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Autoren: Monica Kristensen
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Tempo auf sieben Knoten.
    Endlich meinte der Erste Steuermann, er könne etwas sagen. »Guck dir nur die Westseite an. Flach wie ein Pfannkuchen. Wäre nicht witzig, im Nebel hier reinzufahren. So flach, wie das Land hier ist …« Er zeigte hinaus. »… da könnte man direkt auf Grund laufen, bevor man sich überhaupt versieht. Nicht wahr?«
    Sie ankerten an der Festeiskante an der Ostseite des Fjords, an dem abgemachten Platz vor Heclahamna südlich von Crozierpynten. Die Berge ragten steil auf der Halbinsel in die Höhe und verbargen das Mondlicht. Das Schiff war kaum zu sehen, wie es dort im Schatten des fast fünfhundert Meter hohen Heclafjell lag.
    »Okay, jetzt machen wir ein paar Stunden Pause. Und dann holen wir den Scooter aus dem Laderaum und stellen ihn aufs Eis. Das ist alles.« Der Tonfall war leicht, die Schultern entspannt, als der Kapitän auf den Hilfsmotor umschaltete.
    Steinar kam erst spät in der Nacht in der Hütte am Kap Ekholm an. Kristian und Lars Ove hatten geschlafen, waren jedoch vom Geräusch des Schneescooters aufgewacht.
    »Hättest du nicht noch länger trödeln können?«, fragte Kristian sauer. Er stand gebeugt über dem Kohleherd, der kurz davor war, auszugehen, und legte eine Schaufel Kohlen nach.
    Steinar blieb mitten im Raum stehen, im Schneescooteranzug, den Helm unter dem Arm. »Scheiße, ich bin so schnell gekommen, wie ich nur konnte. Aber im Berg ist Krise. Der Direktor und der Steiger und ein ganzer Haufen sogenannter Experten waren da. Ich bin erst kurz vor zehn losgekommen. War vorher nicht mal mehr zu Hause. Habe nur meine Ausrüstung gepackt, den Scooter geholt und bin hergefahren.«
    »Was für ’ne Krise denn?«, fragte Lars Ove misstrauisch. »Als wir losgefahren sind, gab es noch keine Krise.«
    »Oh doch. Die gibt es schon seit mehreren Wochen. Aber ihr kriegt ja nicht alles mit. Übrigens darf ich gar nicht mehr sagen. Der Steiger hat uns Redeverbot erteilt. Allen.«
    Kristian hatte das Feuer im Ofen wieder in Gang bekommen und richtete sich auf.
    »Pah, das ist doch nur das Übliche. Zu hohe Messwerte. Gas leckt aus Rissen im Berg heraus. Und dann haben sie Angst vor Hohlräumen, die irgend so ein Geologe in seinen Seismodingsbumsdaten gesehen haben will. Jetzt haben sie die Strosse zwölf geschlossen. Viel zu früh, wenn du mich fragst. Da hätte es sich noch eine ganze Weile gelohnt, abzubauen. Aber wenn ihr so einen Schiss habt, dann werdet ihr Strosse dreizehn auch bald schließen, oder? Ich denke, es ist trotzdem noch genug Kohle im Berg.«
    Steinar hatte in den letzten Tagen lange genug mit der Leitung zusammengesessen, um über diesen selbstsicheren Ton wütend zu sein. »Auf jeden Fall kann ich nicht mit nach Hinlopen. Das geht nicht. Ich muss morgen wieder in aller Herrgottsfrühe im Schacht sein.«
    »Verdammte Scheiße …« Kristian spürte, wie er die Macht über den neuen Bergbauingenieur verlor. Aber er wusste nicht, was er erwidern sollte. Ihm war klar, dass Steinar nichts gegen den Steiger machen konnte.
    Steinar Olsen drehte sich um und ging hinaus, und kurz darauf hörten die beiden in der Hütte, wie sein Schneescooter startete. Kristian lief auf Strumpfsocken hinaus. Steinar hatte den vollbeladenen Schlitten abgekoppelt stehen lassen.
    »So ein Mist, was machen wir jetzt?«, fragte Lars Ove. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass Kristian einen Ausweg finden würde.
    Die Lösung war nicht genial, aber die einzig mögliche. Niemals würde Kristian die Ladung bei der Hütte zurücklassen. Dann könnte er die Regierungsbevollmächtigte gleich bitten, doch nachzusehen, was sie da trieben. Nein, sie mussten alles mitnehmen. So vereinbarten sie, dass sie abwechselnd zwei Schlitten hinter dem Schneescooter herzogen. Damit würde es in den Gebieten, in denen es keine Schneescooterspur gab, nur langsam vorangehen.
    Sie brachen sofort Richtung Norden auf. Der helle Mondschein half ein wenig. Aber sich vom Grund des Billefjords über die Gletscher und dann wieder hinunter auf den Wijdefjord vorzuarbeiten war unbeschreiblich anstrengend. Sie fuhren sich im frischen Schnee fest, ein Schlitten kippte um, und sie mussten die gesamte Ladung loszurren, um ihn wieder auf die Kufen stellen zu können – wobei sie in der bitteren Kälte jämmerlich froren.
    »Jetzt fehlt nur noch, dass wir einem Eisbären begegnen«, sagte Lars Ove, als sie Seite an Seite auf einem der Scooter saßen und den letzten Schluck lauwarmen Kaffee aus der Thermoskanne

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