Suehne
hat einen Riesenkredit aufgenommen, und die Sache war geritzt. >Aus Eiweiß macht man Baiser<, hat Kalle immer gesagt.« »Fünfundzwanzig Millionen ohne Baiser«, meinte Nadja. »Unglaublich«, sagte Rolle Stalhammar und schüttelte den Kopf.
79
Alm fiel es schwer, den Gedanken an Seppo Lauren und einen eventuellen Vatermord fallen zu lassen. Er hatte sich mit einem Kollegen vom Reichskriminalamt unterhalten, der sich mit Computern auskannte. Es gab verschiedene Möglichkeiten, sich mit Hilfe eines Computers ein falsches Alibi zu verschaffen. Man konnte eine andere Person stellvertretend an den Computer setzen, und konnte man genug und war man verschlagen genug, dann musste nicht einmal jemand vor dem Computer sitzen.
»Man kann sich über einen zweiten Computer einklinken, und das ist manchmal nur sehr schwer zu ermitteln«, erklärte der Experte.
»Was du nicht sagst«, meinte Alm, der seinem eigenen Computer meist einen Tritt versetzte, wenn dieser nicht gehorchte.
»Mittlerweile gibt es Programme, die all das für dich erledigen. Dann kannst du machen, was du willst. Der Computer arbeitet von allein und erledigt alle Aufgaben, die das Programm ihm stellt.«
»Er könnte also auch einfach ein Computerspiel spielen?«, fragte Alm. »Ja, beispielsweise auch das.« Nadja war nicht sonderlich beeindruckt, als ihr Alm die Ansichten eines der »besten Computerspezialisten« der Behörde referierte.
»Na schön, Alm«, sagte Nadja, »aber das Problem liegt leider woanders.« »Und wo?«, fragte Alm.
»Seppo beschäftigte sich sehr gerne mit Computerspielen«, erwiderte Nadja. »Das ist eigentlich das Einzige, was ihm Spaß macht. Warum sollte er das von einem Programm für sich erledigen lassen? Einmal abgesehen davon, dass es ihm sicher keine Schwierigkeiten bereiten würde, ein solches Programm zu erstellen.«
»Da sagst du es doch selbst, Nadja«, meinte Alm. »Hör dir doch einmal selbst zu.«
»Schlag dir Seppo aus dem Kopf«, sagte Nadja. »Er hat Danielsson nicht ermordet.« »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
»Seppo kann nicht lügen«, antwortete Nadja. »Leute wie er können das nicht. Hätte er Danielsson erschlagen, so hätte er es gesagt, als du ihn danach gefragt hast. Er hätte das auf dieselbe Art erzählt wie alles andere, wonach wir ihn gefragt haben.« Was für ein Idiot, dachte Nadja, als Alm gegangen war.
Nicht genug damit, dass sie sich für eine Computerspezialistin hält, dachte Alm, als er die Tür ihres Büros schloss, jetzt will sie sich auch noch mit Psychiatrie auskennen. Alm gab nicht auf, und am Tag darauf wurden seine Mühen endlich belohnt. Am Mittwoch, dem 9. April, einen Monat vor seiner Ermordung, war Karl Danielsson in die Notaufnahme des Karolinska-Krankenhauses eingeliefert worden. Gegen elf Uhr abends hatte ihn ein Nachbar bewusstlos im Entree des Hasselstigen 1 gefunden und einen Krankenwagen gerufen.
Da er keine äußeren Verletzungen aufgewiesen hatte, hatten die Sanitäter erst geglaubt, er hätte einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten, aber der untersuchende Arzt hatte, nachdem man den Patienten entkleidet hatte, andere Verletzungen gefunden. Jemand hatte Karl Danielsson von hinten niedergeschlagen. Kräftige Blutergüsse ließen auf Schläge in die Kniekehlen und auf den Rücken und Nacken schließen. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung erlitten und war ohnmächtig geworden.
Auf der Notaufnahme war er dann wieder zu sich gekommen. Der Arzt hatte ihn gefragt, ob er sich daran erinnere, was vorgefallen sei. Karl Danielsson hatte erwidert, er müsse gestolpert und auf der Treppe gestürzt sein.
»Aber das haben Sie ihm nicht abgenommen?«, fragte Alm, als er sich mit dem Arzt unterhielt.
»Nein«, antwortete dieser. »Das war vollkommen ausgeschlossen. Er ist von hinten niedergeschlagen worden. Vermutlich erhielt er als Erstes einen Tritt in die Kniekehlen und fiel vornüber. Dann erhielt er Schläge, als er auf dem Boden lag.«
»Haben Sie eine Vorstellung davon, was für eine Waffe der Täter verwendet haben könnte?«, fragte Alm. Auch darüber hatte der Arzt eine eindeutige Ansicht gehabt und diese sogar in der Krankenakte vermerkt.
»Ein Baseballschläger, ein normaler Knüppel oder ein Schlagstock längeren Modells. Der Patient war genauso zugerichtet wie die Opfer von Hooligans oder so. An diesem Abend hat außerdem ein Fußballspiel im Rasundastadion stattgefunden, AlK gegen Djurgarden, wenn ich mich recht
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