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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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seinen Kopf hinweg, Bäckström zieht seine Waffe, zielt sorgfältig und verzieht den Mund zu einem ironischen Lächeln.
    »Come on punk! Make my day, Toivonen«, zischte Bäckström.
    »Meine Güte, kannst du einem Angst einjagen«, sagte Nadja Högberg, die gerade mit einem Berg Aktenmappen in sein Büro trat. »Ich übe nur ein wenig«, meinte Bäckström und lächelte männlich. »Womit kann ich dir dienen, Nadja?«, fragte er.
    »Hier sind die Papiere, die du haben wolltest«, sagte Nadja und legte die Unterlagen auf seinen Schreibtisch. »Alles Wissenswerte über die Brüder Ibrahim und ihren Cousin Hassan Jalib. Dann habe ich versprochen, dich daran zu erinnern, dass in einer Viertelstunde eine Besprechung mit dem Team stattfindet.«
    »Yes«, sagte Bäckström, legte seinen linken Fuß auf den Schreibtisch und schob seine Waffe in ihren Holster.
    Nadja schüttelte erst den Kopf, als sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte. Die reinsten Kinder, dachte sie. Bevor Bäckström zu der Besprechung ging, lud er noch das Magazin. Fünfzehn Patronen und eine im Lauf. Die restlichen vier Patronen steckte er für alle Fälle in die Hosentasche. Sobald er an einer Waffenhandlung vorbeikam, wollte er sich noch eine ordentliche Schachtel kaufen.
    Als er an Toivonens geschlossener Tür vorbeiging, musste er sich sehr zusammennehmen, sie nicht aufzureißen und eine Salve in die Decke des verdammten Fuchses abzufeuern. Ein Kopfschuss wäre etwas übertrieben gewesen, aber ein paar Schüsse in die Decke, damit sich der blöde Finne zumindest in die Hosen machte. Das hat er redlich verdient, dachte Bäckström.
     

59
    Willkommen«, sagte Bäckström und musterte seine Mannschaft, lächelte sein herzlichstes Lächeln und nahm dann an der Schmalseite des Tisches Platz.
    Er war immer noch glänzender Laune und immer noch bewaffnet. Heimlich bewaffnet, dachte Bäckström, da keiner seiner bescheuerten Kollegen ahnen konnte, was er unter seinen erstklassig sitzenden gelben Hosen trug.
    »Ich dachte, wir fangen vielleicht mit einem Brainstorming an«, meinte Bäckström. Damit nicht gleich alles zum Teufel ging, gab er ihnen auch gleich einen kleinen Fingerzeig, auf dem sie herumkauen konnten.
    »Der Zusammenhang«, fuhr Bäckström fort. »Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Mord an Karl Danielsson und dem an Septimus Akofeli?« »Natürlich«, antwortete Nadja Högberg. »Der Mord an Karl Danielsson hat zumindest zu dem Mord an Akofeli geführt.« Ankan nickte zustimmend, die Dunkelhäutige und der Folkloretänzer auch. Der Holzkopf in der Versammlung wiegte diesen nur skeptisch hin und her.
    »Du scheinst zu zögern, Alm«, sagte Bäckström. »Ich bin ganz Ohr.« Alm hatte es schwer gehabt mit Seppo Lauren. Zum einen hatte er schließlich eingeräumt, Danielsson mindestens zweimal misshandelt zu haben, zum anderen war da noch ihr gemeinsamer Hintergrund und die Brutalität, mit der Danielsson ermordet worden war. »Der Täter hat ihn regelrecht kaputtgeschlagen«, sagte Alm. »Er hat beinahe versucht, ihn auszulöschen. Ich finde, das passt zu Seppo, insbesondere, wenn er sich in den Kopf gesetzt haben sollte, dass Danielsson den Krankenhausaufenthalt seiner Mutter verschuldet hat. Typischer Vatermord, wenn ihr mich fragt.«
    »Und weiter?«, fragte Bäckström und lächelte listig. »Was ist dann passiert?« Für einen Specht stellt Alm vermutlich ein Festmahl dar, dachte er.
    »Die einfachste Erklärung erscheint mir am plausibelsten«, meinte Alm. »Akofeli schnüffelt in Danielssons Wohnung herum, findet die Tasche mit dem Geld, nimmt sie mit nach Hause und wird ermordet. Ihr wollt jetzt vielleicht wissen, wer ihn ermordet hat?«
    »Ja, in der Tat«, meinte Bäckström mit einem jovialen Grinsen. »Wer hat ihn ermordet?« Sobald der Holzkopf den Mund aufmacht, stehen wir vor den wahren Herausforderungen, dachte er.
    »Ich finde, wir sollten die Sache nicht unnötig verkomplizieren«, meinte Alm. »Die einfachste Erklärung lautet, wenn ihr mich fragt, dass es irgend ein Komplize war. Schließlich wimmelt es dort, wo er wohnte, von Schwerkriminellen. Dafür sprechen auch die Anrufe, die er getätigt hat. Sie treffen sich in Akofelis Wohnung, um die Beute zu teilen. Es kommt zum Streit, zu Handgreiflichkeiten, Akofeli wird ermordet, der Mörder schafft die Leiche weg.«
    »So, so«, meinte Bäckström. Ankan, die Dunkelhäutige und das traurige Inzestopfer aus Dalama wirkten eher skeptisch, Nadja Högberg

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