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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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und wie sehr ich mich nach diesen Momenten mit ihm sehnte und mich an sie klammern wollte, so begriff ich doch, dass es keine gute Idee wäre, mit diesem Seth, von dem ich so sehr enttäuscht war, zusammenzubleiben. Seth hatte gesagt, dass er lieber alleine bleiben als mit der falschen Frau zusammen zu sein wollte. Ich war lieber getrennt von ihm, als ihn so zu sehen. Ich wollte meine Erinnerungen an ihn nicht beschmutzen lassen.
    Und so kam es, dass ich mich, auch wenn es mir das Herz brach, aus seiner Umarmung löste. Er schlief fest und rührte sich nicht. Wieder so eine Heuchelei. Ich hatte ihn so oft zu überreden versucht, etwas zu trinken, und jetzt dachte ich abschätzig darüber, dass er mit ein paar Cocktails versucht hatte, seinen Schmerz zu bekämpfen. Wie bescheuert, dachte ich bei mir, dass seine verdunkelte Seele es für uns so viel leichter machte zusammen zu sein … und doch, für mein Herz wurde es dadurch unmöglich.
    Ich verwandelte mein Outfit in Jeans und ein leichtes Tanktop und entdeckte dann Hotelbriefpapier. Darauf kritzelte ich:
    Seth,
    es tut mir leid – aber ich muss gehen. Ich habe gesagt, dass ich noch einmal über alles nachdenken würde, aber ich habe mich geirrt. Ich liebe dich zu sehr, um zu bleiben.
    Kryptisch, nicht? Es war ein kläglicher Versuch, all meine Gefühle auszudrücken, aber ich vermutete, dass er es verstehen würde. Er kannte mich. Ich ließ die Nachricht auf dem Nachttisch liegen und betrachtete ihn noch einige Augenblicke, bewunderte den Mann, den ich liebte und immer lieben würde. Schließlich, als meine Augen feucht wurden, wandte ich mich ab und verließ das Zimmer, um ein Taxi zum Flughafen zu nehmen.

Kapitel 23
    «Wo warst du?», wollte Roman wissen.
    Mein Flug war erst spät am folgenden Tag in Seattle gelandet. Es hatte sich herausgestellt, dass einen Flug von Mexiko zur nordwestlichen Pazifikküste zu kriegen etwas länger dauern kann als eine unsterbliche Teleportation, besonders wenn man kurzfristig einen braucht.
    «Am Rand der zivilisierten Welt und dann wieder zurück», sagte ich und ließ mich auf die Couch fallen. Beide Katzen kamen zu mir, was ich mit einer gewissen Selbstzufriedenheit zur Kenntnis nahm, denn normalerweise scharwenzelten sie immer um Roman herum.
    «Aha, South Dakota also?»
    Ich zog ein Gesicht und legte meinen Arm über die Augen. Mein Trip zu Seth hatte zwar nur 24 Stunden gedauert, aber, mal ehrlich, das war schon viel auf einmal gewesen, was ich in so kurzer Zeit verdauen musste. «Ich habe Seth gefunden.»
    «Oh.» Das verpasste Romans Begeisterung einen deutlichen Dämpfer. «Dann war sein Verschwinden wohl doch kein Fall für ‹Aktenzeichen XY›, wie Maddie es dargestellt hat.»
    «Na ja, ich musste – wortwörtlich – einen dämonischen Gefallen einfordern, um ihn zu erwischen.»
    «Und? Werdet ihr jetzt, wo er frei ist, Hand in Hand in den Sonnenuntergang schweben?»
    Als er den Sonnenuntergang erwähnte, musste ich daran denken, wie wir uns am Strand in den Armen gelegen hatten, und bei mir zog sich alles zusammen. «Nicht ganz. Ich … habe ihn verlassen.»
    «Und was genau hat das zu bedeuten?»
    Ich versuchte ihm zu erklären, wie alles mit Seth kaputtgegangen war, aber das war nicht einfach. Es war für mein Hirn beinahe zu viel, sich durch das alles noch einmal hindurchzuarbeiten. Alles ich damit fertig war, fühlte ich mich noch ausgelaugter als vorher.
    «Also, war’s das? Ihr werdet euch nie wiedersehen?» Roman klang skeptisch.
    «Er hat gesagt, er würde nicht zurückkommen, und ich bin nicht dageblieben. Also, ja.»
    «Es fällt mir schwer, das zu glauben. Will er jetzt permanent in diesem Hotel wohnen? Nicht mal er verdient so viel Geld.»
    «Nein, beim Essen hat er erwähnt, dass er sich irgendwoanders niederlassen will. Er hat nur noch nicht entschieden, wo.»
    Für eine Minute oder so herrschte zwischen uns Schweigen. Die einzigen Geräusche kamen von draußen vom Verkehr und von Aubrey, die neben meinem Ohr schnurrte. Schließlich fragte Roman: «Geht es dir gut?»
    Ich sah ihn verdutzt an. «Wie meinst du das?»
    «Genauso, wie ich es gesagt habe. Das muss schwer für dich sein. Ich meine, seit der Sache mit den Oneroi hattest du eigentlich keine Auszeit.»
    Ich wusste nicht recht, warum mich seine Worte so irritierten. Wahrscheinlich, weil bei all dem Kummer, der mein Leben ständig bestimmte, mich nur selten einmal jemand fragte, ob es mir gutging. Möglicherweise hatten sie es einfach

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