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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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einen Blick aufs Armaturenbrett. »Mallory müsste inzwischen in Oklahoma sein.«
    »Du meinst Kansas. Das ist der nächste Staat auf der Route 66.«
    »Die Strecke in Kansas ist sehr kurz. Einmal geblinzelt - und du bist durch.« Wenn er Mallory glücklich eingeholt hatte, würde er sich auf einiges gefasst machen müssen. Sie hatte bestimmt höchstens sechs Sekunden gebraucht, um die Verbindung zwischen ihm und dem Verfolger aus Chicago herzustellen, den er auf sie angesetzt hatte. Dass man ihr nachspioniert hatte, war diesmal also nicht eine Ausgeburt ihres stets präsenten Misstrauens, sondern Wirklichkeit. Blieb nur eine wichtige Frage: Wusste sie, dass Savannah Sirus tot war?
    Er wollte ihre Augen sehen, wenn er es ihr sagte.
    Und da fiel ihm schon wieder eine neue Frage ein. Es widerstrebte ihm, in einer persönlichen Sache herumzuschnüffeln, aber es musste sein. Alles, was vielleicht zu dem Zustand beigetragen hatte, in dem Mallory sich zur Zeit befand, ging auch Riker etwas an. »Sag mal, Charles, hat Mallory etwas gegen dich?«
    »Nein, warum?« Charles sah verbissen geradeaus, aber Riker
sah, dass er rot geworden war. Charles hatte ein Gesicht, in dem man lesen konnte wie in einem Buch, das auch die kleinste Lüge verriet und deshalb fürs Pokern völlig ungeeignet war.
    Der Mercedes fuhr jetzt im Schritttempo. Riker wollte das Gespräch an diesem Punkt nicht beenden. »Schätze, dass ihr beide euch gezankt habt. Mallory vergräbt sich monatelang in ihrer Wohnung, und du fliegst nach Europa. Was soll ich davon halten? Komm, was ist passiert?«
    »Ich habe ihr einen Heiratsantrag gemacht.« Charles deutete nach vorn. »Sieh mal an, ein Empfangskomitee!«
    Riker war von Charles Butlers Mitteilung so erschüttert, dass er fast einen Hilfssheriff überfahren hätte. Ein zweiter Uniformierter hielt den Mercedes an und wies ihnen einen Parkplatz zu.
    Charles ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter. »Sind wir etwa zu spät dran?«
    »Nein, Sir. Wir haben ein bisschen früher angefangen, die FBI-Agenten wollten nicht warten.« Er führte sie in einen kleinen Sitzungsraum.
    Sheriff Banner übernahm die Vorstellung. Er deutete zuerst auf den Mann mit dem weißen Haar. »Dr. Magritte kennen Sie schon. Und diese beiden ….«
    Riker hatte zwei junge Leute erwartet, die er für »eingebettete« FBI-Agenten hielt, aber diese beiden hatte er noch nie gesehen. Den grünen Jungen beachtete er nicht weiter, sondern konzentrierte sich auf die Frau.
    Hübsch war sie nicht, aber durchaus sympathisch. Sie mochte um die vierzig sein, in die braunen Haare mischten sich silberne Strähnen, aber durch den Kurzhaarschnitt wirkte sie jünger, fast knabenhaft. Ruhige graue Augen, in denen man sich verlieren konnte, ein paar Sommersprossen auf der Nase, leicht vorstehende Zähne - alles, was Riker an einer Frau besonders schätzte.
Angezogen war sie wie aus einem Outdoor-Katalog, sogar ein Schweizer Armeemesser hatte sie am Gürtel hängen. Wo war ihre Dienstwaffe? Offensichtlich gut versteckt.
    Der hellhaarige Mann an ihrer Seite hatte sich offenbar bei derselben Versandhausfirma eingekleidet, aber er war viel jünger, hatte wohl gerade erst die FBI-Akademie verlassen. Ein reines, ernsthaftes Gesicht, keine Falten, keine Erfahrung.
    »Agenten Christine Nahlman und Barry Allan«, sagte der Sheriff. »Sie werden verdeckt mit dem Konvoi reisen. Dr. Magritte arbeitet mit dem FBI zusammen.«
    »Dann sind Sie also zu viert.« Riker nickte der Frau zu, um ihr zu zeigen, dass er die beiden jungen Leute dazuzählte, die er für FBI-Maulwürfe hielt. Agent Nahlman schwieg beredt, was seine Vermutung bestätigte.
    »Das ist für Sie.« Sheriff Banner reichte Riker ein gefaltetes Blatt Papier über den Konferenztisch. »Eine Nachricht von dem Boss der beiden, dem Einsatzleiter. Er hat heute früh angerufen und alles geregelt.«
    Riker öffnete das Blatt und las Dale Bermans schlichte Frage: »Was für eine Laus ist denn Mallory über die Leber gelaufen?« Daneben stand die begehrte Handynummer des FBI-Agenten, die selbst dessen Frau nicht kannte.
    Gefahr im Verzug, dachte Riker. Er schwenkte den Zettel und sah die beiden FBI-Agenten an. »Sie haben also meine Partnerin, Detective Mallory, schon kennen gelernt?«
    Den gequälten Mienen konnte er entnehmen, dass es keine erfreuliche Begegnung gewesen war. Riker grinste. »Ja, der erste Eindruck ist schon heftig. Und wie geht’s dem alten Dale? Hab ihn schon länger nicht gesehen. Keine

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