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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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dort ein Schließfach besessen hatten. Es stand auch keine Nummer auf dem Schlüssel, und da es allein in dieser Filiale Hunderte von Schließfächern gab, war die Sache nicht ganz einfach.
    »Die Bank und ich arbeiten intensiv daran«, sagte Nadja Högberg. »Wir klären das bald.«
    Einer Sache war sie bereits auf den Grund gegangen: dem Packen mit Quittungen und Belegen, die die Kriminaltechniker in Danielssons Wohnung gefunden hatten.
    »Unzählige«, meinte Nadja. »Gewinnbons von der Trabrennbahn Solvalla für mehr als eine halbe Million, Taxiquittungen, Bewirtungsquittungen und eine Menge anderer Rechnungen, zum Beispiel für Büromöbel und für Malerarbeiten in einem Lagerlokal im Vorort Flemingsberg. Rechnungen für mehr als eine Million Kronen, die alle aus den letzten Monaten stammen.«
    »Der Typ muss sich wirklich mit Pferden ausgekannt haben«, sagte Bäckström, der nur mit halbem Ohr zugehört hatte. Eine halbe Million in ein paar Monaten, dachte er.
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Nadja und schüttelte den Kopf. »Pferdewetten sind ein Nullsummenspiel. Wenn man Glück hat und sich etwas auskennt, dann macht man vielleicht etwas Gewinn. Er hat einfach nur mit den Gewinnbons gehandelt. So einfach ist das. Einige sind sicher auch seine eigenen. Er verkauft sie an Leute, die der Steuerbehörde erklären müssen, wie sie sich einen neuen Mercedes leisten können, obwohl sie kein Einkommen haben. Genauso ist er mit den Quittungen verfahren. Er verkauft sie an Leute, die sie als Geschäftskosten absetzen können. Über die Kontakte verfügt er noch aus seiner Zeit als Buchhaltungsexperte und Rechnungsprüfer. Außerdem benötigt man dazu keine sonderlichen Kenntnisse.«
    Immerhin besser als Pfandflaschen sammeln wie all die anderen Penner, dachte Bäckström. »Entschuldigt«, sagte Alm. Sein Handy klingelte.
    »Alm«, sagte er und brummte dann einige Minuten lang zustimmend in den Hörer, während ihn Bäckström immer ungnädiger anschaute.
    »Entschuldigt«, sagte Alm noch einmal, nachdem er das Gespräch beendet hatte.
    »Keine Ursache«, erwiderte Bäckström. »Fühl dich durch uns nicht gestört. Das war sicher verdammt wichtig.«
    »Das war Niemi«, meinte Alm. »Ich hatte ihn angerufen, während wir uns die Beine vertreten haben, und habe ihm den Tipp mit Rolle Stalhammar gegeben.«
    »Haben wir die Fingerabdrücke von Stalhammar?«, sagte Bäckström. »Warum hast du das nicht gesagt?«
    »Nein.« Alm schüttelte den Kopf. »Wir haben ihn nicht in der Kartei, er hat seine Fingerabdrücke aber einmal bei einer anderen Mordsache vor etlichen Jahren in Stockholm einge- reicht. Stälhammar und sein Kollege, war das nicht übrigens Brännström, hatten bei einem Junkie in der Pipersgatan fast neben dem Präsidium vorbeigeschaut. Es war niemand zu Hause, aber sie nutzten die Gelegenheit, seine Bude zu durchsuchen, wo sie schon mal da waren. Brännström fand, dass es in der Wohnung seltsam roch, und klappte eine alte Schlafcouch auf, die im Wohnzimmer stand. Darin befand sich der Wohnungsinhaber. Jemand hatte ihm mit einem Eispickel den Schädel eingeschlagen und ihn in seine Schlafcouch gestopft. Als die Spurensicherung kam, mussten Rolle und Brännis ihre Fingerabdrücke zum Vergleich abgeben, damit man sie aussortieren konnte.«
    »Du glaubst also nicht, dass sie die Täter waren?«, meinte Bäckström feixend. »Ich habe mir sagen lassen, dass Brännström im Winter auf den Seen Eis gelaufen ist.« Auch so ein Schwachkopf, dachte er. Er und Stälhammar müssen ein unschlagbares Paar gewesen sein. Zwei Blinde, die sich abwechselnd führen.
    »Es war im Juli«, meinte Alm. »Das Opfer hatte seit einer Woche dort gelegen, und wenn du entschuldigst ... « »Klar«, erwiderte Bäckström.
    »Um zur Sache zu kommen«, meinte Alm, »eben rief also Niemi an und erzählte, er habe Stälhammars Fingerabdrücke mit den Abdrücken verglichen, die er auf Gläsern, Flaschen und Besteck bei Danielsson sichergestellt hatte.« »Und?«, erwiderte Bäckström.
    »Ja«, antwortete Alm. »Es sind Stälhammars Fingerabdrücke.«
    »Sieh mal einer an«, meinte Bäckström. »Der rührige alte Herr.« »Jetzt machen wir Folgendes«, sagte Bäckström, der soeben mit seinem Gedanken zu einem Ende gekommen war, und dass er dazu nur eine halbe Minute gebraucht hatte, bewies seiner Meinung nach, dass er allmählich wieder zu sich selbst fand.
    »Du, Annika«, sagte er und nickte der Kollegin Carlsson zu, »unterhältst

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