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Suche Traumprinz, biete Sandburg

Suche Traumprinz, biete Sandburg

Titel: Suche Traumprinz, biete Sandburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brinx/Kömmerling
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natürlich haben wir auch eine richtige Wohnung, aber im Sommer bin ich gerne da draußen. Manchmal schlafe ich sogar in meinem Häuschen, mit allen Katzen und den ganzen nächtlichen Geräuschen. Das ist wunderschön! Wusstest du, dass es hier sogar Fledermäuse gibt?« 
    Es war ein Holzhaus auf hohen Stelzen, das Dodo schwarz angemalt hatte. Auf der kleinen Terrasse stand ein Tischchen mit zwei Stühlen und darüber ein riesiger knallroter Sonnenschirm mit Fransen. Dodo drehte sich zu mir um. »Eigentlich sind wir ja wohl ein bisschen zu alt für so was. Meine Mutter hat es mir geschenkt, als ich sieben war. Aber es ist nun mal mein Häuschen und ich kann mich nicht wirklich davon trennen.«
    Ich zuckte mit den Schulten. »Man ist doch nie zu alt für ein eigenes kleines Zuhause, oder?« 
    Dodo breitete einladend die Arme aus und ließ mich an sich vorbei als Erste das Stelzenhaus betreten. Ich musste mich tief bücken, um hineinzukommen, aber drinnen war es sehr gemütlich: eine Matratze mit allerlei Kissen, ein CD-Player und ein Regal mit von der Feuchtigkeit wellig gewordenen Büchern.
    »Apfelschorle?« Dodo fischte zwei Gläser aus einem Schränkchen, schenkte uns ein und wir gingen wieder auf die Terrasse und setzten uns wie zwei alte Tanten auf die Stühle unter den Schirm.
    Das Haus, in dem Dodo eigentlich wohnte, war lange nicht so heruntergekommen wie unseres. 
    »Da oben leben meine Mutter und ich!« Dodo zeigte auf den ersten Stock. Hier gab es einen Balkon, von dem eine Treppe direkt in den Garten führte. »Nicht groß, aber schön genug für uns beide!«
    Ich lächelte sie an. »Ihr gehört wohl nicht zu den ganzen Überreichen hier?«
    Dodo winkte ab. »Zum Glück. Mama hat ein kleines Restaurant, in dem sie auch exotische Gewürze verkauft und Schokolade, die nach Pfeffer schmeckt und so.«
    »Und dein Vater?«
    Dodo zuckte mit den Schultern. »Abgehauen, bevor ich überhaupt da war. Volle Null auf jeden Fall.« Sie schaute mit ihren schwarzen Augen in die Ferne und nahm einen großen Schluck Schorle. »Aber wir haben ihn nie vermisst. Männer sind im Allgemeinen überbewertet, das kannst du mir glauben!«
    »Mein Vater ist eigentlich ganz nett!« Irgendwie hatte ich das Gefühl, ihn verteidigen zu müssen. 
    »Ausnahme. Der Neffe von Hannchen eben!«
    Ich beschloss, Prinz Konstantin nicht auch noch ins Rennen zu schmeißen. Immerhin wusste ich nicht, ob er wirklich so nett war, wie ich dachte, und außerdem wollte ich ihn mir sowieso aus dem Kopf schlagen. Ich schaute auf die Uhr. »Oh, ich muss nach Hause. Die denken nämlich, dass ich krank bin.«
    »Bist du?«
    »Nee. Ich hatte keinen Bock auf Fahrradtour!«
    Dodo nickte und half mir zurück auf die Mauer. »Vielleicht sehen wir uns ja öfter. Also, wir fahren nicht weg, weil Mama den Laden nicht zumachen kann!«
    »Wir auch nicht!«, sagte ich und machte noch schnell das ultimative Schüttelbild von meiner neuen Freundin.
     
    Wir trafen uns nicht vielleicht öfter, sondern jeden Tag. Meine Mutter war froh, dass ich das Haus wieder verließ, auch wenn es nur nach hinten war, und schien sogar ziemlich begeistert von Dodo, als sie einmal mit zu uns nach oben kam.
    »Da haben Sie aber noch viel zu tun«, kommentierte Dodo unsere Baustelle und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war einfach unerträglich heiß unterm Dach, da konnte man die Fenster den ganzen Tag auf Durchzug stellen, das veränderte überhaupt nichts. Sie inspizierte Bennos und mein Zimmer, konnte sogar mit ihm über Fußballspieler diskutieren, ließ sich auf mein Bett fallen und blätterte das leere Buch von Konstantin durch, das auf dem Nachttisch lag und mich immer wieder an meine Thailandmisere erinnerte. »Da steht aber noch so ziemlich nichts drin!«
    Ich winkte ab. »Hab ich geschenkt gekriegt, keine Ahnung, was ich damit machen soll.«
    Dodo legte es zurück. »Normalerweise schreibt man da seine schönsten Reiseerlebnisse rein.«
    Ich schluckte. Wie recht sie hatte! Und wie peinlich es werden würde, wenn sie alle wieder da wären und meine Fotos und Berichte sehen wollten.
    »Heute Abend ist japanisches Feuerwerk«, riss Benno mich aus meinen Gedanken. »Da kommen alle, das muss ganz, ganz toll sein!«
    Dodo nickte. »Das ist wirklich jedes Jahr ein Highlight. Ich würde vorschlagen, dass wir rechtzeitig losgehen, Tula, dann kriegen wir noch einen guten Platz auf der Brücke.«
    O nein! Da konnte ich nicht hingehen. Wenn alle kamen, konnte Tula im Moment

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