Succubus on Top
wie es diese Kerle halt taten. Dann hielt Min eine Flasche Tropical Soiree Key Lime Schnaps hoch. «He, sieh mal, was ich gefunden hab. Tut’s das?»
«Natürlich. Schon gut», sagte ich. Ich wollte endlich Alec bearbeiten, ihn einlullen. Wenn damit irgendein unheiliges Gebräu verbunden war, dann müsste ich dieses Risiko halt eingehen.
Min reichte mir einen Plastikbecher, gefüllt mit einer neongrünen Flüssigkeit, und Alec und ich wanderten davon, um uns unter die Menge zu mischen.
«Du lässt zu, dass Min mit dir herumexperimentiert?», fragte er und zeigte auf den Becher.
Da kam mir die Erleuchtung. «Er hat den ganzen Abend experimentiert.» Ich lachte ein wenig zu laut und hielt mich an seinem Arm fest. Alec musste nicht wissen, dass das mein erster Drink war. «Aber sein anderes Zeug hat nicht so schlimm ausgesehen.»
Er lächelte und legte mir beiläufig den Arm um die Taille. «Habe ich dir schon gesagt, wie großartig du aussiehst?»
«Ja, diese Botschaft ist bei mir angekommen», erwiderte ich. Ich schnüffelte am Becher und entdeckte nichts weiter als Zucker. Zaghaft hob ich ihn an die Lippen und kostete. Bäh! Es schmeckte wie Brausepulver in Mundwasser. Zum Glück hatte ich keinen allzu ausgeprägten Würgereflex, also konnte ich das Zeug runterschlucken, ohne mich zu übergeben.
Alec schmierte mir noch etwas mehr Honig um den Mund, und dann lenkte ich ihn auf das eine und einzige Thema, das ihn garantiert fesselte: seine Person. Es funktionierte. Innerhalb weniger Minuten entdeckte ich, dass dieser Themenbereich noch beschränkter war, als ich gedacht hatte. Er wollte einzig und allein über die Band reden.
«Also, ja, wir könnten wohl allmählich über Seattle hinaus und in einigen der anderen großen Städte in der Gegend auftreten. Weißt du, Portland und Vancouver. Wenn wir dann hinterher Auftritte im Nordwesten bekämen, ginge es auch die restliche Westküste runter, weißt du? Und Coreys Paps kennt diesen Typen, der jemanden bei einer Plattenfirma kennt, und er wird ihm die Besprechung aus der Seattle Times zuschicken…»
Ich ließ ihn reden, nickte hin und wieder und äußerte häufig ‹ä-hä›. Vielleicht sollte ich darauf hinweisen, dass ich an Nocturnal Admission s Erfolg wirklich interessiert war. Ich glaubte an sie und ihr Talent. Nur nicht heute Abend. Andere Dinge erforderten meine Aufmerksamkeit.
«Weißt du», sagte er plötzlich wie aus heiterem Himmel. «Ich glaube, du magst mich nicht so richtig.»
Ja. Gut beobachtet.
Ich lächelte. «Tut mir leid. Es laufen so viele dämliche Typen herum, dass ich anfangs immer ein bisschen zickig bin, bis ich jemanden richtig kenne. Aber der Rest der Band schwört auf dich, und ich vertraue ihnen. Abgesehen davon…» Ich beugte mich näher heran und senkte die Stimme zu einem verruchten Schnurren «…kenne ich dich jetzt, und ich mag dich ganz bestimmt.»
Zu meinem Erstaunen fuhr Alec zurück. Was sollte das denn? Noch merkwürdiger war, dass ich Interesse in seinen Augen erkannte, aber nur in seinen Augen. Alles Übrige an ihm war offenkundig aus irgendeinem Grund niedergeschlagen. Meine Überraschung musste sich auf meinem Gesicht gezeigt haben, denn er lachte gleich darauf, als ob nichts geschehen wäre, und legte mir die Hand wieder an die Taille.
«So sehr würde ich den Jungs ja nicht vertrauen, aber hallo, wenn sie dich überzeugt haben, was soll’s!»
Ich setzte wieder das Lächeln auf und tat so, als ob mir seine merkwürdige Reaktion nicht aufgefallen wäre. Wir plauderten weiter, und ich ließ ihn nach wie vor die Richtung diktieren, die unser Gespräch einschlagen sollte. Als er bei Skateboards und den Vorzügen der einen Marke vor der anderen gelandet war, dachte ich, dass Doug das Ausmaß meiner Liebe zu ihm gar nicht recht zu würdigen wusste.
Leicht gelangweilt lehnte ich mich an Alec und trank aus dem Becher, ohne darüber nachzudenken. «Alter Hurensohn!», fluchte ich und kostete erneut von dem Zeug.
«Was?»
«Das hier.» Ich setzte den Becher so heftig auf einen zerbrechlichen Beistelltisch, dass die grünliche Flüssigkeit verspritzte. «Es schmeckt entsetzlich.» Ich begriff, dass das mein Eröffnungszug war. «Mein Gott, was hatte ich für eine beschissene Woche!» Ich drehte mich, sodass ich sogar noch etwas näher bei ihm stand, legte ihm eine Hand auf den Rücken und ließ sie bis zu seiner Taille hinabrutschen. «Ich bin froh, dass ihr diese Party gebt. Ihr müsst allmählich doch auch halb
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