Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
Vom Netzwerk:
bereits der erste Schlag war tödlich. Die beiden auf den Hinterkopf hat er ihm nur noch sozusagen sicherheitshalber beigebracht, das leuchtet ein. Die drei ins Gesicht wirken hingegen vollkommen unnötig, insbesondere wenn man bedenkt, dass er den Topfdeckel beiseite gelegt haben muss, um sein Opfer umzudrehen, ehe er dann erneut zu dem Deckel griff, um weiter auf ihn einzuprügeln.« »Wie groß ist der Täter denn?«, fragte Bäckström. »Danielsson war ein Meter achtundachzig groß. Vermutlich mindestens ein Meter achtzig. Wenn du mich fragst, mindestens zehn Zentimeter größer, also ein Meter neunzig.«
    »Wenn es sich nicht um einen Baseball-Profi gehandelt hat«, spottete Bäckström, »der ihm so einen Schlag mit über dem Kopf ausgestrecktem Arm versetzt hat. Du hast doch sicher schon mal gesehen, wie das aussieht, wenn sie werfen? Oder vielleicht ein Tennisspieler mit einem harten Aufschlag?«
    »Baseball-Profis dürfte es in der fraglichen Gegend nicht sonderlich viele geben«, stellte Hernandez fest, ohne eine Miene zu verziehen. »Für Tennisspieler dürfte das auch gelten«, meinte er dann noch und verzog den Mund.
    Super, dachte Bäckström, endlich ein Kanake mit Humor. Hernandez wechselte das Thema. Er erzählte vom Containerfund des polnischen Bauarbeiters.
    »Wir warten auf die Bestätigung des Kriminaltechnischen Labors, dass die Blutspuren vom Opfer stammen. Das wäre dann natürlich hochinteressant. Fingerabdrücke haben wir leider keine sicherstellen können, weder auf dem Regenmantel noch auf den Gummihandschuhen oder Pantoffeln. Die Größen von Regenmantel und Pantoffeln sprechen für Danielsson. Alles riesig, Danielsson hatte Schuhgröße vierundvierzig.«
    »Wie viele Monate dauert es, bis wir Antwort vom Labor bekommen?«, wollte Bäckström wissen.
    »Wir haben sie in der Tat dazu überreden können, unsere Sache bevorzugt zu bearbeiten«, erwiderte Hernandez. »Nach dem Wochenende, so lautet der letzte Bescheid von den Kollegen in Linköping. Wenn ich noch einmal zusammenfassen darf«, fuhr er fort, »dann handelt es sich um einen Täter, der recht stark und überdurchschnittlich groß ist und seinem Opfer gegenüber einen ziemlichen Groll hegte. Wenn das mit den Kleidern stimmt und wenn sie genau wie der Topfdeckel und der Hammer Danielsson gehört haben, dann scheint unser Täter ziemlich abgebrüht zu sein. Er zieht den Regenmantel des Opfers über, um kein Blut auf die Kleider zu bekommen, aus diesem Grund zieht er auch die eigenen Schuhe aus und die Pantoffel des Opfers an. Dann streift er noch die Gummihandschuhe über, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Das Einzige, was uns stört, ist das Verhalten des mutmaßlichen Täters am früheren Abend, der unzählige Fingerabdrücke an Tellern, Gläsern und Besteck hinterließ, ohne den geringsten Versuch zu unternehmen, diese wegzuwischen.«
    »Mich stört das nicht. Nicht im Mindesten«, erwiderte Bäckström und schüttelte den Kopf. »Alkis sind nun mal so beschaffen. Erst besäuft er sich mit Danielsson. Dann wird er plötzlich sauer auf ihn, und als Danielsson aufs Klo geht, streift er die Schuhe ab und zieht Pantoffel, Regenmantel und Gummihandschuhe an. Dann greift er sich den Topfdeckel und macht sich, sobald Danielsson das Scheißhaus verlässt und noch schwankend an seinem Hosenlatz herumnestelt, ans Werk. Was vorher war, hat er vermutlich bereits vergessen.«
    »Peter und ich haben diese Möglichkeit auch diskutiert«, meinte Hernandez und nickte. »Außerdem glauben wir, dass es nicht nur um Wut geht, sondern dass es auch rationalere Motive geben könnte.« »Zum Beispiel?« »Er könnte ihn beraubt haben«, sagte Hernandez.
    »Genau«, pflichtete ihm Bäckström mit Nachdruck bei. »Das zeigt nur, wie verdammt gerissen er ist. So jemanden wie Danielson zu berauben muss vermutlich genauso schwer sein, wie einem Glatzköpfigen die Haare zu schneiden.«
    »In seinem Schreibtisch liegen mehrere Packen Taxiquittungen«, sagte Hernandez. »Krankentransporte. In diesem Sozialparadies fahren vermutlich alle Alkoholiker gratis Taxi, und wir anderen bezahlen.« »Nein«, meinte Hernandez. »Da liegst du falsch. Ganz normale Quittungen. Ich habe den Eindruck, dass er mit ihnen Handel treibt.«
    »Taxiquittungen? Warum das? Kann man die essen?«, fragte Bäckström.
    »Er kennt einen Taxifahrer und kauft seine übrig gebliebenen Quittungen für sagen wir mal zwanzig Prozent der Summe auf der Quittung und verkauft sie für

Weitere Kostenlose Bücher