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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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später hatten sie Jalib in der Regeringsgatan in der City aufgelesen. Anschließend waren sie zu dritt zum Cafe Opera gefahren.
    »Punkt halb zwölf verschwinden sie im Lokal«, sagte Linda Martinez. »Zwei von meinen Leuten heften sich an ihre Fersen. Im Lokal entdecken sie den Kollegen Bäckström mit einer Frau an der Bar. Die Brüder Ibrahim und Jalib stehen etwas abseits, und laut meinem Mann, das ist übrigens Frank Motoele, ist vollkommen klar, dass sie Bäckström beobachten. Motoele hat außerdem den Eindruck, dass zumindest Farshad versucht, Augenkontakt mit der Frau in Bäckströms Gesellschaft aufzunehmen. Nichts deutet jedoch auf einen Kontakt zwischen Bäckström und unseren drei Überwachungsobjekten hin. Bäckström scheint vollkommen von seiner Damenbekanntschaft absorbiert zu sein.«
    Ein halbes Dutzend Fotos von Bäckström und seiner Begleiterin. Bedeutend mehr von den drei Überwachungsobjekten, zwei Fotos mit Bäckström und seiner Dame im Hintergrund und Farshad Ibrahim im Vordergrund, den Rücken zur Kamera. Bäckström lehnt an der Bar. Er lächelt die schöne Frau an seiner Seite an und erzählt mit großen Gesten. Sie strahlt ihn an und scheint vollkommen von ihm fasziniert zu sein. »Wissen wir, wer sie ist?«, fragte Toivonen.
    »Ja«, antwortete Martinez. »Sandra Kovac war auch dabei und erkannte sie aus ihrer Zeit bei der Sicherheitspolizei sofort wieder. Sie heißt Tatiana Thoren, eigentlich Polin, schwedische Staatsangehörigkeit, inzwischen geschiedene Thoren. Lässt sich aushalten. Eine der teuersten Luxusprostituierten. Sie nimmt zwischen zehn- und zwanzigtausend pro Nacht. Sie wohnt in einer Wohnung in der Jungfrugatan in Östermalm. Dorthin nimmt sie ihre Kunden jedoch nur selten mit, meist gehen sie ins Hotel.« »Und was ist dann passiert?«
    »Wenig später verlassen Thoren und Bäckström das Cafe Opera. Sie nehmen sich ein Taxi und fahren zu Thoren, wo sie die Nacht verbringen. Bäckström verlässt ihre Wohnung erst gegen zehn am nächsten Vormittag. Wenige Minuten nachdem Bäckström und Thoren das Lokal verlassen haben, verlassen auch die Brüder Ibrahim das Cafe Opera. Sie fahren sofort nach Sollentuna, und zwar mit Farshads Wagen, dem schwarzen Lexus. Wie immer sitzt Farbod Rashid am Steuer. Sie unternehmen keinen Versuch, Bäckström zu verfolgen. Jalib geht eine halbe Stunde später. Er befindet sich jetzt in Gesellschaft einer jüngeren Frau. Sie fahren, wie bereits erwähnt, im Taxi zu ihr. Auch sie ist bereits identifiziert, Josefine Weber, dreiundzwanzig. Sie arbeitet in einem Jeans-laden in der Drottninggatan. Unbelastet. Sie verbringt sehr viel Zeit in Nachtlokalen und umgibt sich mit Leuten wie Jalib. Wäre perfekt, wenn wir ihre Handynummer in Erfahrung bringen könnten. Das dürfte nicht allzu schwer sein.« »Und wie deutest du diese Sache?«, fragte Toivonen.
    »Sie fahren zum Cafe Opera, um einen Blick auf Bäckström zu werfen. Thoren hat Bäckström aufgerissen und hat ihnen gesagt, wo sie zu finden sind. Sieht mir ganz nach einem Anwerbungsversuch aus, und wenn du mich fragst, haben sie unseren so genannten Kollegen Evert Bäckström auch schon halb rumgekriegt. Dass sie sich Bäckström ausgesucht haben, ist vermutlich auch kein Zufall, man muss nur an seinen Ruf denken.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Toivonen. Den kleinen Fettwanst mach ich kalt, dachte er.
     

58
    Da Bäckström nicht im Mindesten ahnte, worüber gerade in Toivonens Dienstzimmer gesprochen wurde, erschien er ausgesprochen guter Dinge an seinem Arbeitsplatz. Überdies war er ungewöhnlich früh dran, weil er mit der Waffenkammer endlich einen Termin vereinbart hatte, um seine Dienstwaffe abzuholen. Eben jene Waffe, die ihm seine mächtigen Widersacher zu entwenden versucht hatten, um ihn so einfach wie möglich des Lebens berauben zu können.
    Bäckström benutzte fast nie eine Dienstwaffe. Ein Mann mit so einer Supersalami wie er brauchte keine Penisverlängerung, und außerdem scheuerten Holster und Kolben fürchterlich, ganz egal, ob er die Waffe unter der linken Schulter oder in Gürtelhöhe trug. Seit die Nationale Einsatztruppe jedoch versucht hatte, ihn umzubringen, als sie ihn vor gut sechs Monaten überfallen hatten, ein so genannter Einfall, hatte er diesbezüglich seine Auffassung geändert. Er hatte sich damals ins Reichstagsgebäude begeben, um ein Mitglied des Reichstags zu verhören, das in den Mord an Ministerpräsident Olof Palme verwickelt war, war aber

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