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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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seinem Köter vielleicht eine halbe Stunde lang herumgestanden«, meinte Bäckström. »Woher willst du, verdammt noch mal, wissen, dass er das nicht getan hat?« »Ganz sicher kann man sich nie sein«, erwiderte Alm. »Ich weiß nur, was er sagt, und ich habe das zwei Stunden lang mit ihm durchgekaut.«
    »Und was sagt er sonst noch?«, fragte Bäckström. Wäre nett, wenn wir das auch noch erfahren würden, vorzugsweise noch vor Weihnachten, dachte er.
    »Er sagt, dass er ein paar Minuten abgewartet hat und dann nach Hause gegangen ist. Er sieht Stalhammar durch die Haustür verschwinden, wartet ein paar Minuten, um nicht mit ihm reden zu müssen, und betritt dann selbst das Haus und nimmt den Aufzug. Sobald er in seiner Wohnung ist, ruft er seinen Sohn an. Er ruft von seinem Handy aus das Handy seines Sohnes an. Kurz gesagt, er ist genauso neugierig wie alle anderen, und der Sohn befindet sich in der Tat zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Esplanaden, da die Zeitung den Tipp erhalten hat, dass dort etwas los sei.
    Und da ist es also gemäß heute früh durchgeführter Telefonkontrolle zehn vor elf«, schloss Alm.
    »Was du nicht sagst«, meinte Bäckström und starrte seinen Gewährsmann sauer an. »Hat der alte Sack auch einen Festnetzanschluss in seiner Wohnung?«
    »Ich verstehe, was du meinst, Bäckström«, sagte Alm. »Ich wiederhole hier nur seine Aussage.«
    »Man fragt sich wirklich, warum er sein Handy benutzt hat«, meinte Bäckström. »Ein geiziger Alter wie der. Warum telefoniert er mit dem Mobiltelefon?«
    »Weil er das Handy bereits in der Hand hält, als er die Wohnung betritt. Das sagt er jedenfalls«, erwiderte Alm.
    »Tut mir leid, Bäckström«, fuhr Alm fort, dem es nicht im mindesten leidzutun schien. »Aber das meiste spricht dafür, dass es sich wirklich so verhält, wie Stalis sagt. Dass er Danielssons Wohnung um halb elf verließ, direkt nach Hause ging und um Viertel vor elf bei sich zu Hause war.«
    Bäckström schlug eine Pause vor. Die Kriminaltechniker hatten anderweitig zu tun. Auch Toivonen nutzte die Gelegenheit, sich abzusetzen. Aus irgendeinem Grund wirkte er fröhlicher als bei seinem Kommen. Er nickte Bäckström beim Gehen sogar aufmunternd zu.
    »Gratuliere, Bäckström«, sagte Toivonen. »Schön, dass du dir treu geblieben bist.«
     

22
    Noch ein verrückter Zeuge, dachte Bäckström eine Viertelstunde, nachdem sich sein Ermittlerteam wieder versammelt hatte. Immerhin bestand noch die Möglichkeit, dass Stälhammar später am Abend in den Hasselstigen zurückgekehrt war und Danielsson erschlagen und beraubt hatte. Genau so etwas hatte man von Leuten wie Stälis zu erwarten. Sitzt zu Hause in der Järnvägsgatan und philosophiert, während er den letzten Schluck auf trinkt, als sich plötzlich der Alkoholnebel lichtet und er einsieht, dass zwanzigtausend doppelt so viel wie zehntausend sind. Daraufhin begibt er sich leicht schwankend zurück zu Danielsson und schlägt vor, das Gelage fortzusetzen. Er zieht sich Danielssons Regenmantel, Pantoffel und Gummihandschuhe an und verpasst ihm eins mit seinem Topfdeckel. So kann es doch wohl zugegangen sein, dachte Bäckström.
    »Was meint ihr?«, fragte Bäckström und sah die fünf, die noch im Raum waren, nacheinander an. Fünf Halbidioten, wenn man ihn fragte. Eine Russin, eine jüngere Mohrin, eine Lesbe und ein Folkloretänzer und ein Holzkopf, alles in allem die Plage für jeden Chef, dachte er. »Ich bin jedenfalls noch nicht bereit, Stälhammar laufen zu lassen«, sagte Annika Carlsson und lächelte ihrem Chef aufmunternd zu.
    Und das muss man sich von einer Lesbe anhören, dachte Bäckström. »Ich höre«, sagte er. »Mutet es nicht seltsam an, dass, kurz nachdem Stälhammar gegangen ist, ein anderer Täter bei Danielsson aufgetaucht sein soll?«, meinte Carlsson und sah Alm an.
    »Vielleicht hat er ja genau darauf gewartet, dass Stalhammar das tun würde?«, erwiderte Alm. »Ich meine, dass Stalhammar gehen würde, damit er mit seinem Opfer allein war.«
    »Und der hat ihn auch noch in die Wohnung gelassen«, beharrte Carlsson. »Was darauf schließen lässt, dass es sich um einen anderen alten Freund Danie1ssons handeln muss. Haben wir die übrigens alle überprüft?« Sie nickte Alm zu. »Noch in Arbeit«, meinte Alm betreten.
    »Ich neige auch dazu, Bäckström und Annika zuzustimmen«, meinte Nadja Högberg. »Ist man in der ehemaligen Sowjetunion aufgewachsen wie ich, dann glaubt man nicht an Zufälle, und es

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