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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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meinen Ärger wieder auf die andere unheimliche Sache in meinem Leben.
    «Was zum Teufel geht hier vor?», rief ich aus und knallte die Tür zu.
    «Meine entzückende Fähigkeit im Tetris?»
    «Nein! Bei allen! Warum behandeln sie mich heute so seltsam? Alle! Sie starren mich an wie eine Irre oder so.»
    Dougs Gesicht zeigte weiterhin Verblüffung, und dann sah ich, wie es ihm dämmerte. «Ah. Das. Du weißt es wirklich nicht?»
    Ich hätte ihn am Hals packen und rütteln mögen. «Natürlich nicht! Was geht hier vor?»
    Beiläufig schob er ein paar Blätter auf dem Schreibtisch herum und hob ein Exemplar von American Mystery hoch. «Du hast Seths Geschichte schon gelesen?»
    «Hatte noch keine Zeit dazu.»
    Er warf mir die Zeitschrift zu. «Tu’s! Geh irgendwo in die Mittagspause – nicht hier – und lies sie! Ich warte, bis du zurückkommst.»
    Bei einem Blick auf die Uhr erkannte ich, dass seine Schicht fast vorüber war. «Aber was hat das mit…»
    Er hielt eine Hand hoch, um mich zum Schweigen zu bringen. «Lies sie einfach! Sofort.»
    Mit finsterem Gesicht nahm ich die Zeitschrift, verließ das Geschäft und machte es mir in einem meiner Lieblingscafés unten an der Straße gemütlich. Versorgt mit einer Muschelsuppe, schlug ich die erste Seite auf und überlegte, was zum Teufel ich auf diesen Seiten finden sollte.
    Wie Seth vor einigen Wochen erklärt hatte, handelte es sich bei der Geschichte eher um eine in sich abgeschlossene Episode, die wenig mit der übergreifenden Psychologie und Entwicklung seiner Figuren zu tun hatte. Cady und O’Neill arbeiteten für ein fiktives Institut außerhalb von Washington, D.C., das archäologische und künstlerische Relikte barg und untersuchte. Deswegen waren die beiden oft damit beschäftigt, Kunstwerke internationalen Diebesbanden abzunehmen oder geheimnisvolle Codes auf einer Tonscherbe zu entdecken. Wie bei traditioneller Rollenverteilung üblich, arbeitete Bryant O’Neill als Agent im Feld, der den größten Teil der körperlichen Arbeit erledigte und in jede Menge Prügeleien und dergleichen verwickelt wurde. Die bescheidene Nina Cady konzentrierte sich auf die Recherche und blieb oft lange auf, um irgendeine Passage in einem uralten Text entziffern, die als Beweis dienen konnte.
    Diese spezielle Geschichte enthielt eine Vielzahl derselben Elemente, aber dank Seths wunderschöner Sprache und der raschen, geistreichen Dialoge blieb das Material fesselnd. In einem anderen Handlungsstrang verstrickte sich O’Neill fast immer in eine Affäre mit einer wunderschönen Frau, obwohl Seth im letzten Buch das Muster auf den Kopf gestellt und Cady die Affäre zugeteilt hatte. Die Geschichte, die ich heute las, fiel in die alte Kategorie und O’Neill übernahm auf seine wie stets angenehme Art und Weise die Initiative bei einer atemberaubenden Museumskuratorin:
    Genevieve schlenderte durch die Hallen, eine Königin zwischen Untertanen, die Menschen und Ausstellungsstücke sowohl berechnend als auch beherrschend überschaute. Mit den grün gefleckten, haselnussbraunen Augen erinnerte sie ihn an eine Katze, die ihre nächste Mahlzeit abschätzte. Er kam sich ebenfalls wie eine Beute vor, als sie vor ihm stehen blieb und ihn lässig von Kopf bis Fuß musterte, wobei sie sich mit der Zunge leicht die üppigen Lippen befeuchtete.
    Oh, mein Gott, wenn man da eine Maus wäre!, dachte er.
    «Mr. O’Neill», schnurrte sie und strich sich eine Strähne des schimmernden Haars aus dem Gesicht. Blasse, honigfarbene Streifen säumten diese hellbraunen Strähnen, wie Goldadern in Erz. Er wollte das Gesicht darin vergraben. Er wollte es schmecken. «Sie sind spät dran.»
    Trotz eines Größenunterschieds von mehr als dreißig Zentimetern kam er sich wie der Unterlegene vor, der Buße für seine Verspätung leisten und in ihrer Gegenwart niederknien müsste. Nicht dass es ihm viel ausgemacht hätte. Er versuchte, sie nicht anzustarren, nicht darauf zu achten, wie der dünne Stoff sich um ihre Hüften und vollen Brüste spannte. Ihr Busen, dachte er, war vollkommen. Ganz bestimmt von beeindruckender Größe, aber nicht grotesk üppig. Und ihre Figur… ah, selbst ein Meisterbildhauer könnte jene köstlichen Rundungen niemals nachahmen…
    Als ihm aufging, dass sie auf eine Antwort wartete, verstaute er seine Hintergedanken unter S für später und lächelte sie gelassen an.
    «Entschuldigen Sie bitte.» Jetzt war wahrscheinlich nicht die passende Zeit, den Überfall in seinem Hotel zu

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