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Autoren: Monica Kristensen
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Schon von der Treppe aus konnte er die Flammen sehen, die die anliegenden Häuser am Markt erhellten. Ängstliche Schreie waren bis hinunter zum Kindergarten zu hören.

KAPITEL 14
SORGFJORD
    Freitag, 26. Januar, 17.30 Uhr
    Kristian und Lars Ove fuhren mit so viel Lärm und Krach, wie sie nur machen konnten, aus der Stadt hinaus. Füllten zunächst die Tanks ihrer Schneescooter und die Kanister mit Treibstoff, schauten im Café auf einen schnellen Kaffee vorbei, dann im Karlsberger, der Kneipe, alles mit möglichst lautstarken Gesprächen mit den anwesenden Gästen verbunden. Gepolter, Getrampel rein und raus in dicken Scooterstiefeln. Geräuschvolle Fragen in breitem Longyearbyendialekt nach Steinar Olsen. »Wo ist dieser Scheißkerl nur? Wenn du ihn siehst, sag ihm, dass wir schon los sind. Es ist weit zum Wijdefjord.«
    Diverse Kisten wurden aus Kristians Schuppen geholt, wo sie seit mehreren Wochen in der Kälte gestanden hatten. Sie wurden auf Schlitten festgezurrt, Gewehre hinten am Schneescooter befestigt. Es gab kaum einen Menschen in ganz Longyearbyen, der schließlich nicht wusste, dass die drei Kumpel aus Schacht 7 eine Tour zu einer Hütte am Billefjord als erste Etappe geplant hatten, um dann anschließend weiter zu der russischen Bergwerkstadt Pyramiden zu fahren, vielleicht ganz bis zum Wijdefjord. Wer konnte schon sagen, wie weit in den Norden es gehen würde? Da war es kein Wunder, dass sie so viel Treibstoff und Proviant brauchten. Und sie würden erst wieder am späten Sonntagabend zurück sein, da gab es keinen Grund, sich Sorgen zu machen, wenn sie vor Montagmorgen nichts von sich hören ließen. Aber als alle Vorbereitungen überstanden waren und Kristian und Lars Ove nebeneinander mit abgestelltem Motor auf ihren Scootern auf dem Meereseis saßen, da gab es keinen Grund mehr, das Theater weiterzuspielen.
    »Er hat also zugesagt, dass er mitkommt?« Kristian starrte vor sich hin.
    Lars Ove schielte ängstlich zu ihm hinüber. »Nein, aber er hat versprochen, dass er zur Hütte am Billefjord kommt, dann kannst du selbst mit ihm reden.«
    »Er muss mitkommen. Scheiße, wir können doch unmöglich zu zweit mit drei Schlitten fahren. Und wir kriegen nicht das ganze Fleisch auf zwei Schlitten verstaut. Außerdem habe ich die doppelte Menge der anderen Sachen dabei. Zwölf Pappkartons. Die wiegen zwar nicht viel, aber sie nehmen eine Menge Platz weg. Ich sag dir, wenn der nicht mitkommt, dann …« Aber Lars Ove hörte nicht mehr, was Kristian mit Steinar Olsen anstellen wollte, denn dieser klappte sein Visier am Helm hinunter und drehte den Zündschlüssel um, so dass der Motor startete und seine letzten Worte übertönte. Die beiden Schneescooter bogen seitwärts ab und legten sich auf die Trasse Richtung Nordosten. Warum sollten sie sich verstecken. Es wussten doch alle, wohin sie wollten.
    Lange bevor sie auf Höhe der früheren russischen Siedlung Pyramiden angekommen waren, waren die sonstigen Scooterspuren immer weniger geworden, und langsam verschwanden sie in einem leichten Schneegestöber, das die Flocken flach übers Eis trieb. So alle zwei Stunden hielten sie an, mal um eine zu rauchen, mal um eine richtige Pause mit Kaffee aus der Thermoskanne einzulegen, die Lars Ove in seiner Scootertasche verstaut hatte. Aber sie ließen sich nie viel Zeit. Sie hatten die Wetterwarnungen für das Wochenende gehört.
    Am liebsten wären sie die Nacht über weitergefahren, über den Gletscher Mittag-Lefflerbreen, hinunter zum Austfjord und weiter den Wijdefjord hinaus. Zu dieser Jahreszeit gab es keinen großen Unterschied zwischen Tag und Nacht; um schneller voranzukommen, hätten sie also genauso gut auch die Nacht durchfahren können. Aber sie mussten auf Steinar warten, der im Schacht von dem Steiger und ein paar Bergbauingenieuren aufgehalten worden war, die zu Besuch vom Festland gekommen waren. Sie brauchten einen Treffpunkt, den Steinar erreichen konnte, ohne sich zu verfahren. Und auf der Ostseite des Billefjord, direkt unterhalb des Tyrellfjell, da lag eine alte, verfallene Jagdhütte. Die drei Kumpel waren schon mehrfach dort gewesen.
    Brucebyen war eine andere Möglichkeit weiter im Norden, eine Ansiedlung kleiner Holzhäuser von 1920, als ein optimistischer Schotte namens William Spiers Bruce nach vielen Jahren als Polarforscher an dieser Stelle anfing, Kohle abzubauen. Wie so viele andere Geschäftsideen auf Spitzbergen hielt das Unternehmen nur wenige Jahre. Aber die Häuser waren

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