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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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Was für eine Kreatur ist das? Er hat sich von ihrer Niedergeschlagenheit genährt.»
    Von dem Augenblick an, als der Traum begonnen hatte, hatte Jerome nur Wut und Schrecken verbreitet. Doch jetzt ... als er Erik mit Fragen bombardierte, schien es beinahe, als würde er nur wild herumraten. Unter all dem Zorn versteckte sich Verzweiflung. Verzweiflung und Frustration, weil er in einer Situation steckte, für die er keine Erklärungen fand und in der er sich machtlos fühlte. Und Dämonen mögen es generell nicht, wenn sie sich machtlos fühlen. Auf die Hilfe eines Menschen zurückgreifen zu müssen – insbesondere von einem Menschen, der seinen Namen kannte – musste für meinen Boss die Hölle sein.
    Erik bewies wie immer Klasse und blieb ganz ruhig und förmlich. «Es gibt Kreaturen, die so etwas tun, ja, aber ich denke nicht, dass wir es mit einer von ihnen zu tun haben. Ich vermute, dass dieses Wesen die Momente ausgewählt hat, in denen sie am schwächsten war. Diese Kraft war höchstwahrscheinlich nicht die Kreatur oder der Missetäter an sich – sondern nur ein Köder.»
    «Mit was für einer Kreatur haben wir es denn dann zu tun?»
    Erik breitete die Arme aus. «Es könnte alles Mögliche sein.»
    «Gottverdammte Scheiße noch eins», stieß Jerome hervor, warf seine Zigarette auf den Boden und stampfte darauf herum.
    «Sie haben keine Verbindung mehr mit ihr?»
    «Korrekt.»
    «Sie können Sie nicht mehr wahrnehmen – keiner Ihresgleichen verbirgt sie?»
    «Korrekt.»
    «Und Sie wissen mit Sicherheit, dass sie nicht tot ist?»
    «Korrekt.»
    Eriks braune Augen blickten nachdenklich. «Dann kommt die Kreatur wahrscheinlich von außerhalb Ihrer Welt.»
    «Warum», fragte Jerome matt, «erzählt mir eigentlich jeder Dinge, die ich schon längst weiß?» Die Frage hätte für Erik bestimmt sein können oder für Roman oder die Luft. Der Dämon zog eine weitere Zigarette hervor.
    «Sie müssen herausfinden, wer sie entführt haben könnte und warum. Sie hat Feinde. Nyx war nicht sonderlich erfreut über den Ausgang ihres letzten Besuchs.»
    «Nyx sitzt hinter Schloss und Riegel.» Es hörte sich an, als würde er es zum hundertsten Mal sagen müssen. Ich war mir recht sicher, dass er auch die anderen Fragen über mich schon zum hundertsten Mal beantworten musste.
    «Ihr Beschwörer, Mr. Moriarty, dürfte auch nicht übermäßig gut auf sie zu sprechen sein.» Erik blieb weiterhin sachlich, doch seine Lippen verzogen sich, als hätte er einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Egal, was Erik von dem Dämon hielt, er und Jerome teilten den abgrundtiefen Hass auf Dante.
    Das ließ Jerome innehalten. «Ich bezweifle, dass es sich um menschliche Magie handelt, auch wenn er einen Helfer gehabt haben könnte – er hatte vorher auch schon Komplizen. Ich werde mich darum kümmern.» Er warf seine neue Zigarette weg und trat wieder darauf. «Davon abgesehen, kann ich immer noch nicht verstehen, dass ich sie in dieser Welt überhaupt nicht mehr spüren kann.»
    «Vielleicht ist sie nicht in dieser Welt.»
    Eriks Worte hingen einige Sekunden lang zwischen ihnen in der Luft.
    «Nein», sagte Jerome schließlich. «Viele haben ein Interesse an ihr – aber keiner von ihnen würde so etwas tun.»
    Ich konnte an Eriks Gesicht sehen, dass die Worte «Viele haben ein Interesse an ihr» seine Aufmerksamkeit erregt hatten, doch er schwieg und wartete Jeromes nächste, tiefschürfende Aussage ab. Die fiel allerdings nicht sonderlich tiefschürfend aus.
    «Ich muss los», sagte der Dämon, wahrscheinlich, damit sich Roman wieder rechtzeitig festhalten konnte.
    Jerome teleportierte sich fort, keine Ahnung wohin.
    Und ich? Ich kehrte in mein Gefängnis zurück.

Kapitel 15
    Es war das Jahr 1942 und ich befand mich in Frankreich.
    Ich wollte nicht in Frankreich sein. Ich wollte schon seit fünfzig Jahren nicht mehr dort sein, doch irgendwie schaffte es Bastien immer wieder, mich zum Bleiben zu überreden. Außerdem war da noch die unbedeutende Tatsache, dass unser Erzdämon nicht wollte, dass wir fortgingen. Ihm gefiel es, wie wir zusammenarbeiteten. Bei den meisten Inkubus-Sukkubus-Teams war der Erfolg reine Glückssache, wir beide stellten jedoch eine Ausnahme dar und unseren Vorgesetzten war das aufgefallen. Das war positiv für unsere höllische Karriere, aber schlecht für meinen Geist.
    Bastien begriff nicht, was mein Problem war. «Die Hölle braucht uns hier doch nicht mal», sagte er eines Tages zu mir, nachdem ich mich

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