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Suche nicht die Suende

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Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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reagiert hatte, und jetzt war eine Bemerkung über
Blumen
das Beste, was er zustande bekam?
    Ihre Brust hob und senkte sich in einem tiefen Atemzug. »Sir«, sagte sie. »Ich hoffe aufrichtig, Sie werden den Schatten Ihres ersten Sitzengelassenwerdens überstehen.«
    Kluges Mädchen. Sie würde sich nicht ablenken lassen und über Rosen sprechen.
    »Aber Sie werden verstehen«, fuhr sie fort, »zumindest denke ich das, wenn ich Ihnen sage, dass es für mich keine weitere Scheinheirat mehr geben wird.«
    Scheinheirat? Sein Verstand klinkte sich an dieser Formulierung fest und verlangte, dass sie ihn zornig machte. Doch seine Gedanken waren auf andere, wichtigere Details gerichtet. Ihr kreidebleiches Gesicht. Ihre Schultern, die sie unnatürlich steif hielt.
    Seine Lebensgeister begannen sich wieder zusammenzufügen. Gwen ließ ihn unter Aufbietung all ihrer Willenskraft sitzen. Es kostete sie eine große und schreckliche Anstrengung.
    In dieser Tatsache lag aber Hoffnung. Mehr als Hoffnung. Sie würde niemals aus Angst zu ihm kommen, sondern immer nur aus Ehrlichkeit. Fast wollte er ihre Hand nehmen und ihr die Ermutigung geben, die sie brauchte. Und ihr sagen:
Es ist schon in Ordnung. Geh deinen Weg. Schick mich zum Teufel. Du hast es fast geschafft
.
    Ein Dorn stach in seine Hand: Er umklammerte den Strauß viel zu fest. Er sah gar nicht hin. »Bravo«, murmelte er ihr zu. Ihr Mut verdiente Bewunderung. »Gut gemacht, Gwen. Ganz ohne Furcht.«
    Diese Bemerkung verunsicherte sie sichtlich. Sie trat einen Schritt von ihm zurück. Ein Zittern lag um ihren Mund. »War dies also von Anfang an ein Witz für dich?«, wisperte sie. »Hast du nichts davon je ernst gemeint?«
    »Nein.«
Er trat zu ihr und achtete nicht auf die anderen, als er die Hand um ihren Nacken legte. »Ich habe jedes Wort davon gemeint.« Wie von weither hörte er Gerards Protest, die scharfe Zurückweisung durch seine Schwestern und Henry Beechams missbilligendes Räuspern. Nichts davon war wichtig. In Gwens Ohr sagte er: »Du hast mich gerade sitzen lassen, Liebling. Warte wenigstens fünf Minuten, bevor du mich aufforderst, dir unsere Heirat noch einmal vorzuschlagen.«
    Sie zuckte so heftig zurück, dass es ein Wunder war, dass ihr Kopf nicht gegen die Wand hinter ihr stieß. »Du bist verrückt«, sagte sie, die Augen weit aufgerissen.
    »Vor Liebe«, sagte er.
    »Das bezweifle ich sehr.«
    Er atmete scharf ein. »Ja, ich sehe, dass du das tust.« Genug jetzt des Spiels: Er fühlte sich alles andere als spielerisch leicht. »Dann werde ich es dir beweisen müssen.«
    »Nein.« Sie schüttelte nur ein einziges Mal den Kopf. »Spar dir die Mühe. Ich bin mir sicher, du liebst mich so sehr, wie du Heverley End liebst. Aber ich habe es dir gesagt, Alex, ich bin mit diesen Täuschungen fertig.«
    Heverley Ends? Was in Gottes Namen hatte dieser kläglich kleine Landsitz mit all dem hier zu tun? »Und du solltest auch damit durch sein«, sagte er, während das erste Anzeichen von Zorn seine Stimme aufraute. »Aber wenn du mich zu den beiden anderen Täuschungen dazuzählst, die du umworben hast, dann belügst du dich. Ich bin kein zweiter Pennington. Ich brauche nichts von dir als nur
dich
. Und ich werde hier nicht weggehen.«
    Gwens Lippen teilten sich. Sie starrte ihn an, ihre Miene war unbeweglich; fast schien es, als wollte sie etwas sagen. Jede Faser in ihm spannte sich vor Erwartung an.
    Und dann donnerte eine andere Stimme – Gerards Stimme –: »Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?«
    Gwen warf einen Blick über Alex’ Schulter auf den lärmenden Esel, dann raffte sie ihre Röcke. Ihre braunen Augen blitzten Alex an; sie reckte das Kinn. »Du musst nicht weggehen«, sagte sie. »
Ich
werde gehen.« Damit wandte sie sich ab und eilte zur Tür.
    Dumpfe Überraschung lähmte seine Reflexe. Nach einem so mutigen Auftritt wollte sie einfach so davonlaufen? Wie ein Feigling?
    Eine Sekunde zu spät griff er nach ihrem Arm – er wollte
verdammt
sein, würde er sie auf diese Weise gehen lassen. Aber Elma und Caroline stellten sich vor ihn, Caro fasste nach seiner Hand, Elmas Gesicht war flammend rot und wütend. »Was haben Sie getan!«, schrie sie ihn an. »Was haben Sie nur getan –
oh
!« Sie wirbelte herum und eilte Gwen nach.
    Die Tür knallte zu, während sich Caroline wie ein schweres Gewicht an seinen Arm hängte. »Nicht jetzt«, sagte sie in sein Ohr. »Alex,
nicht jetzt
. Der Himmel weiß, was sie quält, aber sie ist nicht in der

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