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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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und ich setzte mich.
    «Na dann, was kann ich für dich tun, Georgie?»
    Jerome trank Brandy, was eher zu einer Nacht am Kaminfeuer als zu einem Sonntagnachmittag passte.
    «Du hast dich mit Nanette getroffen?», fragte ich und schob die Sache mit Isabelle momentan noch auf.
    «Wie du gesehen hast.»
    «Ich habe erzählt, dass sie sich mit Cedric getroffen hat.»
    «Und?»
    «Und es kommt dir nicht seltsam vor, dass sie sich mit jedem von euch hinter dem Rücken des jeweils anderen trifft?»
    «Da läuft nichts hinter irgendjemandes Rücken», konterte er. «Ich weiß, dass sie Cedric getroffen hat, und sie weiß, dass ich es weiß.»
    Isabelle wanderte weiter und weiter in die hinterste Ecke meines Kopfes. Plötzlich schien alles völlig offensichtlich zu sein. Isabelle hatte bestritten, der Engel zu sein, sie hatte kein Interesse, dass sich etwas an ihrer Situation änderte. Nanette dagegen wollte Veränderung. Sie wollte nicht mehr mit dem Gefühl leben, dass Jerome und Cedric mit ihrem Territorium liebäugelten und sie zwischen sich einquetschten. Sie hatte behauptet, dass ihr Treffen mit Cedric von defensiver Natur gewesen war, aber ich musste mich einfach fragen, ob sie vielleicht mehr in die Offensive gegangen war, als uns allen klar war.
    «Georgie», sagte Jerome trocken. «Ich sehe, wie die kleinen Rädchen in deinem Kopf rotieren. Worüber denkst du nach?»
    Mit unserem Treffen bei Tim Hortons beginnend, gab ich Jerome einen vollständigen Bericht über meine Erfahrungen mit der Armee der Finsternis und über meine Theorien, dass der Engel der Finsternis im wahrsten Sinne des Wortes ein Engel war – Isabelle.
    «Lächerlich», sagte Jerome. «Sie ist es nicht.»
    «Du klingst genau so sicher wie Cedric.»
    Er zuckte mit den Schultern und es war ihm augenscheinlich beinahe peinlich, mit seinem Rivalen einer Meinung zu sein. «Sie führt keine Sekten an. Dazu ist sie nicht der Typ.» «Also, ich bin langsam auch der Meinung.» Ich atmete tief durch und preschte dann voran. «Ich vermute nicht, dass einem von euch schon mal in den Sinn gekommen ist, dass Nanette diejenige sein könnte, die hinter all dem steckt?»
    Jerome sah noch ungläubiger aus. «Nanette? Das ist wirklich abgefahren. Sogar für deine Verhältnisse.»
    «Was, dass Dämonen das Territorium eines anderen im Visier haben? Komm schon, Jerome. Das ist überhaupt nicht abgefahren. Das ist genau, was zwischen dir und Cedric gelaufen ist – oder vielleicht immer noch läuft. Wenn die ganze Sache hochgeht, dann ist Nanette in einer weitaus profitableren Position als Isabelle. Nanette rennt zu jedem von euch und behauptet, besorgt zu sein, doch stattdessen spielt sie euch beide gegeneinander aus.»
    Jerome schwenkte den Brandy in seinem Glas. «Und lass mich raten: Sie ist genauso blond wie der angebliche, goldhaarige Engel.»
    «Na jaᅠ…»
    Er seufzte, nahm ein letztes Schlückchen Brandy und setzte das Glas fest auf. «Nicht dass ich irgendeinen Grund hätte, dich über unsere Angelegenheiten zu unterrichten, aber bitteschön. Nanette hat nicht den Mumm, um so etwas zu versuchen. Oh, sicher, einige deiner Argumente sind korrekt. Das wäre kein unübliches Verhalten für einen Dämon, besonders, wenn er oder sie sich bedroht fühlt. Aber das passt nicht zu ihr. Sie würde vielleicht gerne so handeln, aber das wird sie nicht. Sie redet zwar viel, allerdings folgen meistens keine Taten.»
    Normalerweise bekam ich von Jerome nicht solche ausführlichen Antworten. Ich war verblüfft. «Bist du da sicher?»
    «Das bin ich», sagte er bestimmt. Ein Kellner brachte ein neues Glas Brandy. «Vergiss sie und Isabelle. Finde einen anderen Auslöser für die Taten dieser lächerlichen Gemeinschaft. Davon abgesehen, löse die Gruppe auf, wie dir befohlen wurde. Und davon abgesehen, du kannst mir ruhig zutrauen, dass ich meine Angelegenheiten auch ohne die Mithilfe eines Sukkubus regeln kann.»
    Kurz darauf ging ich und ließ Jerome alleine weitertrinken. Während ich die Tür aufdrückte, blickte ich kurz zurück und betrachtete ihn. Er fühlte sich unbeobachtet und starrte mit sorgenvoller Miene in die Tiefen seines Glases. Er wirkte trotz seiner großen Rede von eben sehr alleingelassen, im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn. Ich spürte einen Kloß im Hals und fühlte mit ihm, eine Ewigkeit der Qualen, die durch Schwierigkeiten wie die momentanen noch verschlimmert wurde. Aber andererseits, vielleicht halfen solche Episoden dämonischen Dramas,

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