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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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unglaubwürdiger. Dale Berman eilte es offenbar mit der Besichtigung der Leiche - oder mit ihrem Raub.
    Sie stieg aus und sah sich einem Mann Anfang zwanzig und einer doppelt so alten Frau gegenüber. Die beiden trugen zwar keine FBI-Jacken, konnten aber nur Feds sein. Mallory zeigte der Beamtin ihre goldene Dienstmarke, die ihr in New York jederzeit Zugang zu einem Tatort gewährte. Sie war es gewöhnt, dass man ihr sofort Platz machte, diese beiden aber wollten sich offenbar mit ihr anlegen. Sie verstellten ihr immer noch den Weg.
    »Entschuldigen Sie, aber ich habe Ihre Identifikation nicht genau sehen können«, sagte der junge Mann.
    Die Frau nahm die Dienstmarke entgegen, als Mallory sie zum zweiten Mal herausnahm, und leuchtete sie mit einer Taschenlampe an. »Sie sind weit weg von New York, Detective.«
    Mallory legte das ganze Gewicht ihrer Dienstwaffe in die
Stimme. »Und da dachten Sie wohl, ich hätte mich verirrt und wollte nach dem Weg fragen?« Der Tonfall machte mehr als deutlich, dass sie die beiden für bloße Handlanger hielt. »Ich bin hier, weil ich Ihren Boss, Dale Berman, sprechen will.«
    »Special Agent Berman befindet sich nicht in diesem Abschnitt. Und jetzt muss ich Sie bitten, in Ihrem Wagen zu warten.«
    Mallory deutete auf den Helikopter, der gerade aufsetzte. »Das ist Berman. Er hat es eilig und wird weiterfliegen, sobald er das Kindergrab besichtigt hat.« Sie zeigte auf die Vorhänge und den falschen Bautrupp. »Kann ich Ihnen sonst noch Fragen zu Ihrem eigenen Tatort beantworten? Nein? Dann treten Sie bitte zurück.«
    Die beiden machten keine Anstalten mehr, sie aufzuhalten, als sie an ihnen vorbei zum Hubschrauber ging. Die Feds hatten Anweisung, nie Hand an einen Cop zu legen, und das mit gutem Grund. Bei der Polizei gab es entsprechende Vorschriften nicht, das FBI hätte bei einer Auseinandersetzung deshalb vermutlich den Kürzeren gezogen. Den beiden Agenten blieb nichts anderes übrig, als Mallory hinterherzuhasten.
     
    Jetzt machte auch Riker die Bekanntschaft von Dodie und Peter Finn. Wie der Sheriff, der inzwischen mit Kronewald in Chicago telefoniert hatte, war er der Meinung, dass dieses schwer gestörte Kind nicht zufällig mit dem Konvoi reiste.
    Ihr zehnjähriger Leibwächter tat einen raschen Schritt nach vorn, als Riker sanft das dunkelbraune Haar des kleinen Mädchens berührte. »Keine Bange, Peter - ich tu deiner Schwester nichts.« Er deutete auf die Dienstmarke, die an seiner Sakkotasche steckte, aber die schien den Jungen eher noch mehr Angst einzujagen.
    Merkwürdig.

    Der Vater war aufgewacht - und wütend. Ein Polizeiabzeichen müsste eigentlich für alle Mitglieder dieser Gruppe ein Magnet sein, eine Quelle guter oder schlechter Nachrichten, es bedeutete einen Cop mehr, dem sie ihre Plakate zeigen konnten. Aber Joe Finn wünschte ihn offenbar zum Teufel.
    »Lassen Sie meine Kinder in Ruhe!« Der kräftige Mann war aufgestanden, jeder Muskel gespannt, beide Fäuste schlagbereit. »Ihr Psychoheinis habt schon genug Schaden angerichtet.«
    Riker hatte nur wenige Möglichkeiten. Er konnte den Sheriff um Unterstützung bitten, was aber Gesichtsverlust bedeutete. Er konnte sich von einem Mann, der jünger und fitter war als er, das Kinn kaputtschlagen lassen. Oder er konnte es mit Diplomatie versuchen. »Ich bin bei der Kriminalpolizei. Haben Sie etwa gedacht, ich wäre vom FBI? Das ist ja schon fast eine Beleidigung.«
    Joe Finn schien besänftigt. Die Fäuste lockerten sich, er steckte die Hände in die Taschen und damit seine einzigen Waffen weg.
    Nur dem kleinen Jungen gönnte Riker eine Entschuldigung. »Tut mir leid, Junge. Ich fasse deine Schwester nicht mehr an.« Zusammen mit dem Sheriff verließ er das Lagerfeuer. Auch Sheriff Banner verstand sich darauf, Verbindungen zwischen gewissen Auffälligkeiten herzustellen. Aus einiger Entfernung beobachteten sie die kleine Familie.
    »Na, hab ich recht?«
    »Ja«, bestätigte Riker. »Jammerschade. Falls die Kleine etwas gesehen hat, ist sie als Zeugin wertlos.« Aber sie ist ein guter Köder für einen Kindermörder, setzte er für sich selbst hinzu. Er sah sich nach Beweisen für diese Überlegung um. In der Gruppe mussten mindestens zwei Maulwürfe sein. Bei Undercover-Aufträgen arbeiteten FBI-Agenten meist zu zweit. Allerdings gab es im Camp auch viele Väter oder Mütter, die
allein reisten. »Sie haben mit den meisten Leuten hier gesprochen?«, fragte er.
    »Mit allen. Ich habe auch ihre Suchplakate

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