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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hatte. Als ich aufstand, hoffte ich, dass es so wirkte, als wäre gerade eine platonische Unterhaltung zu Ende gegangen, und dass man mir nicht ansah, wie ich gegen die Versuchung ankämpfte, ihm einen Abschiedskuss zu geben. Wir starrten uns für einige bedeutungsschwere Augenblicke an und Seth sagte mit seinen Augen eine Million Dinge, süße und unanständige Dinge. Als ich von ihm fortging, war ich mir sicher, dass jeder, der uns sah, sofort begriff, was vor sich ging – doch niemand schien uns zu beachten.
    Meine Schicht verging danach wie im Fluge und als ich danach nach Hause ging, hörte ich neben mir unsichtbare Schritte. «Ich weiß, dass du da bist», wisperte ich. Ich wollte nicht, dass mich jemand für verrückt hielt. «Es freut mich, dass deine voyeuristischen Neigungen noch die gleichen sind.»
    Heute hatte ich mein Auto hinter meinem Apartmenthaus geparkt, und als ich um die Ecke ging und einen wenig frequentierten Block erreichte, materialisierte sich Roman neben mir. Er sah atemberaubend aus, selbstzufrieden und gefährlich. Wie immer.
    «Ich hoffe, es war unterhaltsam für dich, mir zu folgen.» Ich zog meine Schlüssel hervor.
    «Aus deinem Leben sollte man eine Reality-Serie machen», sagte er. «Es ist wirklich gut. Und weißt du was, ich bin scheinbar ziemlich labil für einen ehemaligen Meuchelmörder, aber, meine Güte, du schaffst es sogar, mich zu schocken.»
    «Ach, sei ruhig», zickte ich zurück. Ich schloss das Auto auf und glitt auf den Fahrersitz. «Deine bissigen Kommentare kannst du dir sparen.»
    «Das ist kein Kommentar. Ich habe nur laut gedacht. Das hat nichts mit dir zu tun, und es ist auch nicht nötig, dass du etwas darauf erwiderst.»
    «Das ist es also, oder?», fragte ich und fuhr aus der Parklücke. «Deshalb wirst du mich nicht töten. Du wirst mich einfach nur für alle Ewigkeit quälen. Endloses Leiden, stimmt’s?»
    Er grinste und seine perfekten, weißen Zähne leuchteten in seinem gebräunten Gesicht. Das weckte Erinnerungen in mir, daran, wie attraktiv ich das einst gefunden hatte. Doch jetzt blockierten meine Angst und mein Unwohlsein jegliche Begierden.
    «So kann man es durchaus auch sehen. Und überhaupt, tu nicht so, als ob es da nicht einen kleinen Teil in dir gäbe, der es nicht insgeheim genießt, die Rolle der ewiglich leidenden und gepeinigten Seele zu spielen. Wenn du glücklich wärest, dann wüsstest du doch gar nicht, was du mit dir anfangen solltest.»
    «Das ist überhaupt nicht wahr.» Zu meiner eigenen Überraschung wurde ich rot. «Hör damit auf, mich zu verarschen.»
    «Ich finde dich nur faszinierend. Äußerlich trägst du die Maske der moralischen Überlegenheit. Ebenso dieser Mortensen. Und da seid ihr nun und schleicht umeinander herum.»
    «Das verstehst du nicht. Wir lieben uns.» Der ironische Blick, den mir Roman zuwarf, ließ mich meine Worte sofort bereuen.
    «Oh, ich verstehe schon. Glaub mir, das tue ich.» Ich fixierte weiterhin die Straße vor mir. Er hatte mir einmal gestanden, dass er mich liebte, und ich hatte ihn zurückgewiesen. «Wenn ihr euch so sehr liebt, warum habt ihr dann überhaupt Schluss gemacht? Als ich euch das letzte Mal gesehen habe, seid ihr noch die ganze Zeit umeinander herumscharwenzelt.»
    «Wir hatten einige Gründe», sagte ich grüblerisch. «Es ist kompliziert.»
    «Das ist es doch immer.»
    Ich seufzte. Edmonds war noch etwa 25 Minuten entfernt. Das würde eine lange Fahrt werden.
    «Also, nicht dass es dich irgendetwas angehen würde, aber ich meinte damit, dass damals viel passiert ist. Zum Beispiel hatten wir Verständigungsprobleme.»
    «Wie fürchterlich profan.»
    «Und ich war dabei, völlig auszurasten – du weißt schon, weil ich Angst hatte, er könnte sterben. Ich dachte, dass ich das nicht ertragen könnte.» Ich erwartete Romans abfällige Erwiderung, aber es kam keine. «Und, natürlichᅠ… da war die Sache mit dem Sex. Ich habe mich geweigert, es zu tun. Ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, ihm einen Teil seines Lebens zu stehlen. Unsere Liebe war auf Sex nicht angewiesenᅠ… aber na ja, trotzdem brachte es einiges durcheinander.»
    «Und jetzt hast du kein Problem mehr mit Sex.»
    «Weil ich ihm jetzt nicht schaden kann! Sieh mal, am Zeitpunkt kann ich nichts ändern – oder daran, dass wir immer noch Gefühle füreinander haben.»
    «Oder daran, dass ihr beide mit jemandem zusammen seid.» Jetzt schwieg ich. Roman legte nachdenklich seinen Kopf an seine Rückenlehne.

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