die Tatsache, dass du das gerade mit völlig unbewegtem Gesicht zu mir gesagt hast, ist schon Beweis genug.» Ich deutete um mich herum. «Hast du hier schon alles überprüft?»
    «Nö. Ich wollte dir doch nicht den Spaß verderben. Wer war denn am Telefon?»
    Wir gingen am Strand entlang und ich fasste zusammen, was mir Ephraim berichtet hatte. «Ich hätte ihm beinahe verraten, was ich über Grace weiß», gestand ich ihm.
    «Gut, dass du es nicht getan hast», sagte Roman. «Wir brauchen noch weitere Informationen.»
    «Wir haben nicht mehr viel Zeit», murrte ich. «Wir können nicht viel mehr herausfinden. Und da ist noch irgendetwasᅠ… etwas Seltsames, das den Tag betrifft, als Jerome beschworen wurde. Ich kann einfach nicht –» Ich hielt inne und starrte den Strand entlang. «Roman. Sieh mal.»
    Er folgte meinem Blick. Dort, in der Nähe eines Abfalleimers, war ein kleiner Abschnitt, wo kleine, rohe Gesteinsbrocken im Sand lagen. Grau und weiß. Ich rannte den Strand entlang und ignorierte, dass sich dabei meine Schuhe mit Sand füllten. Heilige Scheiße. Nach all den ergebnislosen Suchaktionen, nachdem ich mich auf all die halbgaren, unklaren Hinweise verlassen hatte, hatten wir tatsächlich etwas gefunden. Wir hatten Jerome gefunden und das keinen Augenblick zu früh.
    Einige verdatterte Kinder starrten mich an, doch ich ignorierte sie, kniete mich bei den Steinen hin, begann, sie zur Seite zu schieben, und grub mich dann durch den Sand. Erst da fiel mir auf, dass ich einen Spaten oder etwas Vergleichbares hätte mitbringen sollen. Einige Augenblicke später kam Roman dazu und stand über mir.
    «Was machst du denn da?», fragte ich nachdrücklich. «Hilf mir doch.»
    «Hier ist er nicht, Georgina.»
    «Er muss hier sein! Wir sind in der Nähe von Salzwasser. Hier ist Sand. Hier sind weiße Steine. Das passt zu der Tarnung des Siegels. Er muss hier irgendwo vergraben sein.»
    «Ich kann nichts spüren. Hier ist er nicht.»
    Die Steine rissen mir beim Graben die Hände auf und ich fühlte, wie Tränen in meinen Augen brannten. Bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, welche fürchterliche und wahrhaftige Angst ich davor hatte, dass Jerome nicht mehr zurückkehrte. Meine Zeit als Sukkubus war immer von großen Umbrüchen geprägt gewesen. Mir gefiel das ruhige Plätzchen, das ich mir hier in Seattle geschaffen hatte. Ich wollte nicht, dass sich das änderte. Ich konnte nicht zulassen, dass sich das veränderte, nicht nach all dem, was ich in letzter Zeit durchgemacht hatte.
    «Aber der ganze Sinn des Siegels und seiner Magie besteht doch darin, Jeromes Gefängnis zu verbergen. Selbstverständlich würdest du es nicht spüren.»
    «Das Siegel verbirgt es vor allen, die nicht aktiv danach suchen. Ich tue das aber und ich sage dir, es ist nicht hier.
    «Vielleicht liegt es ja daran, dass du nicht stark genug bist.»
    Mit einem Seufzen kniete sich Roman hinter mich. «Georgina, hör auf.»
    «Verdammt noch mal! Er muss hier sein!»
    Roman griff um mich herum und hielt meine Arme fest. Ich wehrte mich, doch er war zu kräftig. «Georgina, es ist genug. Jerome ist nicht hier. Das einzige Ungewöhnliche an diesem Ort ist der Geruch aus dem Mülleimer. Tut mir leid.»
    Ich kämpfte noch ein wenig gegen ihn an, doch dann gab ich auf. Da er sich augenscheinlich sicher war, dass ich mich nicht mehr widersetzen würde, ließ er mich los. Ich wandte mich um und sah ihn an. Dabei versuchte ich, meine Tränen herunterzuschlucken. «Das war unsere letzte Chance», sagte ich matt. «Wir haben keine Zeit mehr.»
    Roman musterte mich mit seinen meergrünen Augen. Ich sah weder Wut noch Gefahr in seinem Gesicht, nur Mitgefühl. «Es tut mir leid. Und du kannst dir gar nicht sicher sein, dass es schon zu spät ist.»
    «Ephraim wird seine Beurteilung jeden Moment abschließen. Und wo sollten wir als Nächstes hingehen? Auf die Olympic-Halbinsel? Wenatchee? Aufs Geratewohl Kraftplätze abzuklappern war in Ordnung, als sie noch in unserer Nähe lagen. Alle anderen liegen jetzt zu weit entfernt. Wenn wir uns davon den Falschen aussuchen, dann war es das. Game over. Dann haben wir für nichts anderes mehr

Weitere Kostenlose Bücher