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Autoren: Monica Kristensen
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abgesperrt ist wegen zu hoher Gaskonzentration.«
    »Aber kann er dann nicht einen Feuerwehrmann mit Atemschutz reinschicken? Oder jemanden mit Sauerstoffflasche oder etwas in der Art?« Lund Hagen hatte keine Ahnung vom Bergbau.
    Tom Andreassen war auf dem Weg aus der Tür gewesen, um Per Leikvik zu suchen. Doch als er hörte, was bei Store Norske gesagt worden war, drehte er sich um und kam zurück in den Besprechungsraum. »Schacht sieben ist schon seit ein paar Tagen geschlossen«, erklärte er Lund Hagen. »Wenn da eine zu hohe Gaskonzentration aufgetreten ist, bedeutet das höchstwahrscheinlich Explosionsgefahr. Und eine Gasexplosion in einem Schacht, das ist das reinste Inferno aus Feuer und Druckwellen. Flammenkugeln, die mit einer Affengeschwindigkeit durch die Stollen rasen. Für Menschen die reine Hölle. Da kommt kaum jemand lebendig raus.« Er schaute zu Boden. »Aber kann Steinar wirklich so verantwortungslos gewesen sein und seine Tochter mit in den Berg genommen haben? Um sie dann allein zurückzulassen?«
    »Es ist nicht gesagt, dass er geplant hatte, lange wegzubleiben.« Jan Melum war auch ins Zimmer gekommen und setzte sich ans Tischende. »Und außerdem ist ja nicht sicher, dass Lars Ove Bekken die Wahrheit gesagt hat. Das sind nur Vermutungen auf Grundlage dessen, was Kristian bei der Polizei in Tromsø ausgesagt hat. Und wenn ihr den Rest des Faxes lest, das sie uns geschickt haben, dann leugnet er, bei irgendeinem Schmuggelversuch dabei gewesen zu sein, er hat nie die Besatzung irgendeines Krabbenkutters getroffen, liegt mit Lars Ove im Streit und vermutet, dass dessen Geständnis nur eine rachedurstige Räubergeschichte ist, und so weiter und so fort. Es ist verdammt wenig Konkretes aus den beiden Herren herauszuholen.«
    »Aber wir müssen es trotzdem überprüfen. Das ist momentan das Einzige, was wir in der Hand haben, der einzige Hinweis, wo das Mädchen möglicherweise zu finden ist.« Lund Hagen schaute sich um. »Wo ist Erik Hanseid?«
    »Stimmt, ich habe ihn heute den ganzen Tag noch nicht gesehen«, erwiderte Anne Lise Isaksen. »Aber ich wollte ihn in Ruhe lassen, solange wir ihn nicht wirklich brauchen. Seine Frau ist krank. Es sind wohl die Nerven, nach allem, was Hanseid selbst sagt. Aber man kann ja nie wissen.«
    »Knut, dann ist es deine Tour. Kannst du zu den Tagesanlagen von Schacht sieben fahren? Die sind sicher nicht schwer zu finden.«
    »Ich weiß, wo das ist.« Knut zögerte. »Aber sollten wir nicht erst versuchen, Per Leikvik zu finden? Sollte ich nicht an der Spannerspur dranbleiben?« Er schaute zu Lund Hagen, der in einem Stapel von Notizen blätterte und versuchte es noch einmal: »Soll Tom ihn dann vernehmen?«
    Der Kripo-Chef blickte auf und begegnete seinem Blick. »Ja, genau. Hast du etwas dagegen, zum Schacht sieben hochzufahren? Jetzt gleich?«
    Knut stand ohne ein weiteres Wort auf und verschwand den Flur entlang.
    Am Mundloch zu Schacht 7 wimmelte es nach mehreren Tagen Stille plötzlich vor Menschen. Ein Auto nach dem anderen kam die steile, kurvige Straße heraufgefahren. Menschen hasteten durch die offenen Tore und verschwanden in alle Richtungen. Atemmasken wurden ausgepackt, Sicherheitsausrüstungen in den Grubenjeep verladen, die gesamte Tagesschicht stand in Arbeitsmontur da – bereit, in den Schacht einzufahren, wenn es nötig war. Die Kumpel konnten sehen, wie der Steiger und der Vormann oben im Aufsichtsraum hin und her liefen. Sie wussten nicht, warum sie in Alarmbereitschaft versetzt worden waren, nur, dass möglicherweise Menschen unten in den Grubenstrecken sein könnten. Und diese unerwartete Aktivität hatte eine Spannung erzeugt, die gleichzeitig aufputschend und bedrohlich erschien. Ohne ein Wort zu wechseln, warteten sie auf Anweisungen. Es wäre unprofessionell, hier herumzustehen und sich zu unterhalten, wenn ganz offensichtlich eine Krise herrschte.
    Endlich kam der Direktor an. Er ging direkt zum Steiger in den Aufsichtsraum, etwas anderes hatten sie auch gar nicht erwartet. Er war ein Mann weniger Worte, und als er schließlich wieder hinunter zu ihnen kam, brauchte er nicht einmal eine Minute, um die Bergleute über die Situation zu informieren. Schließlich kam die Aufforderung, auf die sie gewartet hatten.
    »Ihr wisst genauso gut wie ich, dass es gefährlich sein kann, jetzt hineinzufahren«, sagte er. »Wir haben bei Strosse zwölf und dreizehn und im Querschlag eine zu hohe Gaskonzentration. Es ist alles Erdenkliche

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