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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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nicht zurück war. Schließlich, ein paar Stunden vor Geschäftsschluss, sah ich ihn wieder an seinem Tisch sitzen. Ich ließ mich voller Wut ihm gegenüber nieder, und es war mir auch piepegal, was die anderen dabei dachten, wenn sie uns zusammen sahen.
    «Warum hast du das getan? Warum hast du mich so hineingeschrieben?»
    Seth schaute von seinem Laptop auf und seinem Gesicht war deutlich abzulesen, dass das, was er schrieb, ihn nach wie vor mehr beschäftigte als ich. Wer weiß, vielleicht befand er sich gerade inmitten einer weiteren Orgie. «Was?»
    «Die Erzählung!» Ich knallte das American Mystery lautstark auf den Tisch. «Du hast mich da reingeschrieben. Ich bin Genevieve.»
    Er schien verblüfft. «Bist du nicht.»
    «Oh, ja? Wie kommt’s, dass unsere beiden Namen mit G anfangen? Wie kommt’s, dass wir uns so ähnlich sind?»
    «Du bist ihr überhaupt nicht ähnlich», gab er zurück.
    «Das sieht der halbe Laden aber anders! Sie glauben, dass ich das bin. Sie glauben, dass du einen Quickie beschrieben hast, den wir in einem Aufzug hatten.»
    Da sah ich seinem Gesicht an, dass er verstand, und zu meinem Entsetzen lächelte er! «Wirklich? Wie komisch!»
    «Komisch? Das ist entsetzlich! Alle halten mich für eine Bondage-Fetischistin!»
    «Thetis», setzte er sanft an, nach wie vor verdammt gelassen. «Ich…»
    « Schluss mit ‹Thetis›! Das funktioniert nicht.»
    «Ich habe diese Geschichte vor etwa, hm, sechs Monaten geschrieben. Lange, bevor ich dir begegnet bin. Die Verlagswelt bewegt sich nicht so schnell.»
    «Na ja, das wissen die anderen aber nicht.» Ich stand kurz vor einem Tränenausbruch.
    «Ich habe nie jemanden so offenkundig in meine Romane eingebaut.»
    «Wirklich? Na ja, das wissen sie auch nicht», sagte ich, sackte mit verschränkten Armen im Stuhl zusammen und fühlte mich hundeelend.
    Seth seufzte und der Blick aus seinen bernsteinfarbenen Augen lag mitfühlend auf mir. «Sieh mal, was soll ich machen? Ihnen sagen, dass du es nicht warst?»
    «Himmel noch mal, dann wären sie erst recht davon überzeugt, dass ich es war. Abgesehen davon, was würdest du tun – eine Pressekonferenz einberufen, um meinen Namen reinzuwaschen?»
    «Tut mir leid», sagte er ernst zu mir. «Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass so was mal passiert.» Ein Zögern. «Möchtest… möchtest du immer noch morgen Abend ausgehen? Ich meine… wenn nicht…»
    Die alte, bewundernswerte Schüchternheit überkam ihn, und ich konnte ihm einfach nicht mehr böse sein.
    «Doch», sagte ich zu ihm. «Ich möchte nach wie vor hingehen, aber… ich glaube, wir sollten unabhängig voneinander beim Konzert auftauchen. Weißt du, der größte Teil der Kollegen wird dort sein.»
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann jedoch anders. Vermutlich wollte er mir Überreaktion vorwerfen, hatte sich jedoch angesichts meines Zorns eines Besseren besonnen. Seth war nicht unbedingt ein Kämpfertyp. Oder er war in Anbetracht meiner offensichtlich miesen Stimmung einfach nur kein Dummkopf.
    «Na gut», sagte er schließlich. «Treffen wir uns dort.»
    «Georgina?»
    Ich schaute auf und sah Paige, der die Missbilligung übers ganze Gesicht geschrieben stand. Ich hatte nicht mal bemerkt, wie sie herangetreten war. Sie trug einen ihrer wunderschönen Hosenanzüge, diesmal in einem elektrisierenden Violett, das erstaunlich gut zu ihrer dunklen Haut passte.
    «Kann ich Sie für ein paar Minuten sprechen?», fragte sie grimmig. «Unter vier Augen?»
    Ich folgte ihr ins Büro und wartete ab, bis sie die Tür hinter uns geschlossen hatte. Kaum überraschend lag ein Exemplar von American Mystery auf ihrem Schreibtisch.
    «Also», begann sie forsch, «mir sind einige Gerüchte zu Ohren gekommen…»
    «Verdammt. Ich bin nicht sie.»
    Ich berichtete ihr von meinen eigenen Entdeckungen und wies auf Seths Bemerkung hin, wie lange es dauerte, bis Werke im Druck erschienen. Am Ende hatte ich sie wohl größtenteils von meiner Unschuld überzeugt, obwohl schmutzige Geschichten am Arbeitsplatz sie offensichtlich nach wie vor beunruhigten.
    Den Blick ins Leere gerichtet, trommelte Paige mit den rot lackierten Fingernägeln auf den Schreibtisch, als würde sie sich überlegen, was zu tun wäre. «Die Sache wird demnächst mit dem Personal geklärt werden. Entweder das, oder sie werden einfach drüber hinwegkommen. Was mir nicht gefällt, ist die Vorstellung, dass irgendjemand von außerhalb gewisse Schlüsse zieht. Es

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