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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Zeit.»
    «Es tut mir leid», wiederholte er. Ich konnte ihm ansehen, dass er die Wahrheit sagte. «Ich will ihn genauso gerne finden wie du.»
    Ich starrte auf das blaugraue Wasser, das sich hinter ihm erstreckte, und auf die kreisenden Möwen. «Warum? Warum willst du jemanden finden, der versucht hat, dich zu töten?»
    Roman lächelte. «Warum klammerst du dich an eine romantische Idealvorstellung, wenn alles andere in deinem Leben dir ziemlich deutlich gezeigt hat, dass sie unerreichbar ist?»
    Er hatte es wohl nur rhetorisch gemeint und war jetzt überrascht, als ich mich vom Anblick des Wassers losriss, zu ihm drehte und ihm antwortete. «Wegen eines Traums.»
    Er zog die Augenbrauen hoch. «Welcher Traum?»
    Ich holte tief Luft und die Bilder blitzten in meinem Kopf auf, einfach so und genauso lebendig und real wie beim ersten Mal. «Vor einer Weileᅠ… war Nyx hier.»
    Er erschrak. «Was, die Mutter der Zeit und des Chaos?»
    «Ja. Ist eine lange Geschichte.»
    «Was ist nur los mit dieser Stadt?»
    «Keine Ahnung. Jedenfalls war sie hinter meiner Energie her und sie lenkte mich damit ab, dass sie mir diese Träume schickte. Roman, sie waren so real. Das kannst du dir nicht vorstellen.» Meine Stimme klang schwach, als ich sprach. «Ich stand in einer Küche und machte den Abwasch und irgendwo lief ‹Sweet Home Alabama›. Im Nebenzimmer saß dieses kleine Mädchen auf einer Decke. Sie hatte sich wehgetan und ich bin zu ihr gegangen, um sie zu trösten. Sie war vielleicht zwei oder drei Jahre alt und sie gehörte mir . Meine Tochter. Nicht die von jemand anderem. Nicht adoptiert. Mein Fleisch und Blut. Aubrey war auch da und diese Schildi und –»
    «Eine was?»
    «Eine Schildi. Eine Schildpattkatze.» Ich wartete einen Moment, aber ich sah keine Erkenntnis in seinem Gesicht. «Wie eine Calico-Katze, nur ohne Weiß in ihrem Fell. Nur braune und orange Flecken. Wie kannst du Jahrtausende alt sein und das nicht wissen?»
    «Weil ich keine Katzenzeitschriften abonniert habe. Und ich kann es wirklich nicht fassen, dass du dich an Dinge wie Katzenrassen und Hintergrundmusik erinnerst.»
    «Es war so real», sagte ich leise. «Realer als mein eigentliches Leben. Ich kann mich an alles erinnern.»
    Falls ihm ein spöttischer Kommentar auf der Zunge gelegen hatte, so verkniff er ihn sich und wurde wieder ernst. «Entschuldige, dass ich dich unterbrochen habe. Also, was ist dann passiert? Mit dir und dem Mädchen und deiner Katzenpension?»
    «Wir waren einfach alle zusammen, warm und glücklich. Dann fuhr draußen ein Auto vor und ich trug das Mädchen hinaus, um nachzusehen. Ein Mann stieg aus und er war der Eine . Mein Geliebter, mein Ehemann, ihr Vater. Derjenige, um den sich mein ganzes Leben drehte.»
    «Wer war er?», fragte er gespannt.
    Ich schüttelte den Kopf. «Ich weiß es nicht. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Es war dunkel und es schneite. Ich weiß nur, dass ich ihn geliebt habe und dass er und das Mädchen mein Leben vollkommen machten.»
    Roman antwortete nicht sofort, sondern ließ meine Worte auf sich wirken. «Aber es war ein Traum.»
    «Ich weiß nicht. Nyx kann einem die Zukunft zeigenᅠ… das hat sie schon bei anderen getan. Sie behauptete, dass sie mir meine gezeigt hat, aber das ist unmöglich. Das kann nicht sein. Und dochᅠ…»
    «…ᅠund doch hoffst du insgeheim darauf, dass es wahr sein könnte.»
    «Ja. Und als diese Sache mit der Stasis passiert ist, da dachte ich, vielleichtᅠ…»
    Wieder vollendete Roman meinen Satz. «Vielleicht könnte es wahr sein. Schließlich konntest du Seth berühren. Vielleicht könntest du also auch ein Kind bekommen?»
    Er hatte meine geheimste Hoffnung erraten. «Ich weiß es nicht. Immer noch nicht. Vielleicht kann ich schwanger werden. Ich meine, mein Körper ist ja schon irgendwie doch menschlich, oder?»
    «Ja. Aber nicht menschlich genug. Ich kenne nicht jedes Detail der dämonischen Hierarchie und wie sie ihre Kräfte verteilen, aber ich weiß, dass du keine Kinder bekommen kannst. Auch wenn du menschlich scheinst, bist du immer noch unsterblich. Es tut mir leid, aber du gehörst immer noch der Hölle.»
    Ich hielt seinem Blick einen Augenblick stand und sah dann zu Boden. «Na ja. Das sollte mich eigentlich nicht überraschen, oder? Und es gibt sowieso keinen Grund für mich, Nyx zu trauen. Nicht nach dem, was sie getan hat.»
    Das war es also. Keine Kinder. Wieder war mir ein Teil des Traumes genommen worden. Alles, was mir blieb,

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