suchen Gespenster
heftig an die Tür.
Frau Wilton war noch auf, sie öffnete sofort. „Mamsell“, rief sie erstaunt, „was gibt es?“
„Es klopft“, antwortete die ältere Kollegin aufgeregt, „immer wieder macht es klick, klick oder klopf, klopf, klopf!“
„Nun, geklopft haben Sie, Mamsell, und zwar bei mir“, meinte Frau Wilton lachend. „Doch warum?“
„Bitte, bitte, kommen Sie in mein Zimmer und lauschen Sie“, bat Mamsell eindringlich.
Frau Wilton ging mit und sah sich um. Alles war still. Fragend sah sie Mamsell an.
„Bitte, setzen Sie sich“, bat Mamsell, „und verhalten Sie sich ruhig. Dann kommt‘s.“
Eine Weile saßen sie schweigend da. Frau Wilton wollte gerade aufstehen, da hörte sie etwas ... War es ein Klopfen? Ein heller Laut, dem ähnliche Geräusche folgten. Frau Wilton war nicht leicht zu erschrecken. Sie wanderte durchs Zimmer. Jetzt hörte sie den Laut wieder – klick, klick, klick! – und ging ihm schnell nach. Sie stand vor einem Bücherregal und zog ein paar Bände hervor. Dahinter stand ein Becher, der bis obenhin mit trockenen Erbsen gefüllt war, das heißt: Sie waren trocken gewesen. Das Wasser hatte sie aufgeweicht und quellen lassen. Dadurch drängten alle Erbsen, die oben lagen, aus dem Gefäß und fielen heraus. Das war also das „Klick“.
Klick – machte es auf der anderen Seite. Frau Wilton ging dem Laut nach. Aha, sie trat schon auf eine Erbse, die auf den Boden gekullert war. Klick, machte es gerade wieder – oben auf dem Schrank. Sie griff hinauf und holte ein anderes Gefäß herunter. Zwischen den Erbsen steckte ein Zettel. „Alles natürlich!“, stand darauf. „Alles einfach zu erklären.“
Schmunzelnd las Frau Wilton vor. Die Wirkung war verblüffend: Mamsell begann schallend zu lachen. „Diese Kinder“, rief sie vergnügt, „sie schlagen mich mit meinen eigenen Waffen.“
Frau Wilton lachte mit und verabschiedete sich. Am anderen Tag konnte sie es sich aber nicht verkneifen, am Mittagstisch laut zu sagen: „Frau Hofmann, falls Sie zufällig Erbsensuppe kochen wollen – ich kann Ihnen gut gequollene Erbsen zur Verfügung stellen!“
Um Mitternacht auf der Fräuleinwiese
Kurz danach fragte Margit Köcher die Zwillinge: „Habt ihr für Freitag etwas Besonderes geplant?“ Sie schüttelten die Köpfe und Margit sprach weiter: „Dann soll ich euch einladen, mit Vater und mir in unser Jagdhaus zu kommen. Hirsche haben wir nicht, dafür ist unser Waldgebiet zu klein. Aber vielleicht können wir Füchse und Rehe beobachten. Außerdem ist ein Herbstabend im Wald immer wunderschön. Habt ihr Lust?“
Komische Frage! Hanni und Nanni lachten nur. „Natürlich kommen wir mit, vorausgesetzt, dass Frau Jenks es erlaubt.“
„Das lasst Vaters Sorge sein. Er fragt.“
„Übernachten wir draußen im Jagdhaus?“
„Freilich! Ihr braucht aber kein Bettzeug mitbringen. Es ist alles dort.“
Als die Freundinnen der Zwillinge von dieser Einladung erfuhren, konnten sie ihren Neid nur mühsam unterdrücken. Doch wie sollte ein halbes Dutzend Mädchen draußen untergebracht werden?
„Gönnen wir es den Zwillingen“, sagte Bobby großmütig. „Sie sind nun einmal Glückskinder.“
Sie waren es wirklich, denn Frau Jenks und Frau Theobald beurlaubten sie von Freitagabend an. Vergnügt stiegen sie zu Margit und ihrem Vater in den Jeep und winkten den anderen zu.
Lange dauerte die Fahrt nicht. Sie hielten vor einem einfachen kleinen Blockhaus. Der Förster schloss auf, zündete zwei große Laternen an und freute sich riesig, als er sah, wie überrascht die Mädchen waren.
Wer konnte wohl hinter den einfachen Holzbalken solch einen behaglichen Raum vermuten? Elektrisches Licht gab es nicht. Doch es waren genügend Kerzen und Laternen vorhanden.
Es gab auch einen großen offenen Kamin, in dem die Holzscheite schon aufgeschichtet lagen. Eins, zwei, drei – hatte der Förster das Feuer angezündet und bald wurde es gemütlich warm. Ein gewaltiger Eichentisch mit weiß gescheuerter Platte stand mitten im Zimmer, davor einfache, aber feste Stühle. An den Wänden hingen ein paar kleine Schränke und Regale, an den Seiten standen zwei schmale Liegen. Felle lagen darauf und Felle lagen auch vor dem Kamin.
„Schlafen wir hier?“, fragte Nanni neugierig.
„Nein, ihr müsst außen die Treppe zum Boden hinaufsteigen“, erklärte Herr Köcher. „Dort gibt es Strohsäcke und Decken genug. Margit, hole du die Leintücher aus der Truhe!“
Richtig, eine große
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