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Autoren: Monica Kristensen
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tranken.
    »So weit ist es nicht mehr«, sagte Kristian. Das hatte er schon vor zwei Stunden gesagt. Und außerdem hatte Lars Ove selbst auf der Karte nachgesehen, wie weit es eigentlich war. Aber er war zu müde und verfroren, um zu antworten.
    Auf dem Wijdefjord war das Seeeis glatt, mit einer festen Schicht Harsch drauf. Die beiden Bergleute hatten Probleme, wach zu bleiben, und überlegten, ob sie anhalten sollten, um ein wenig zu schlafen, auf den Scootersitzen liegend. Aber sie zwangen sich lieber, weiterzufahren. Im Laufe des Samstagvormittags erreichten sie endlich die Mosselbukta und fuhren über Land auf die Heclahalvøya.
    Sie hielten ihre Schneescooter auf einer Anhöhe über der verfallenen schwedischen Forschungsstation an, die 1899 ursprünglich für eine wissenschaftliche Expedition gebaut worden war. Von hier oben konnten sie keinerlei Lebenszeichen entdecken. Es sah fast so aus, als wäre das Haus in sich zusammengefallen. Die gesamte Südwand bestand nur noch aus einem Haufen Brettern, die das Dach mehr schlecht als recht stützten. Doch dann entdeckte Kristian ein Licht auf der Nordseite der Station. Also waren doch Menschen dort.
    Die »Ishavstrål« hatte zwei uralte Schneescooter geladen, und der Koch war der Meinung, dass eine derartige Ausrüstung an Bord nur Unglück brachte. Aber er sagte es nicht laut, zumindest nicht, solange der Kapitän in der Nähe war, der hatte nämlich seine eigenen Pläne mit den Fahrzeugen. Und Harald war bekannt dafür, ein schlauer Fuchs zu sein. Nach einigen Stunden wohltuendem Schlaf in wiegenden Bewegungen zu dem gemütlichen Brummen des Hilfsmotors kam wieder Leben in die Leute, als es Frühstück gab. Der Steuermann ging zum Funkgerät und meldete den anderen beiden Trawlern, dass die »Ishavstrål« am Festeis im Sorgfjord vor Anker lag. Die Schneescooter wurden an den Kran gehängt und aufs Eis gefiert, vier Schlitten folgten ihnen, und der Skipper, zusammen mit drei Mann von der Besatzung, kletterten die Leiter hinunter.
    Sie fuhren zur Nordseite der schwedischen Forschungsstation hoch, schaufelten den Schnee weg, der sich unter ein zerbrochenes Fenster gelegt hatte, suchten ein paar Bretter und deckten damit die Öffnung ab. Mitten im Raum stand ein riesiger runder Kohleherd. Nachdem sie ihn und den Schornstein von Eis, Ruß und Dreck gereinigt hatten, konnten sie Feuer machen. Und kurze Zeit später breitete sich der angenehme Duft von frisch gekochtem Kaffee in dem Raum aus, der früher einmal der Aufenthaltsraum der Forscher gewesen war. Und jetzt hieß es nur noch warten. Die vier von der »Ishavstrål« saßen friedlich beieinander und rauchten, ohne viel zu sagen. Sie genossen die Ruhe an Land. Eine lose Planke schlug in dem aufkommenden Wind rhythmisch gegen die Wand. Ansonsten war es still.
    Kristian und Lars Ove fuhren den steilen Hang des Heclafjell etwas schneller hinunter, als sie geplant hatten. Aber die Schlitten waren gut verzurrt, so dass sie nichts von ihrer Ladung verloren. Auf steifen Beinen wankten sie in das alte Holzhaus, erschöpft bis auf die Knochen nach der langen Fahrt. Im Gegensatz zu der Kälte draußen war es brütend heiß in dem halbdunklen Raum, in dem das eine Fenster mit Brettern zugedeckt war und das andere sich von Mondlicht und Fjord abwandte. Die einzige Lichtquelle bot die Glut aus der halb geöffneten Luke des Kohleherds.
    »Scheiße, ist das ’n Weib hier?«, flüsterte Lars Ove Kristian zu und blieb mitten im Raum stehen. Kristian warf ihm kurz einen Blick zu. »Ja, klar, du weißt doch, das sind lange Monate fern der Heimat, wenn sie nördlich von Spitzbergen fischen.« Er grinste und boxte Lars Ove in den Rücken, dass er weiter ins Zimmer stolperte. »Und dann ist sie auch noch ’ne Ausländerin!« Lars Ove riss die Augen auf, als er den langen schwarzen Zopf entdeckte, der ihr bis zur Taille reichte.
    Der Kapitän war am Tisch an der Wand aufgestanden und kam ihnen entgegen. »Lange Tour gehabt?«
    »Da kannst du einen drauf lassen. Das sag ich dir. Mir graut schon vor der Rückfahrt.« Kristian reichte dem Skipper eine schwere Plastiktüte, die er aus der Schneescootertasche geholt hatte. »Aber vielleicht können wir uns hier erst mal ein bisschen erholen?«
    »Du hast doch bestimmt noch mehr draußen auf dem Schlitten, oder?« Der Kapitän schob eine Hand in die Plastiktüte und zog in Plastik eingewickeltes Rentierfleisch heraus, ein paar Päckchen Zigarettentabak und zwei Flaschen Cognac.
    Kristian

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