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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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wert waren, dem Jungen die Zukunft nicht verbauen. Stattdessen hat er gesagt, Peyton solle abarbeiten, was er geklaut hatte. Der hat losgelegt, und Dad und ich konnten nur mit den Ohren schlackern. Wenn Peyton einen kaputten Vergaser in der Mache hatte, ist der wieder lebendig geworden und hat Männchen gemacht. Den ganzen Sommer über rollten alte Mühlen in die Werkstatt und kamen so gut wie neu wieder raus. Es war
die reinste Zauberei. Unser Umsatz verdoppelte sich, sogar aus Missouri kamen Kunden. Und dann ist Dad dank Peyton auf den Karosseriebau umgestiegen, mit Eigenanfertigungen und irren Umbauten. Das brachte uns Geschäfte aus vier Staaten. Heute baue ich auch Rennwagen, die Leute kommen bis aus Oregon zu mir. Aber dein Vater hatte auch sonst eine Menge im Kopf, auf der Rückbank von seinem Wagen lagen immer jede Menge alter Taschenbücher, richtig dicke Schwarten. Statt Gehalt gab ihm Dad einen Anteil von dem, was im Sommer an Geld reingekommen war. Als Peyton wegfuhr, hatte er einen schönen Batzen verdient.«
    »Und ist an die Uni zurückgegangen.«
    »Ja, aber er kam jeden Sommer wieder, verdiente sich hier seine Studiengebühren fürs nächste Semester und fuhr weiter nach Kalifornien. Bei seinem letzten Besuch schrieb er gerade an einer Geschichte der Route 66, in der wollte er alles festhalten, was es dort zu sehen gab, ehe sie ganz verschwunden war. Aber es war mehr als eine Geschichte. Er baute eine ganze Philosophie um das Auto herum. Philosophie war sein Hauptfach an der Uni. Und so komisch es klingt - es passte zu ihm. Du hättest das genauso gesehen.«
    Ray ging kurz hinaus und kam mit einer Kassette zurück. »Das sind Sachen, die er bei seiner letzten Reise hier gelassen hat.« Er schloss die Kassette so ehrfürchtig auf wie einen Reliquienschrein, und holte behutsam ein Foto heraus. »Das ist er mit deiner Mutter, aber das könntest auch du sein, so ähnlich siehst du Cassandra. Wer die Lady auf seiner anderen Seite ist, weiß ich nicht.«
    Mallory wusste es.
    Savannah Sirus’ junges Gesicht war Peyton Hale zugewandt, der wie Cassandra in die Kamera lächelte. Deutete sich da schon das kommende Unheil an?

    An diesem Vormittag waren sie beide lässiger gekleidet. Charles Butlers Bluejeans und sein Denimshirt waren farblich aufeinander abgestimmt, maßgeschneidert und teurer als der ganze Inhalt von Rikers Kleiderschrank. Der aber liebte sein Flanellhemd und die abgewetzten Jeans, die da, wo’s drauf ankam, richtig gut saßen, ideal fürs Auto. Auf der Fahrt zum Büro des Sheriffs kamen sie noch einmal auf das Gespräch des vergangenen Abends zurück. »Nein, ich habe keine Ahnung, wie ihr Vater heißt, ich kannte ja nur Lou Markowitz als ihren Dad. Glaubst du, dass Mallory ihren richtigen Vater sucht, um sich an ihm zu rächen?«
    »Zu rächen? Wofür? Und nach so langer Zeit? Unwahrscheinlich.«
    Riker wusste, dass Mallory unehelich geboren war, und jetzt konnte er die Schuld daran Savannah geben - der anderen Frau in Peyton Hales Leben. Charles mochte recht haben, dass Vater und Tochter sich nie begegnet waren, weil sie beide kein Interesse an einem Treffen hatten. Aber der Gedanke an Rache ließ ihn nicht los. »Nehmen wir mal an, dass Cassandra mit Mallory schwanger war, als Peyton Hale sie sitzen ließ. Meinst du nicht, dass das die Tochter wütend gemacht hätte?«
    »Ohne die genauen Umstände zu kennen, kann ich dazu nichts sagen. Was ist übrigens mit diesem FBI-Agenten, diesem Dale Berman? Was hat er Mallory getan?«
    »Das weiß nicht mal er.« Es gab etliche Cops, die Special Agent Berman hätten aufklären können, aber die sprachen nicht mehr mit ihm.
    »Es kann keine Kleinigkeit gewesen sein«, sagte Charles, »wenn du meinst, dass Mallory ihm immer noch etwas nachträgt.«
    »Machst du Witze?« Einen Block vor dem Büro des Sheriffs hielt Riker an und stellte den Motor ab. »Hast du jemals erlebt,
dass sie Lou Markowitz beim Vornamen genannt hätte? Na also. Als Kind hat sie ihn Hey, Cop genannt, später, als sie miteinander warm geworden waren, hieß er Hey, Markowitz . Sie hat ihn sehr geliebt, aber bis zum Schluss hat sie ihm nachgetragen, dass er der Cop war, der sie, die kleine Straßendiebin, gefangen hat. Vergeben und vergessen sind Fremdworte für sie.«
    »Aber Dale Berman …«
    Riker beendete mit einer Handbewegung jede weitere Diskussion über die Missetaten des FBI-Mannes. Es war ein Thema, das ihn immer traurig stimmte. Er startete den Wagen wieder und warf

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