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Suche Traumprinz, biete Sandburg

Suche Traumprinz, biete Sandburg

Titel: Suche Traumprinz, biete Sandburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brinx/Kömmerling
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fahren, den richtigen Eimer Heizungslack zu erwerben und wieder nach Hause zu schleppen.
    Ich ließ erleichtert Luft ab, als sie weg waren, da ertönte mein SMS-Signal. 
    Hallo, Tula, bist Du gut angekommen? Denk an Dich, Konstantin.
    Sofort begann mein Herz zu rasen. Der Märchenprinz dachte an mich, nicht weit von hier im Beethovenweg. Er dachte daran, wie ich jetzt in Thailand auf dem Fahrrad der Hitze trotzte. Konstantin. Sofort hatte ich sein schönes Lächeln vor Augen und versank in den Schwärmereien, die mir Cleo so eindringlich verboten hatte.
    Alles gut hier! , tippte ich zurück und fragte mich, ob er Zoe auch schon geschrieben hatte. War die bereits weg? Ich seufzte, schaltete mein Handy aus und strich über das leere Buch, das Konstantin mir geschenkt hatte.
    In den nächsten Tagen konnte ich es nicht mehr verbergen, dass ich nicht auf die Straße wollte. So was fällt einer Mutter auf und Benno war schon jetzt im Besitz eines riesigen Haufens Fußballkarten, weil er immer für mich losgehen musste. Am Abend schlug sie mit der Faust auf den Tisch und kündigte an, dass wir morgen eine schöne Fahrradtour am Rhein entlang machen würden. Durch das ganze Viertel und dann noch weiter. Katastrophe!
    »Ich kann morgen nicht«, stotterte ich. »Also, auf gar keinen Fall!«
    »Und warum nicht?«
    »Ich will erst die Heizungen noch fertig streichen!«
    Mein Vater lächelte mich an. »Du bist hiermit für morgen von allen handwerklichen Tätigkeiten befreit.«
    »Aber das ist doch blöd«, wehrte ich mich, »dann ist die eine Seite schon getrocknet, das sieht man doch …!«
    »Tula?«
    »Ja?«
    »Wir machen morgen eine Fahrradtour. Die ganze Familie!«
    Punkt.
    Natürlich war ich am nächsten Tag ganz fürchterlich krank und schaffte es, sogar meine Mutter davon zu überzeugen. Sie fuhren ohne mich.
    »Aber versprich mir, dass du mal ein bisschen rausgehst. Frische Luft ist das einzig Wahre, wenn man solche Kopfschmerzen hat.«
    Versprochen.
    Tatsächlich hatte ich irgendwann überhaupt keine Lust mehr, im Bett herumzuliegen. Also zog ich mich an und stiefelte durch den Keller in den vermoosten Garten. Hier war alles ziemlich verdorrt, ich fand einen Wasserschlauch und entschied, dass auch Moos gelegentlich etwas Flüssigkeit verdient hatte. Dabei fiel mir auf, dass der Steinkreis verändert worden war. Jemand hatte die Steine umgelegt und einen Stern daraus gemacht, und das konnte auf keinen Fall Tante Hannchen gewesen sein. 
    Während das Wasser in abgehackten Stößen aus dem Schlauch sprudelte, betrachtete ich die hohe Mauer, die unseren Garten umgab, und konnte die schönen, gepflegten Gärten der anderen dahinter erahnen. Ein kleiner Busch Rosen wuchs sogar von der einen Seite in unseren Garten und verschaffte ihm ein kleines bisschen Farbe. Gerade wollte ich daran schnuppern, da hörte ich plötzlich jemanden hinter mir.
    »Hey!« 
    Erschrocken drehte ich mich um und vermutete sofort irgendein bekanntes Gesicht, das mich jetzt erwischt hatte. Stattdessen stand ein Mädchen in meinem Alter auf der Mauer und schaute mich an. Sie war ganz in Schwarz gekleidet – außer ihre Füße, die waren barfuß und genau richtig groß.
    »Hast du Boris gesehen?«
    Boris? Ich musste ziemlich blöd aus der Wäsche gucken, denn das Mädchen fing an zu lachen, setzte sich auf die Mauer und sprang zu mir in den Garten.
    »Boris, meinen Kater!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist er abgehauen?«
    »Ich hab schon in allen Gärten nachgesehen und bei euch steht immer die Tür auf, da dachte ich …!«
    Ich ließ den Wasserschlauch fallen, drehte den Hahn zu und schaute das Mädchen an. »Wohnst du hier?«
    »Yeap, drei Gärten weiter.« Sie hob die Hand zum Gruß. »Dodo!« Ihre Augen waren so schwarz, dass man keine Pupille darin erkennen konnte, und ihre ebenfalls schwarzen Haare waren zu einem Bob geschnitten, der den Kopf wie ein Helm zu schützen schien. »Und du bist die Nichte von Tante Hannchen!«
    Ich grinste. »Großnichte. Tula!« 
    Ich erklärte ihr nicht, wo der Name herkam, um sie zu testen. Tatsächlich fragte sie nicht nach, sondern nahm ihn einfach so hin und erwähnte auch nicht meine großen Füße. »Kanntest du Tante Hannchen?«
    Dodo kletterte von der Mauer und begann, den Steinstern umzusortieren. »Natürlich, wer kannte sie nicht? Sie war wirklich ganz schön verrückt. Vor allem beim Pfeifen!«
    Ich musste lachen und hatte auf einmal ein wunderschönes, warmes und befreites Gefühl, weil

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