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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Ablauf nicht stören. Aber vielleicht… vielleicht, wenn du eine ziemlich polierte Fassung hast, die du wegschicken willst, dann werde ich einen Blick hineinwerfen.»
    Er nickte und erwiderte mein Lächeln. Manchmal geschah etwas zwischen uns, das nichts mit Manuskripten oder dem Sortieren von Büchern zu tun hatte, dennoch von beidem beflügelt wurde.
    «Hier», sagte er und stand auf. Er drehte einen Stuhl in der Nähe herum und hob ein Tablett hoch, das ich nicht mal bemerkt hatte. «Da du mir letzte Nacht was zu essen besorgt hast.»
    Er stellte mir das Tablett in den Schoß. Pfannkuchen – mit Lachgesichtern –, die von Ahornsirup trieften. Guter, starker Kaffee. Sogar eine kleine Vase mit zwei Stängeln purpurfarbener Iris. Seth hatte eine Schwäche für purpurfarbene Blumen. Ich berührte eines der samtweichen Blütenblätter.
    «Aus deiner Küche hast du die nicht. Du musst also ziemlich früh aufgestanden und rausgegangen sein.»
    Er schüttelte den Kopf und sah etwas belämmert drein. «Ich bin gar nicht ins Bett gegangen.»
    Daher überraschte es mich nicht sehr, dass Seth, als er sich neben mich legte, während ich aß, prompt einschlief. Ich beendete das köstliche Frühstück, wusch ab und ging zur Arbeit, wobei ich ihm eine Notiz hinterließ, dass ich später anrufen würde.
    In der Buchhandlung hatte ich mich allmählich so an Paiges und Warrens Abwesenheit gewöhnt, dass es mir vorkam, als würden sie gar nicht mehr dort arbeiten. Ich fing Doug ab, als er hereinkam, und er gab mir tatsächlich wie erhofft Alecs Nummer – natürlich nicht ohne ein paar Witze auf meine Kosten.
    Ich rief Alec in der Mittagspause an, obwohl ich nicht wusste, ob er zu Hause war. Er war jedoch dort und anscheinend hocherfreut, von mir zu hören. Ja, ja, natürlich könne er mehr bekommen. Er sei so froh, dass es mir gefiel. Er gab mir die Adresse eines Cafés, wo er zu erreichen wäre, und sagte mir, ich solle gleich nach der Arbeit dort vorbeischauen.
    Fünf Minuten nach Schichtende tauchte ich dort auf. Das Café war absolut gewöhnlich, nichts Dunkles oder Zwielichtiges. Kaum der stereotype Treffpunkt für eine Drogenübergabe. Ich entdeckte Alec an einem Tisch im Hintergrund, allerdings saß jemand bei ihm. Da ich nicht stören wollte, stellte ich mich an, um einen Mocha zu ordern.
    Alecs Gegenüber war ein junger Mann, jünger als er selbst. Achtzehn, wenn ich hätte schätzen müssen. Und er war schön. Er hatte sein dickes, dunkelblondes Haar am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, und sein Gesicht hatte saubere, kräftige Züge. Als er bei einer von Alecs Bemerkungen lächelte, hoben sich perfekte weiße Zähne von der gebräunten Haut ab. Es war ein Typ, der gut und gern demnächst in einer Werbung von Abercrombie & Fitch hätte auftauchen können.
    Oder vielleicht auch nicht, da er allzu offensichtlich sein Leben vergeudete. Alec griff in seine Tasche und reichte dem Knaben einen der verräterischen Beutel. Glück und Erleichterung zeigten sich auf dem Gesicht des Strahlejungen, sodass er – falls das überhaupt möglich war – noch attraktiver aussah. Er ging. Verärgert schnappte ich mir mein Getränk, nahm seinen Platz ein und zwang mich zu einer Fröhlichkeit, die ich nicht spürte.
    «Hallo», sagte Alec zur Begrüßung, eindeutig guter Laune. «Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, dich zu sehen. Du siehst heiß aus, wie immer.»
    «Danke. Wie läuft’s?»
    «Prächtig, mittlerweile.» Er grinste breit. «Wunderbarer Tag.» Er beugte sich zu mir herüber. «Also? Was meinst du?»
    Ich setzte meine Tasse ab und sah ihn staunend wie ein kleines Mädchen an. «Du hast Recht gehabt… es war Wahnsinn. Es war, als ob ich…» So zu tun, als würden mir die Worte fehlen, wäre bestimmt besser als ein Versuch, etwas zu beschreiben, das ich nicht erfahren hatte. Er war nur allzu glücklich, die Leerstellen zu füllen.
    «Mich besser gefühlt hätte als je zuvor? Mein eigentliches Selbst entdeckt hätte?»
    «Ja», erwiderte ich atemlos. «Du – du musst mir mehr davon geben.»
    «Möglich.» Seine Hand fuhr in die magische Hosentasche. Einer der tödlichen Beutel tauchte auf und dieses hässliche Gefühl kroch mir das Rückgrat hinab. Er hielt die Kristalle neckend außer Reichweite. «Weißt du, sie werden besser, je öfter du sie nimmst. Bereit?»
    Ich starrte erst den Beutel und dann ihn verlangend an. «Hast du nicht mehr? Ich meine, ich möchte den einen… aber das wird nicht reichen.

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