Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung
Röcke dieser Ära machten es ihm leicht, mit seiner Hand an meinem Bein hinaufzugleiten. Ich drängte mich an ihn und zerrte an seinen Kleidern, während seine hungrigen Lippen tiefer und tiefer wanderten. Und die ganze Zeit war ich erfüllt von dieser wundervollen Lebensenergie. Ich versank in ihr.
Doch als seine Lippen die Stelle zwischen meinen Brüsten erreichten, holte ihn irgendetwas ruckartig zurück in die Gegenwart. Er machte sich von mir los, streichelte mein Haar und sah mir dabei in die Augen.
«Oh Gott», stieß er hervor. «Das können wir nicht tun. Nicht jetzt.» Das Mantra aller sittsamen Männer auf dieser Welt.
«Doch, wir können», sagte ich und war selbst von dem flehentlichen Klang meiner Stimme überrascht. Aus mir sprach meine Zuneigung zu ihm, nicht meine Verpflichtung gegenüber der Hölle. Ich wollte – mich verlangte – nach seiner Nähe.
Er stöhnte. «Suzette, Suzette. Ich will es auch. Aber ich möchte, dass wir heiraten. Ich kann das nicht – ich kann dir das nicht antun – wenn ich nicht die Gewissheit habe, dass du meine Frau wirst. Sonst ist es falsch.»
Ich starrte zu ihm auf und in meine Begierde mischte sich Verunsicherung. «Machst du … machst du mir gerade einen Heiratsantrag?»
Luc überlegte kurz und dann schenkte er mir wieder eines dieser strahlenden Lächeln, bei denen jedes Mal mein Herz schneller schlug. «Ja. Anscheinend tue ich das. Wir müssten noch ein wenig warten – bis ich mehr Geld habe. Aber wenn der Krieg erst einmal vorbei ist, wird alles besser werden.»
Dieser Krieg wird niemals vorübergehen , flüsterte eine trübsinnige Stimme in meinem Kopf. Doch darum ging es jetzt eigentlich gar nicht. Es ging um seinen Wunsch, mich zu heiraten. Das war selbstverständlich nicht möglich. Theoretisch war es natürlich machbar, dass ich durch Gestaltwandlung den Anschein erweckte, mit ihm gemeinsam zu altern, während ich mir nebenbei noch ein bisschen Sukkubussex genehmigte. Einige Sukkuben machten es so und lachten sich über die Jahrhunderte zahllose Ehemänner an. Die meisten von ihnen hielten sich allerdings nicht großartig an ihre Verpflichtungen. Sie verschwanden irgendwann einfach. Das Eheversprechen bedeutete ihnen nichts.
Als ich ihn jetzt so betrachtete und die brennende Liebe in seinen Augen sah, fühlte ich mich zerrissen. Wenn ich jetzt «Ja» sagen würde, dann würde er mich wieder in die Arme nehmen und mich lieben. Wenn ich aber «Nein» sagte, dann würde es nicht dazu kommen – nicht weil ich ihn damit kränken würde, sondern weil es das einzig Anständige war. Es könnte so einfach sein. Sag doch einfach «Ja». Versprich ihm, dass du ihn heiratest, und nimm ihn dir. Ich könnte die Bedürfnisse meines Herzens und meines Körpers befriedigen und gleichzeitig wieder vor der Hölle gut dastehen. Wenn wir erst einmal verheiratet waren, könnte ich mich einfach davonstehlen. Oder, noch simpler, ich könnte einfach die Verlobung wieder lösen.
Alles, was ich tun musste, war, mit einem unehrlichen «Ja» zu antworten. Ohne war Sex für ihn falsch. Es war eigentlich sogar ein Wunder, dass er nicht darauf bestand, bis nach der Hochzeit damit zu warten. Es reichte ihm offensichtlich, dass ich mich ihm versprach. Er glaubte an mich. Er glaubte daran, dass ich ein gutes, aufrichtiges Wesen war. Wenn ich sagen würde, dass ihn liebte und dass ich ihm für immer treu sein wollte, dann würde ihm das genügen. Sag einfach «Ja».
Doch ich bekam kein Wort heraus. Ich konnte ihn nicht anlügen. Ich konnte nicht zulassen, dass er erkannte, wie niederträchtig ich tatsächlich war. Der abebbende Fluss seiner Lebensenergie glühte in mir und ich begriff, dass ich nicht noch mehr von ihm stehlen konnte. Schuldgefühle wegen dem, was ich jetzt schon angerichtet hatte, trafen mich mit voller Wucht. Ich hatte nur an seiner Energie genippt, doch damit bereits etwas von seiner Lebenszeit abgeknapst. Und wenn ich mich, nachdem wir Sex hatten, vor der Heirat drückte, würde er alles als einen Fehler ansehen. Eine Sünde. Ein schwarzes Brandzeichen auf seiner Seele.
Ich rutschte von ihm fort und setzte mich auf. «Nein», sagte ich. «Ich kann dich nicht heiraten.»
Er sah unverändert glücklich aus. «Es muss ja nicht gleich sein. Und wir müssen ja auch nicht … deswegen.» Er machte eine Geste über das Gras, wo wir gerade noch gelegen hatten. «Wie gesagt, wir müssten sowieso noch eine Weile mit dem Heiraten warten.»
«Nein», wiederholte
Weitere Kostenlose Bücher