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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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kein Computer vorhanden war. Sie fanden auch keinen Aktenkoffer. Akofelis Handy fehlte auch. Es fehlten auch die Dinge, die man mitnahm, wenn man überstürzt seine Wohnung verließ wie Kleider, Schuhe, Wohnungsschlüssel, Geld, Führerschein und Kreditkarte. Was nicht passte, war die Tatsache, dass sie seinen Pass fanden.
    »Im Schuhfach in seinem Kleiderschrank«, sagte Niemi. »Er hatte ihn versteckt. Offenbar schien er ihm wichtig zu sein.«
    »Glaubst du, dass er freiwillig verschwunden ist?«, wollte Annika Carlsson wissen.
    »Das Meiste spricht dafür«, erwiderte Peter Niemi. »Falls ihm etwas zugestoßen sein sollte, dann zumindest nicht hier. Falls ich mich geirrt haben sollte, dann esse ich Chicos Mütze.« Er grinste. »Und der Pass? Und sein Computer?«
    »Das mit dem Pass stört mich auch«, pflichtete ihr Niemi bei und nickte. »Er könnte natürlich noch einen zweiten Pass besessen haben. Wir müssen überprüfen, ob er noch seinen alten somalischen Pass besaß. Aber ein schwedischer Pass wäre für ihn natürlich Gold wert, falls er sich in eines der südlichen europäischen Nachbarländer auf den Weg gemacht hat. Das mit dem Computer stört mich weniger. Vermutlich besaß er einen Laptop, und den hat er mitgenommen.« »Grüß Magda von mir«, sagte Felicia und zwinkerte Chico Hernandez zu, als sie zusammen mit Annika die Wohnung verließ. »Frag sie doch, ob sie sich nicht mal mit den anderen Mädels einen feuchtfröhlichen Abend machen will.« Chico begnügte sich damit, ihr den Finger zu zeigen. »Ich finde, Chico ist ein wenig schwierig«, sagte Felicia, als sie mit dem Auto zurückfuhren. »Er begreift nicht, dass ich ihm Avancen mache. Vermutlich glaubt er, dass ich lesbisch bin und es auf seine Schwester abgesehen habe.«
    »Viele Typen sind so«, meinte Annika Carlsson und lächelte. »Im Übrigen nicht nur die Typen.« »Und zwar wie?«
    »Eine Spur beschränkt. Null Radar, sagen die falschen Sachen, tun die falschen Sachen, obwohl es vollkommen unnötig wäre.«
    »Und wer ist der Weltmeister? Denken wir vielleicht an denselben?«, fragte Felicia.
    »Ich weiß zumindest, an wen du denkst«, sagte Annika Carlsson und lächelte.
    »Ich glaube, er hat manchmal einfach Angst vor dir«, meinte Felicia. »Er ist vermutlich nicht so taff, wie er zu sein vorgibt.« »Das glaubst du nur.«
    »Du brauchst ihn nur anzuschauen, gleich nimmt sich der kleine Mops zusammen«, sagte Felicia.
    »Denk bitte daran, dass du über deinen Chef sprichst«, sagte Annika.
    »Und das ist sein Glück.« Annika schnaubte verächtlich. »Sonst würde er so einiges zu hören bekommen.« Als Niemi in die Dienststelle zurückkehrte, war Bäckström offenbar schon nach Hause gegangen. Stattdessen sprach er mit Toivonen und gab ihm eine kurze Zusammenfassung.
    »Ihr habt also seinen Pass gefunden«, sagte Toivonen. »Handy, Computer und das Übliche fehlen. Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja«, sagte Niemi. »Aber von Sachen, die Danielsson gehört haben könnten, gibt es ebenfalls keine Spur.«
    »Und seine Zeitungstasche? Und die Karre, die er beim Zeitungsaustragen verwendet? Der Typ trägt doch jeden Tag Hunderte von Zeitungen aus. Die kann er doch wohl kaum unter dem Arm tragen.«
    »Daran habe ich nicht gedacht.« Niemi grinste. »In der Wohnung finden sich weder eine Tasche noch ein Wagen. Auch nicht in seinem Kellerabteil. Dort waren wir nämlich auch, und das ist ganz leer. Ein eigenes Fahrrad scheint er nicht zu besitzen. Aber jetzt, wo du es sagst, erinnere ich mich, dass er so eine Schultertasche mit Zeitungen dabeihatte, als ich mich im Hasselstigen mit ihm unterhalten habe. Die haben wir nicht gefunden. Aber die könnte er als Reisetasche verwendet haben, als er sich dünn gemacht hat. Der Typ scheint übrigens nicht sonderlich viele Sachen besessen zu haben.«
    »Und nichts auf Rädern? Kein Karren? Kein alter Kinderwagen?« »Nein«, sagte Niemi und schüttelte den Kopf.
    »Warum hätte er den mitnehmen sollen?«, meinte Toivonen. »Wenn er Richtung Süden verschwunden ist.« »Keine Ahnung«, erwiderte Niemi.
     

34
    Als Bäckström von der Arbeit nach Hause kam, war es bereits acht Uhr. Er war ausgezeichneter Laune und hatte die halbe Flasche des besten russischen Wodkas, der zu bekommen war, dabei. Die andere Hälfte hatten Nadja und er in seinem Büro getrunken, und zwar auf der Suche nach der Wahrheit, die nur auf dem Boden einer Flasche zu finden war.
    Die Suche geht weiter, dachte Bäckström

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