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Suche nicht die Suende

Suche nicht die Suende

Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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wären verloren gegangen.«
    »Aber wir sind auf direktem Weg hergekommen«, sagte Gwen mit einem Stirnrunzeln.
    »Vielleicht sind die anderen losgefahren, bevor die Einladungen verschickt wurden«, murmelte Alex.
    Barrington lachte, als wäre dies ein unglaublich guter Witz. »Kommen Sie«, sagte er und wandte sich um, sie ins Haus zu führen.
    Der Eingangsbereich der Villa war weiträumig gestaltet. Es war kühl in der Halle, in der ein Brunnen plätscherte. Er befand sich direkt unter einer Glaskuppel, durch die das helle Sonnenlicht hereinfiel. Fliesenmosaike aus rosafarbenen Steinen bedeckten den Boden, auf dem kein Teppich lag. Lediglich einige seidene Läufer bildeten einen schmalen Pfad den Gang hinunter, an dem ihre Zimmer lagen. Die Wände wurden von Gemälden der italienischen Schule aus der Zeit der Renaissance sowie von bunten Wandmalereien geschmückt, von denen Barrington sagte, dass ortsansässige Künstler sie geschaffen hatten. Es handelte sich um Bilder von der berühmten Blumenschlacht, mit Karnevalsmotiven und Sonnenuntergängen, von der Promenade des Anglais aus gesehen.
    Barrington führte sie bis an das Ende des Ganges zu einer Flügeltür aus Holz mit grober, rustikaler Schnitzerei. »Drinks werden um fünf im Garten serviert«, sagte er. »Das Dinner um sieben; wir essen schon recht früh, um den Gästen die Gelegenheit zu geben, nach Monte Carlo zu fahren und vor dem Schlafengehen noch eine Partie Karten zu spielen. Die Kutsche fährt pünktlich um neun Uhr ab. Üblicherweise halten wir noch eine weitere für die Fahrt ins Casino nach Nizza bereit, das die ganze Nacht geöffnet ist. Doch es gab letzte Nacht einen Achsenbruch, deshalb beschränken wir uns einstweilen auf Monte Carlo.« Er holte Luft. »Ich vermute, Sie möchten ein wenig ruhen, ehe sie sich dem Spaß widmen. Obwohl ich sagen muss, Miss Goodrick, dass Sie so frisch wie ein Gänseblümchen aussehen – entschieden reif, um gepflückt zu werden.«
    Es hatte wie ein wunderschönes Kompliment geklungen, bis er zu dem Teil mit der Reife gekommen war. »Danke«, sagte Gwen zögernd.
    »Nur schade, dass die Erntezeit bereits vorbei ist«, bemerkte Alex höflich.
    Barrington kicherte. »Das ist sie, das ist sie. Nun, wir sind zurzeit draußen auf der Terrasse, bitte fühlen Sie sich ganz frei herauszukommen, wenn Ihnen danach ist. Die Rizzardis – Sie kennen Sie nicht zufällig, oder? Giuseppe und Francesca? Nein? Nun, sie sind gestern überraschend angekommen; ich habe sie in dem Zimmer neben Ihrem untergebracht. Sie sind begeistert von Bizet und ganz hingerissen von der Aussicht auf eine wunderbare Vorstellung von Miss Goodrick. Oh – warten Sie einen Augenblick.« Noch immer den Türknauf haltend beugte er sich um die Ecke. »Moakes! Kommen Sie hierher, Sie Halunke.«
    Ein kleiner silberhaariger Mann in fortgeschrittenem Alter kam um die Ecke, ein Tablett Champagner in den Händen. »Bedienen Sie sich, nur zu«, drängte Barrington sie. »Lafittes und Margeaux selbstverständlich; ich trinke überhaupt nichts anderes. Man möchte das Wochenende schließlich angemessen beginnen. Ich werde auch ein Glas nehmen.«
    Gwen warf Alex einen Seitenblick zu, der Barrington musterte, als enthielte das Gesicht des Mannes den Schlüssel zu einem Rätsel. Vielleicht tat es das auch: In willkürlichen Abständen zuckten Barringtons Mundwinkel und hoben sich. Es wirkte wie das Lächeln eines Kindes, das darum kämpfte, ein wunderbares Geheimnis für sich zu behalten.
    »Cheers«, sagte Alex. Er nahm ein Glas, und seine Lippen lächelten, doch seine Augen blieben tödlich angespannt auf ihren Gastgeber gerichtet.
    Mr Barrington schien diese Musterung nicht zu bemerken. Er wandte sich mit seinem jungenhaften Lächeln an Gwen. »Ich muss gestehen«, sagte er leise, »dass ich soeben etwas Beunruhigendes bemerkt habe.«
    »Oh?« Ihr Herz schlug schneller, und sie fragte sich, ob sie sich bereits verraten hatte. Oder vielleicht hatte er auch ein Foto von ihr gesehen. Sie konnte sich vorstellen, dass die Londoner Zeitungen nach dem kürzlichen Debakel eines veröffentlicht hatten.
    »Ihr Sonnenschirm, meine Liebe.« Er sah sie an, und sein Lächeln konnte man nur als wollüstig bezeichnen. »Ich glaube, Sie haben ihn schon wieder nicht dabei.«
    Gwen lachte. »Oh, ich brauche keinen.« Sie schob ihren Arm durch Alex’. »Wie Sie sehen, habe ich mir einen viel größeren Stock mitgebracht.«
    Alex verschluckte sich an seinem Champagner. Barrington,

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