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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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dich mit dem Staatsanwalt darüber, was wir gegen Stalhammar in der Hand haben. Es wäre perfekt, wenn wir ihn einfach einkassieren und ihn übers Wochenende in eine Zelle sperren könnten. Dann können wir ihn am Montag auseinander nehmen. Drei Tage in einer Zelle ohne einen Tropfen Branntwein, das funktioniert bei alten Trinkern.«
    »Ich kümmer mich drum«, erwiderte Annika Carlsson und verzog nicht einmal den Mund.
    »Dann kann Nadja versuchen, die Nummer von Danielssons Bankfach zu finden. Da liegen sicher Unmengen alter Quittungen und anderer Plunder. Sprich vorher mit dem Staatsanwalt, dann ersparst du dir eine Menge Gerede anschließend.«
    »Die alten Freunde des Opfers«, fuhr Bäckström fort und nickte Alm zu, »könntest du nicht Fotos von ihnen heraussuchen und noch mal bei den Nachbarn vorbeigehen? Vielleicht finden sich ja Augenzeugen. Vorzugsweise solche, die Stalhammar in Pantoffeln, Gummihandschuhen und blutigem Regenmantel in der Nachbarschaft gesehen haben.«
    »Ich habe bereits elf Fotos besorgt«, sagte Alm und zog eine Plastikhülle aus seiner Mappe. »Führerschein- oder Passfotos. Außerdem habe ich alle überprüft. Vielleicht kommt ja noch jemand dazu, aber Stalhammar ist bereits dabei.«
    »Wunderbar«, sagte Bäckström. »Dann würde ich gerne damit beginnen, mir deine Fotos auszuleihen.« Er erklärte nicht, warum. »Jetzt müssen wir diese Sache nur noch durchziehen. Stalhammar hat höchste Priorität, und alles andere hat keine Priorität. Sind wir uns einig?«
    Alm begnügte sich damit, zu nicken und mit den Achseln zu zucken. Wie alle schlechten Verlierer, dachte Bäckström.
    »Du kommst mit«, sagte Bäckström und deutete mit einem dicken Zeigefinger auf Polizeiassistent Stigson. »Wir fahren bei Stalhammar vorbei und werfen mal einen diskreten Blick darauf, was der Typ so treibt. Das war dann bis auf Weiteres alles.«
    »Und ich?«, fragte Felicia Pettersson und deutete sicherheitshalber auf sich selbst.
    »Ja, du«, meinte Bäckström mit Nachdruck. »Kannst du nicht über diesen Zeitungszusteller nachdenken? Diesen kleinen Schwarzen ... diesen Akofeli. Irgendwas stimmt nicht mit ihm.«
    »Aber was soll denn der mit Stälhammar zu tun haben?« Felicia sah Bäckström fragend an.
    »Guter Einwand«, erwiderte Bäckström, der bereits auf dem Weg nach draußen war. »Darüber sollte man wirklich mal nachdenken, Felicia«, wiederholte er. Jetzt hat auch der kleine Paradiesvogel was, worauf er rumkauen kann, dachte er. »Besorg uns einen Wagen, Stigson«, sagte Bäckström, sobald sie außer Hörweite von Annika Carlssons empfindlichen Ohren waren.
    »Schon erledigt«, erwiderte Stigson. »Die Adresse von Stalhammar habe ich auch. Järnvägsgatan Nummer ... «
    »Das erledigen wir dann«, fiel ihm Bäckström ins Wort. »Ruf diese Frau Andersson im Hasselstigen an und frag sie, ob wir bei ihr vorbei schauen können.«
    »Klar, Chef«, antwortete Stigson. »Wollen Sie ihr das Foto von Stalhammar zeigen?«
    »Erst mal will ich einen Blick auf ihre Titten werfen«, erwiderte Bäckström, der sich langsam wieder wie ein Mensch fühlte. Alles zu seiner Zeit, dachte er. Das Foto von Stalhammar auch.
    »Titten«, sagte Stigson, seufzte und schüttelte resigniert seinen rasierten Kopf. »Riesig, Chef, unglaublich.«
     

17
    Verdammt, dachte Bäckström, als sie die Tür öffnete. Britt-Marie Andersson war ja eine alte Frau! Mindestens sechzig, dachte er. Er selbst war noch in seinen besten Jahren und würde erst im Herbst fünfundfünfzig werden. Eine blonde Mähne, hellblaue Augen, so weiße Zähne, dass sie sicher aus echtem Porzellan waren, Solarienbräune, ein geblümtes Kleid, das ihr nicht einmal bis zu den Knien reichte, ein großzügiges Dekollete, auf dem Bauch schlafen konnte sie vergessen. Was für ein Schicksal, dachte Bäckström. Sechzig. Die Bäckströmsche Supersalami war ihr somit bereits lange vor dem neuen Jahrtausend entgangen.
    Um das Bild zu vervollständigen, hatte sie noch einen kleinen Hund, der kläffend hin- und herlief. So eine mexikanische Kakerlake, die man in einer Teetasse ertränken konnte und die auf den goldigen Namen Puttegubbe hörte.
    »Immer mit der Ruhe«, begütigte ihn Frauchen, nahm die Töle hoch und küsste sie auf die Schnauze.
    »Kleiner Puttegubbe. Er wird immer eifersüchtig, wenn sein Frauchen Herrenbesuch bekommt«, erklärte Frau Andersson, blinzelte den beiden Beamten zu und lächelte sie mit ihrem roten Mund an.
    Wenn du nicht

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