Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suche Traumprinz, biete Sandburg

Suche Traumprinz, biete Sandburg

Titel: Suche Traumprinz, biete Sandburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brinx/Kömmerling
Vom Netzwerk:
plötzlich jemand da war, mit dem ich reden konnte, einfach so, ohne mich verstecken zu müssen. »Was machst du da immer mit den Steinen? Außerirdische anlocken?«
    »Ach, das sind Zeichen für meine Katzen. Ich habe nämlich drei, eigentlich vier, aber eine ist verschwunden. Seitdem habe ich immer ein bisschen Angst um sie und diese Zeichen können sie vielleicht beschützen.«
    Ich runzelte skeptisch die Stirn und Dodo zuckte mit den Schultern. »Hat mir deine Tante beigebracht … entschuldige, Großtante!«
    »Wenn du willst, können wir gerne in unserem Keller nachsehen.«
    Dodo nickte und blitzte mich dankbar aus ihren schwarzen Augen an. Also marschierten wir los und durchkämmten den Keller. Das war ziemlich schwierig, weil es sehr dunkel war, und ich beschloss, eine neue Birne für die alte Lampe zu besorgen, die unter der hohen Decke baumelte.
    Dodo machte die ganze Zeit Katzengeräusche und rief leise nach ihrem Kater und tatsächlich hörten wir auf einmal ein klägliches Miauen. Dodo folgte dem Geräusch so sicher, als wäre sie selber eine Katze und könnte im Dunklen sehen. Ich stolperte hinter ihr her, bis wir in einem Kellerabteil vor einem großen Schrank landeten, aus dem das Miauen kam. 
    »Moment, hier ist ein Lichtschalter«, sagte ich und knipste ihn an. Zum Glück, diese Lampe funktionierte! 
    Dodo öffnete die Schranktür, die augenscheinlich zugefallen war. »Boris, bist du hier?«, flüsterte sie und fand ihn in der hintersten Ecke mit weit aufgerissenen, leuchtenden Augen. »Hey, was machst du denn für Sachen?« Sie zog ihn raus und nahm ihn auf den Arm, wo er sofort anfing, laut zu schnurren.
    Ich starrte in den Schrank. Er war vollgestopft mit alten Klamotten von Tante Hannchen aus den verschiedensten Jahrzehnten und alle waren ziemlich schrill. »Cool!«

Eine ziemlich gute Idee
     
    Voller Ehrfurcht betrachteten, befühlten und beschnupperten wir die Kleider und Mäntel, Stolas und Hüte und Schals, die Tante Hannchen durchs Leben begleitet hatten. Feste, Theaterbesuche, Rendezvous, Familienfeiern, Opern, Beerdigungen und so weiter. 
    Ich zog einen Fuchs zum Umhängen heraus und drapierte ihn um meine Schultern.
    »Oh, là, là!«, flötete Dodo und probierte einen üppigen Hut auf, setzte ihn schräg auf ihre schwarzen Haare und blinzelte mich kokett an. »Na, wo gehen wir zwei Hübschen denn heute noch hin?«
    Kater Boris saß auf dem Boden und klappte die Augen zu, als könnte er das alles nicht mit ansehen. Egal, wir kicherten, probierten Tante Hannchens Schätze an und hatten jede Menge Spaß, bis Dodo plötzlich grinsend einen riesigen Spitzen-BH aus dem Schrank zog und sich vor die flachen Brüste hielt.
    »Und?« Kaum sah sie mein Gesicht, ließ sie den BH sinken.
    »Meinst du, Tante würde das lustig finden?« Irgendwie war es mir an dieser Stelle zu privat geworden. Ich stellte mir vor, ich wäre tot und jemand würde in meinem Kleiderschrank herumwühlen und sich über meine Tula-Klamotten lustig machen.
    »Natürlich«, grinste Dodo, »deine Tante sitzt jetzt auf irgendeiner Wolke und kriegt sich gar nicht mehr ein vor lauter Lachen. Die hatte keine Probleme mit so was, glaub mir!« Sie hängte den BH wieder über die Kleiderstange. »Aber vielleicht sollten wir sie jetzt ein bisschen in Ruhe lassen. Komm, ich zeig dir was!«
    Sie schnappte sich Boris und ich lief hinter ihr her, überglücklich, endlich jemanden gefunden zu haben, mit dem ich mich frei bewegen konnte, noch dazu jemanden, den ich ziemlich nett fand und anders und überhaupt. 
    Boris war mit einem Satz auf der Mauer und Dodo sofort hinterher, so schnell, dass ich kurz überlegte, ob sie nicht auch eine Katze war, in Menschengestalt quasi, Dodo, die Horrorkatze!
    »Komm, Tula!«
    Ich schaute zu den beiden hoch und hatte keine Ahnung, wie das gehen sollte. Dodo schaute aus ihren schwarzen Augen ernst zurück und reichte mir ihre Hand runter. »Such dir die Steine, die ein bisschen vorstehen, für die Füße!«
    Es dauerte nicht lange, da stand ich neben ihr und ich nahm mir fest vor, das Ding mit dem Klettern hier so lange zu üben, bis ich es genauso schnell und ohne ihre Hilfe schaffen würde. Dann balancierte ich hinter ihr her und genoss den Blick von oben in alle Gärten. Plötzlich eröffnete sich ein riesiges Gebiet hinter den Häusern, ein ganz anderes Bild meines neuen Viertels, grün und bunt und mit Dodo dabei.
    »Ich wohne dahinten, siehst du das Stelzenhaus?«
    »Da wohnst du?«
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher