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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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66, alles kleine Mädchen von fünf bis sieben Jahren.«
    »Sie wussten, dass Sie es mit einem Serienmörder zu tun hatten.« Der Vorwurf war unüberhörbar.
    Er nickte. »Nach meinen Quellen hat das FBI in den letzten zehn Monaten keine Eltern mehr kontaktiert, aber es heißt, dass sie immer noch Kinderleichen an dieser Strecke ausgraben. Eine nur knapp drei Meilen von hier.«
    »Und warum fahren Sie mit diesen Menschen in das Revier eines Serienkillers?«
    »Erwachsene passen nicht in sein Muster.«
    »Gerald Linden.« Der Name fiel wie ein Hammer.
    »Sie können da keine Verbindung herstellen …«
    »Nein? Sie als Psychologe wissen genau, dass das Opferprofil eines Mörders sich von einer Minute zur anderen ändern kann. Dahinter brauchen Sie sich also nicht zu verstecken. Zurück zu meiner Frage. Warum bringen Sie diese Menschen in Gefahr?«
    »Die Eltern stellten ihr Leid zu öffentlich zur Schau. Ich wollte sie aus dem Internet herausholen.«
    »Sie wussten also, dass der Mörder in einer der Therapiegruppen
sitzt, wahrscheinlich in allen. Sie wussten, dass er auf die Eltern fixiert ist.«
    Obwohl sie ihre Fallen nur mit Worten stellte, sah er Mallory vor sich, wie sie ein tiefes Loch grub und es mit Zweigen und Ästen tarnte. »Ich habe diese Begabung nicht«, sagte er. »Ich hätte nie gedacht, dass ein erfolgreicher Kindermörder den Schritt zum Mord an Erwachsenen tun würde. Aber ich sah die Gefahr des Internets. Welche Chance für einen Mann, der sich vom Leid anderer Menschen nährt.«
    »Sie verheimlichen mir etwas. Sie hatten Kontakt zu diesem Wahnsinnigen. Sie haben ihn gerade diagnostiziert.«
    Er sah durch die Windschutzscheibe auf die Lichter der Zeltstadt. Mallorys Hand lag auf seinem Arm, ihr Griff war fest. Entkommen war unmöglich.
    »Gerald Linden gehörte zu Ihrer Kerngruppe«, sagte sie. »Zu den Leuten, mit denen Sie sich in Chicago getroffen haben.«
    »Ja.« Hand in Hand kamen Joe Finns Kinder vorbei. Dodie summte ihr Lied, vier Töne, die für Magritte fast so etwas wie ein Mantra waren.
    Auch Mallory beobachtete Dodie Finn. »Sie müssen diese Menschen wegbringen, ehe wieder jemand stirbt.«
    »Sie können nicht nach Hause. Wenn der Mörder Gerald Linden finden konnte … mehr brauche ich wohl nicht zu sagen.« Er musterte seine Herde. Der Gedanke an das summende Kind ließ ihn nicht los. »Der Mörder weiß, wo sie wohnen, und kennt ihre Namen.«
    »Nicht von allen.« Mallory hatte das Interesse an Dodie Finn verloren und sah wieder Magritte an. »Er kannte Lindens Gewohnheiten, er wusste, wo er wohnte, was für einen Wagen er fuhr. All das hat er erfahren, als er hinter Lindens Tochter her war. Der Killer kennt nur die Eltern seiner Opfer. Genau wie Sie.«

    Dodie hatte aufgehört zu summen. Magritte sah sich unruhig nach allen Seiten um. Ah ja, da waren sie. Peter und Dodie waren zu ihrem Lagerfeuer zurückgekehrt, wo ihr Vater sich immer noch damit mühte, das Zelt aufzustellen. Paul Magrittes Interesse an den Kindern war Mallory nicht entgangen, sie sah ihn an, als hätte sie ihn bei einer obszönen Handlung ertappt. Hielt sie ihn für einen Kindermörder, oder teilte sie nur seinen Verdacht im Hinblick auf das gestörte kleine Mädchen?
    »In Illinois haben Sie mir gesagt, dass eine Tochter von Joe Finn verschwunden ist. Wie alt war sie?«, fragte Mallory.
    »Eine Halbwüchsige, mehr weiß ich nicht.« Aber das war auch nicht nötig. Sie nickte und legte diese Information zu dem übrigen Belastungsmaterial gegen ihn. Wieder sah sie zu der nur wenige Meter entfernten kleinen Familie hin, die sie jetzt, da sie wusste, dass Ariel kein Kind mehr gewesen war, womöglich noch mehr zu interessieren schien.
    Sie deutete auf Joe Finn und seine Kinder. »Sie machen sich also keine Sorgen um die drei?«
    Er sah, wie sie in seinem Gesicht nach verräterischen Zeichen, vielleicht einem Zucken suchte, und musste an einen Vampir denken, der Blut saugt, bis er satt ist. Er war sich fast sicher, dass Dodies Geheimnis jetzt Mallory gehörte.
    »Reden wir über April Waylon«, sagte sie. »Ich weiß, dass sie zu dem Treffen in Chicago eingeladen war. Wann gedachten Sie mir zu sagen, dass sie fehlt?«
    »Aber April ist da, sie ist vor einer Stunde gekommen.« Er meinte in der glatten Fassade von Mallorys Gesicht einen winzigen Riss zu erkennen, einen flüchtigen Ausdruck der Überraschung, der gleich wieder verschwand.
    »Machen Sie eine Liste von den Eltern, die denkbare Opfer sind«, sagte sie,

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