Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Aktivitäten.»
Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit, ein Gefühl, dass mich schon quälte, seit ich Seth kennen gelernt hatte und Carter begonnen hatte, eine aktive Rolle in meinem Leben zu spielen. «Warum? Warum interessierst du dich so sehr für Seth? Du warst schon immer neugierig darauf, was er tut – und wie wir miteinander umgehen.»
«Ich interessiere mich für den Schaffensprozess eines großartigen Künstlers. Es macht Spaß, dabei zuzusehen.»
«Noch eine Halbwahrheit.» Wie immer beantwortete er eine Frage, ohne sie wirklich zu beantworten. Ich war über die Verzweiflung in meiner Stimme selbst erstaunt, als ich sagte: «Ich meine es ernst. Warum, Carter? Inwiefern betrifft Seth – und dass ich mit Seth zusammen bin – dich?»
Er kniff mich in mein Kinn. «Du hast Wichtigeres zu tun, als dir Gedanken über die Angelegenheiten eines neugierigen Engels zu machen. Und außerdem, würdest du dich nicht besser fühlen, wenn dir jemand über Simone Bericht erstatten würde?»
«Schon, ja», gestand ich. «Aber–»
«Dann ist es abgemacht. Gern geschehen.»
Er wandte sich schnell ab und verschwand in der Menge der Feiernden. Ich wusste, dass es sinnlos war, ihm nachzugehen, denn sobald ihn keiner mehr beachtete, würde er, im wahrsten Sinne des Wortes, einfach verschwinden. Ich seufzte wieder.
Scheißengel.
Kapitel 8
Da ich nun wusste, dass Carter an der Sache mit Simone dran war, ging es mir etwas besser. Aber nichtsdestotrotz hatte Carter etwas an sich, das mich jedes Mal, wenn es um Seth ging – oder auch ganz im Allgemeinen um mein Liebesleben – total aus der Fassung brachte. Er interessierte sich etwas zu sehr für solche Dinge. Ich hatte mich inzwischen zwar daran gewöhnt, dass ein Engel mit meinen Freunden abhing, aber manchmal fragte ich mich schon, ob ich hier nicht auf irgendeine Art eingelullt oder ausgetrickst wurde. Der Himmel verfolgte, genau wie wir, seine ganz eigenen Pläne. Allerdings es war viel schwerer, hier die eigentlichen Motive zu durchschauen.
Am nächsten Tag hatte ich die Morgenschicht. Sie verging recht schnell – bis mir Doug etwa zehn Minuten, bevor ich gehen konnte, schlechte Nachrichten überbrachte.
«Kincaid, ich kann heute Abend nicht mit euch mitkommen.»
Ich schaute verdutzt von meinen Kalkulationstabellen auf. «Wie bitte?»
Er drückte sich an der Bürotür herum und zuckte mit den Schultern. Wir arbeiteten heute dieselbe Schicht und ich wurde den Eindruck nicht los, dass er mich erst kurz vor Feierabend ansprach, um sich so mehrere Stunden meines Grolls zu ersparen. Etwa in der Art, wie man Angestellte erst am Freitagabend kurz vor Schichtende feuert.
«Ich habe da dieses Mädchen kennen gelernt … und ich kann mir die Gelegenheit, mit ihr auszugehen, nicht entgehen lassen. Oh Mann, sie ist heiß. Sie hat einen Körper, der –»
«Keine Details», schnitt ich ihm das Wort ab. «Kannst du sie nicht einfach an meiner Stelle mitnehmen? Cody freundet sich langsam mit der ganzen Idee an … wenn wir absagen, wird er echt enttäuscht sein.»
«Es ist doch gar nicht nötig, ihm abzusagen. Geht einfach ohne mich. Ich könnte sie nicht statt deiner mitbringen – Cody braucht dich.»
Ich stöhnte. «Ja, aber dann ist die Sicherheit in der Gruppe weg und ich werde auch noch zum fünften Rad am Wagen.»
«Dann such dir eben jemand anderen, der mitgeht.»
Da tauchte Maddie an der Seite ihres Bruders auf. Sie arbeitete die nächste Schicht und kam, um ihn abzulösen. «Der wohin mitgeht?»
Als ich die folgenden Worte aussprach, schüttelte es mich förmlich – doch ich wollte keinesfalls alleine mit Cody und Gabrielle ausgehen. «Möchtest du heute Abend zu einem, ähem, Metalkonzert mitkommen?» Wenn noch eine dritte Frau dabei war, würden sich zumindest die Anspielungen auf ein Doppeldate erledigen.
Eine solche Einladung hatte sie zweifellos nicht erwartet. «Also … im Grunde gerne, aber ich muss den Laden schließen und danach treffe ich mich noch mit einem Freund.» Ich hatte so meine Zweifel, was den Teil mit «im Grunde gerne» und den so genannten Freund anging. Metal war eben nicht Maddies Ding. Dann hellte sich ihre Miene plötzlich auf. «Weißt du was? Du solltest Seth mitnehmen.»
«Ich … was bitte?», erwiderte ich erstaunt.
«Mortensen?», fragte jetzt auch Doug nach und klang genauso verblüfft wie ich.
«Ich glaube nicht, dass das etwas für ihn ist», meinte ich unbehaglich. Ich wusste sogar mit
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