Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
das so. Die haben eine Wahnsinnswirkung aufs Dekolleté.»
Alles in allem waren Blue Satin Bra gar nicht so übel. Metal gehörte zwar nicht zu meiner Lieblingsmusik, aber ich war für alles offen. Die ganze Szenerie und der Irrsinn, der sich im Lauf des Abends entfaltete, gaben Seth und mir eine Menge Material, um blöde Witze zu reißen. Als die Show schließlich zu Ende war und wir mit Gabrielle und Cody nach draußen gingen, waren wir beide in ausgezeichneter Stimmung.
«Das war Wahnsinn! », rief Gabrielle. «Vielen Dank, dass ihr mir ein Ticket abgegeben habt.»
«Gar kein Problem», antwortete ich ihr. Mir klingelten immer noch die Ohren und ich war mich nicht sicher, ob ich nicht auch immer noch schrie.
«Ich glaube, das war das beste Konzert, das ich jemals gesehen habe», verkündete Cody nobel.
Gabrielle packte ihn am Kragen und jetzt wurden seine Augen groß. «Ich weiß! Welcher war dein Lieblingssong?»
Stille.
«Also meiner war der, wo sie immer gesungen haben: ‹My Armageddon scales will burn your post office›», meinte Seth, ohne mit der Wimper zu zucken.
«Oh ja. Das ist einer ihrer besten», stimmte sie ihm zu. «Der heißt ‹Plywood Fuck›.»
«Das ist auch mein Favorit», pflichtete nun auch Cody bei. Ich hatte berechtigte Zweifel daran, ob er am heutigen Abend überhaupt irgendetwas von der Musik mitbekommen hatte. Alle seine Sinne waren auf Gabrielle fokussiert.
Seth und ich sahen uns an und wechselten ein verstohlenes Lächeln. Wir amüsierten uns beide köstlich darüber, wie verschossen Cody war.
Bei mir war es zwar nicht ganz so schlimm wie bei ihm, doch als wir uns schließlich trennten, stellte ich fest, dass ich ebenfalls wie auf Wolken schwebte.
«Interessanter Abend», bemerkte Roman, als wir wieder zu Hause ankamen. Er war als Spion ebenfalls mit von der Partie gewesen. «Ich glaube, Cody könnte tatsächlich Chancen haben.»
«Möglicherweise», erwiderte ich «Er ist fraglos völlig hin und weg von ihr, sie scheint dagegen etwas weniger interessiert zu sein. Und auf freundschaftlicher Basis.»
Roman rumorte in der Küche herum und machte sich eine Schale mit Lucky Charms. «Er ist nicht der Einzige, der völlig hin und weg ist.»
Ich seufzte und ließ mich auf die Couch fallen. «Lass es gut sein, okay? Wir alle wissen, dass ich noch weit davon entfernt bin, über Seth hinweg zu sein.»
Roman sah mich hinterlistig an. «Ich habe nicht von dir gesprochen.»
Ich glotzte ihn einen Moment lang an und mein wodkabenebeltes Gehirn versuchte, denn Sinn seiner Worte zu erfassen. «Warte mal … du sprichst von Seth? Er ist über mich hinweg.»
«Oh mein Gott, Georgina. Hast du Wahrnehmungsstörungen?»
«Er wird heiraten.»
«Das hat nichts zu bedeuten. Wenn das so wäre, dann würden sich Jungs nicht andauernd bei ihren Junggesellenabschieden Geschlechtskrankheiten einfangen.»
«Aber er liebt Maddie. Und egal, was du von seinen Gefühlen hältst, sobald die beiden einmal verheiratet sind, ist er für mich unerreichbar.»
«Die Tatsache, dass sie zusammen sind, sollte eigentlich schon dafür ausreichen, dass er für dich unerreichbar ist – aber in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass dem nicht so ist.»
Ich knurrte ihn an und kickte meine Schuhe weg. «Fang nicht davon an. Ich fühle mich schon mies genug – und er auch. Wenn du mich nur aufziehen willst, gehe ich lieber ins Bett.»
Doch zu meiner Verblüffung hatte Roman gar nicht diesen höhnischen Gesichtsausdruck, der seit seiner Rückkehr nach Seattle so prägnant für ihn geworden war. In seinen Augen spiegelte sich Ernst und seine Miene war – beinahe – besorgt. «Ich versuche nicht, dich aufzuziehen. Ich stellte nur die Fakten klar. Egal, was passiert: Du und Seth, ihr scheint einfach nicht voneinander lassen zu können. Du solltest einen Antrag auf Versetzung stellen.»
«Was, ich soll weg von Seattle?», fragte ich skeptisch. «Mir gefällt es hier.»
«Anderswo wird es dir auch gefallen. Offen gesagt glaube ich, dass das ist der einzige Weg wäre, um das alles hinter dir zu lassen – der einzige Weg, wie ihr beide das hinter euch lassen könnt. Du bist momentan in der Situation, dass du jeden Tag auf ihn triffst – der heutige Abend ist das beste Beispiel dafür. Erst hat er sich von dir getrennt und dann hast du dich aus «hehren Motiven» von ihm getrennt. Aber wenn ihr euch ständig in der Nähe des anderen aufhaltet, ist das einerlei. Ihr werdet nie gesunden. Ihr werdet euch nur
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