Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
hundertprozentiger Sicherheit, dass dem nicht so war.
«Ja», stimmte Doug mir zu. «Das ist wahrscheinlich keine so gute Idee.»
Insgeheim wunderte ich mich über Dougs Worte. Nachdem er so versessen darauf war, aus dieser Sache herauszukommen und seine heiße Frau zu treffen, wäre ich eigentlich davon ausgegangen, dass er mich mit jedem x-Beliebigen zum Konzert geschickt hätte.
Maddie fiel nichts auf. «Nein, wirklich. Er vergräbt sich schon seit Wochen in seinem Buch und ich denke, es würde ihm guttun, wenn er mal rauskommt. Ich glaube, die ganze Hochzeitssache stresst ihn ziemlich.»
Na, da waren wir ja schon zwei. «Oh, ich will ihn nicht, äh, aus seiner kuscheligen Höhle zerren», erwiderte ich lahm.
Sie lachte. «Wie ich schon gesagt habe, es würde ihm guttun. Ich gehe gleich und frage ihn.»
Bevor Doug oder ich noch protestieren konnten, war sie schon verschwunden. Einige Sekunden lang hing Schweigen zwischen uns. «Also», sagte er schließlich. «Sie schafft es, ihn zu fast allem zu überreden. Dann ist es wohl abgemacht.»
«Vermutlich.» Er ließ mich stehen und ich fand es bemerkenswert, wie wenig wir beide von diesen Aussichten begeistert waren. Jetzt würde es noch viel mehr nach einer Doppelverabredung aussehen, und zusätzlich fühlte ich mich auch noch wegen Maddies blindem Vertrauen schuldig. Das Gute war allerdings – zumindest irgendwie – dass Simone schon wirklich gehörigen Schneid brauchen würde, um in das Konzert hineinzuplatzen und die «Versuchung des Seth» fortzusetzen.
Genau wie Doug vorhergesagt hatte, überredete Maddie Seth tatsächlich dazu, mitzugehen. Das Konzert begann erst spät und wir vier hatten uns darauf geeinigt, dass wir uns gegen 22:30 Uhr vor dem Club träfen, wo ich die Tickets austeilen würde. Nachdem wir alle vollzählig dort eingetrudelt waren, blickte ich in die drei Gesichter vor mir und versuchte mir darüber klarzuwerden, ob diese ganze Situation jetzt lustig oder schlicht erbärmlich war. Seth fuhr die übliche «Zu schüchtern, um irgendjemandem in die Augen zu sehen»-Schiene und es war ihm unübersehbar unangenehm, dass Maddie ihm diese Sache eingebrockt hatte. Cody war, selbst für einen Vampir, noch blasser als sonst und sah außerdem so aus, als wolle er jeden Moment davonrennen. Im Grunde hätte es mich nicht verwundert, wenn sich die beiden Männer verbündet hätten, um gemeinsam einen Fluchtplan auszuarbeiten. Gabrielle war die Einzige, die sich scheinbar freute, hier zu sein, und deren Augen voller Vorfreude strahlten.
Außerdem war sie die Einzige von uns, die für die Metalszene richtig angezogen war: Sie war ganz schwarz gekleidet, ihr Haar stand stachelig von ihrem Kopf ab und ihr Make-up war einfach dramatisch. Cody und Seth dagegen trugen ihre normale Alltagskleidung und mein Outfit lag irgendwo in der Mitte: Ich trug schwarze Jeans, ein schwarzes Bustiertop und schweren Silberschmuck. Trotzdem sah es für diese Location zu sehr nach Designer aus.
«Vielen Dank, dass ich mit euch mitkommen durfte», sagte sie. «Ich wusste gar nicht, dass ihr Blue Satin Bra mögt.»
«Wie könnte man sie denn nicht mögen?», fragte Seth mit einer Unschuldsmiene.
Ich konnte ihn nicht ansehen, denn sonst hätte ich bestimmt angefangen zu grinsen. Ich verteilte die Tickets und wir gingen durch eine Traube von Menschen hinein, die ich im Falle einer Straßenschlacht lieber auf meiner Seite gehabt hätte.
Wir schafften es, uns einen Stehtisch ganz hinten zu sichern. Das bedeutete zwar, dass wir die ganze Zeit stehen mussten, aber zumindest hatten wir so eine Stellfläche für unsere Gläser. «Frag sie, ob du ihr etwas zu trinken holen darfst», zischte ich Cody zu. Für einen Vampir den Cyrano zu spielen hatte den Vorteil, dass er ein sehr feines Gehör hatte und ich so leise sprechen konnte, dass Gabrielle mich auf keinen Fall hören konnte. Der Lärm im Raum – obwohl die Band noch gar nicht angefangen hatte – war der Geheimniskrämerei ebenfalls zuträglich.
Cody gehorchte pflichtbewusst und als Gabrielle anfing, nach Geld zu kramen, beteuerte er, dass die erste Runde auf ihn gehen würde. Das Strahlen, das sie ihm hierauf schenkte, stärkte sein Selbstbewusstsein ungemein.
Seth beugte sich an mein Ohr. Er stand neben mir. Gabrielle an meiner anderen Seite war zu sehr von den Eindrücken um sie herum gefesselt, um etwas mitzubekommen. «Das ist so verrückt, dass es tatsächlich funktionieren könnte», raunte er.
«Nicht so
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