Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
einige unserer lokalen Berühmtheiten genauer angesehen», sagte ich süßlich.
Simone löste ihren hingebungsvollen Blick von Carter und fixierte mich stirnrunzelnd. «Ich glaube nicht, dass mir so viele Berühmtheiten begegnet sind.»
«Also», sagte ich und lächelte nach wie vor wie ein Vollidiot. «Das hängt vermutlich davon ab, wie man eine ‹Berühmtheit› definiert. Ich halte allerdings Bestsellerautoren schon für Berühmtheiten. Du hast mit einem von ihnen ein kleines Schwätzchen gehalten.»
Cody, Hugh und Peter waren augenblicklich voll bei der Sache. Sie konnten einen Zwist zwischen Frauen eine Meile gegen den Wind riechen und machten sich zweifellos auf einen Zickenkrieg gefasst.
«Ach das», sagte sie abwertend. «Ich dachte, du meinst einen Schauspieler oder so. Ja, er ist einfach nur jemand, den ich auf meinem Radarschirm habe. Einer von vielen. Ganz niedlich. Nett genug.»
«Und ein Freund von mir», sagte ich. Meine Stimme klang immer noch heiter, aber ich konnte sehen, dass sie sich durchaus bewusst war, dass sich etwas zusammenbraute.
«Er ist trotzdem Freiwild», sagte sie mit einem Schulterzucken. «Und was willst du eigentlich? Seine Seele ist sowieso schon befleckt. So ein guter Fang ist er nicht. Es ist ja nicht so, dass ich noch großartig Schaden anrichten könnte.»
Das stimmte so nicht. Seths Seele war vielleicht momentan der Hölle verschreiben, doch er konnte noch erlöst werden – auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür angeblich gering war. Wenn es Simone durch irgendeinen bescheuerten Zufall gelingen würde, ihn dazu zu bringen, Maddie noch einmal zu betrügen, so würde sich seine Seele noch mehr verdunkeln und jede verbliebene Chance auf eine Rettung für ihn zunichtemachen. Außerdem, von der Sünde ganz abgesehen, würde Simone Seths Leben verkürzen – und da war ich definitiv dagegen.
«Also ist er nur ein x-beliebiger Typ, den du aufgegabelt hast?», fragte ich. Langsam gab ich die Höflichkeit auf. Sie tat es mir gleich. Aha. Die öde Simone war doch nicht so ignorant, wie sie immer tat. «Die Tatsache, dass er ein Freund von mir ist und jemand, mit dem ich mal zusammen war, ist also nicht ausschlaggebend?»
«Das klingt bei dir so, als wollte ich dir eins reinwürgen. Ich kenne dich noch nicht mal. Ich mache hier nur Urlaub. Jungs aufzureißen ist Teil unseres Lebens – und du kontrollierst kein Territorium so wie sie.» Sie nickte in Richtung der Vampire, die genau abgesteckte Jagdreviere hatten. «Außer», sagte sie selbstzufrieden, «du hast da irgendein Arrangement mit Jerome.»
Das hatte ich mit Sicherheit nicht. Mein Boss hatte sogar ziemlich deutlich klargestellt, dass es ihm egal war, was mit Seth passierte.
«Nein, aber ich dachte, du würdest es vielleicht, wenn du in der Stadt eines anderen zu Besuch bist, aus Höflichkeit unterlassen. Das wäre schön.» Mein Lächeln war wieder da, dieses Mal war es eisig. «Und das stellt auch sicher, dass dein Aufenthalt weiterhin schön bleibt.» Dass ich ihr Lieblingswort benutzte, würde ihr vielleicht dabei helfen, die Botschaft zu begreifen.
Simone versteifte sich und wandte mir ihre ganze Aufmerksamkeit zu. «Was soll das sein, so etwas wie eine Warnung, dass du mich fertigmachen wirst, wenn ich nicht kusche?»
Ich zuckte mit den Schultern und trank meinen Drink aus. «Nur ein freundschaftlicher Rat.»
Sie stand auf und warf sich ihre Tasche mit solcher Vehemenz über die Schulter, dass sie beinahe Carter gegen den Kopf knallte. Ganz offensichtlich war er nicht mehr auf ihrem Radar. Na ja, zumindest vorerst. «Ich werde nicht hier sitzen und mir kaum verhüllte Drohungen anhören. Besonders nicht, wenn es um unbedeutende Männer geht. Wenn ich ihn haben will, dann nehme ich ihn mir.»
«Wir werden dich vermissen», murmelte ich, während sie davonstolzierte.
«Oh», sagte Hugh fröhlich. «Es gibt nichts, was ich lieber mag, als einen Zoff unter Sukkuben. Denver Clan ist nichts dagegen. Mit Tawny hättest du den Boden wischen können, aber Simone könnte dir ebenbürtig sein.»
«Wohl kaum», sagte ich. «Und Seth und Carter werden das genauso sehen.»
Carter hob eine Augenbraue und stimmte offensichtlich meiner Aussage nicht zu.
«Baggert sie tatsächlich Seth an?», fragte Cody.
«Jawoll. Wie ein scheues, blauäugiges kleines Fanmädchen.»
«Hast du ihn nicht damals auch so rumgekriegt?», fragte Peter.
Ich sah ihn finster an. «Das ist irrelevant. Es wird jedenfalls nicht
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