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üblicherweise aufgehalten? In welche Hütten ist er gefahren, an Stellen, die außer ihm niemand kannte …«
Aber Lars Ove wusste nichts, und sein Schweigen wurde falsch interpretiert. Also erzählten sie ihm vom Feuer. Und dass Steinar Olsen tot war.
Der Schock war zuerst seinen Augen anzusehen, breitete sich dann im Gesicht aus, erstarrte zu einer Maske der Verzweiflung. Der ganze Mann sackte in sich zusammen. Er hob eine selbstgedrehte Zigarette hoch und zündete sie an. Stellte die Kaffeetasse auf den Tisch und benutzte die Untertasse für die Asche. Die Minuten vergingen. Jan Melum hatte dem örtlichen Polizisten eine Hand auf den Arm gelegt, beide Beamten schwiegen.
Schließlich begann Lars Ove Bekken zu reden. Er erzählte von der Rentierwilderei. Von dem Verkauf von Schmugglerwaren an Läden auf dem Festland durch eine Kontaktperson. Von den Scooterfahrten in den Norden. Der letzten Fahrt zur Hinlopenstraße hinauf. Er schilderte ihren Aufenthalt in der schwedischen Forschungsstation, das Treffen mit den Seeleuten, den Schneesturm.
Er erzählte von der verfallenen Holzbude in dem alten Stollen, wo die drei Kumpel Schnaps und Tabak gelagert hatten.
Er gab alles von sich, was er wusste, kümmerte sich nicht mehr darum, was sich daraus ergeben könnte. Und deshalb gab er auch das Gespräch mit Kristian wieder, als sie hinter den hochgestellten Schlitten oben im Heclafjell im Winter Schutz gesucht hatten. Er senkte den Blick, als er von Kristians Wutausbruch berichtete, davon, dass sein Kumpel Steinar Olsen verdächtigte, sie bei der Polizei verraten zu haben. Und er wiederholte, was Kristian gesagt hatte, dass Steinar Olsen für seine Falschheit im Höllenfeuer schmoren sollte, dafür, dass er seine Kameraden verraten hatte. Seine Stimme zitterte, als er seinen Kumpel verpetzte.
KAPITEL 24
EXPLOSIONSGEFAHR
Wer denkt an den, der tief dort drinnen
im Kohlenstaub sein Leben verlor?
Wer baut ihm ein Denkmal, ihn zu erinnern.
Wer kann wohl Trost der einsamen Witwe verleihn?
Samstag, 24. Februar, 13.00 Uhr
Knut saß auf dem abgenutzten Sofa in der Wohnung in Straße 232 und unterhielt sich über Forellenfischen. Er war selbst ein eifriger Fliegenfischer, aber der Mann ihm gegenüber vertrat ganz eigene, verrückte Theorien. Außerdem band er die Fliegen aus Eisbärenfell. So langsam war Knut das Gespräch leid, das ihn fast vergessen ließ, warum er eigentlich gekommen war.
»Mensch, wir verquatschen uns ja total. Ich muss dich jetzt doch noch mal nach dem Spanner fragen, den du letzte Woche vor dem Kindergarten gesehen hast. Wir brauchen seinen Namen, nur sicherheitshalber.«
Der Mann schaute von der halbfertigen Fliege auf, die er in einem unbeholfenen Knoten mit einem dünnen Faden an ein Holzstückchen gebunden hatte. »Das war doch dieser Per Leikvik. Der Idiot, der nicht reden kann. Habe ich das nicht gesagt?«
Lund Hagen war allein im Besprechungszimmer, als Knut hereingeeilt kam. Aber es dauerte nicht lange, dann waren sie alle versammelt. Eine Weile sagte keiner von ihnen etwas. Per Leikvik, es war fast logisch, dass er der Spanner war. Und wenn man weiter darüber nachdachte, dann hatten sie ihn alle schon zu den unmöglichsten Tages- und Nachtzeiten auf den Wegen von Longyearbyen herumtrotten sehen.
»Er mag Kinder gern«, sagte Tom Andreassen. »Es ist allgemein bekannt, dass er Kinder mag. Und er hat immer Süßigkeiten in der Tasche. Aber es ist doch wohl nicht möglich … Er hat doch nicht …«
»Nein, er hat nicht«, kam es von der Tür. Keiner der Leute von der Polizei hatte den Denkmalschutzbeauftragten je so wütend erlebt. Die kleine Gestalt stand zitternd da, mit hochrotem Kopf. »Macht keinen Fehler. Nur weil ein Mann ein Krüppel ist, weil er nicht reden kann. Er mag Kinder gern, aber er würde niemals einem mit Absicht wehtun.«
»Nun mal alle hier mit der Ruhe«, sagte Lund Hagen. »Wir müssen doch wissen, wer derjenige war, der am Kindergarten gestanden hat. Und jetzt wissen wir es. Und sicherheitshalber werden wir ein paar Worte mit Leikvik wechseln. Aber er steht nicht unter Verdacht, also seid höflich, wenn ihr ihn holt. Vielleicht hat er etwas gesehen, das uns weiterhelfen kann. Auf jeden Fall ist das nicht mehr die heißeste Spur, die uns zu Ella Olsen führen könnte.«
Die Gaskonzentration in Strosse 12 in Schacht 7 war weiterhin gestiegen. Im Laufe des Samstagnachmittags war die Grenze zur Explosionsgefahr überschritten. In den Räumen der Store Norske saß
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