Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
Vom Netzwerk:
vielleicht zu ihm nach Hause fahren, Lars, und die Festplatte seines Computers holen?«, fuhr sie fort. »Wozu brauchst du die?«, fragte Alm.
    »Wenn ich mich recht erinnere, dann hat er dir während seiner Vernehmung erzählt, dass er den ganzen Abend und die ganze Nacht damit zugebracht habe, am Computer zu spielen«, sagte Nadja Högberg. Idioten, dachte sie. Jetzt sitzt man hier und leitet plötzlich eine Mordermittlung, obwohl man nur Zivilangestellte ist. Anderthalb Stunden später war es so weit. Erst erzählte Nadja, was sie über Karl Danielsson, Ritwa und Seppo Lauren bei ihrer Datenbankrecherche herausgefunden hatte. Als sie fertig war, sahen sich Alm und Carlsson kurz an, dann nickten sie Nadja widerwillig zu.
    »Aber wieso hat er all die Jahre geleugnet, sein Vater zu sein?«, fragte Annika Carlsson.
    »Damit er keinen Unterhalt zahlen muss«, antwortete Nadja. »Auf diese Weise hat Karl Danielsson mehrere hunderttausend Kronen gespart.«
    »Aber warum hat er es nicht einmal seinem eigenen Sohn erzählt? Ganz offensichtlich hat Seppo keine Ahnung, dass Danielsson sein Vater ist«, meinte Alm.
    »Vermutlich hat er sich seiner geschämt. Für so jemanden wie Karl Danielsson war er nicht gut genug«, konstatierte Nadja. Manche Männer sind Schweine, dachte sie. Dann waren sie alle drei in Alms Büro gegangen. Dort saß Seppo Lauren, unterhielt sich mit Felicia Pettersson, trank Cola und schien sich pudelwohl zu fühlen.
    Nadja schloss seine Festplatte an, und sie sahen sich an, was er vom Nachmittag des vierzehnten Mai bis zum Morgen des fünfzehnten Mai getan hatte. Seppo hatte von Viertel nach sechs am Mittwochnachmittag bis Viertel nach sechs am Donnerstagmorgen am Computer gesessen. Gegen drei Uhr morgens hatte er eine Pause von acht Minuten eingelegt. Im Übrigen war er ununterbrochen zugange gewesen, zwölf Stunden lang.
    »Da habe ich Hunger bekommen«, sagte Seppo. »Ich habe eine Pause gemacht, ein Brot gegessen und ein Glas Milch getrunken.«
    »Und dann, was haben Sie dann getan? Nachdem Sie mit dem Computerspielen fertig waren?«, fragte Alm, obwohl ihm Nadja warnende Blicke zuwarf.
    »Ich bin eingeschlafen«, erwiderte Seppo und sah Alm erstaunt an. »Was hätten Sie denn getan?«
     

49
    Bäckström leitete den Freitag damit ein, seiner Chefin, Anna Holt, die Aufwartung zu machen und um Verstärkung zu bitten. Plötzlich hatte er einen Doppelmord am Hals, aber immer noch dasselbe Ermittlerteam, das von vornherein unzureichend gewesen war.
    »Ich verstehe, Bäckström«, sagte Holt, die immer mehr wie sein ehemaliger Chef Lars Martin Johansson klang. »Das Problem ist nur, dass ich niemanden habe, den ich dir überlassen könnte. Wir gehen im Augenblick auf dem Zahnfleisch.«
    »Toivonen hat dreißig Leute, um einen Raubmord aufzuklären. Ich habe fünf für zwei normale Morde. Die Prioritäten sehen im Augenblick wirklich sehr seltsam aus«, meinte Bäckström und lächelte gutmütig. Da hast du was, worauf du rumkauen kannst, du kleines, mageres Elend, dachte er.
    »Es sind meine Prioritäten«, erwiderte Holt. »Und dazu stehe ich. Sollte es sich zeigen, dass diejenigen, die hinter dem Raubüberfall stecken, auch Danielsson und Akofeli umgebracht haben, dann werde ich dich und deine Mitarbeiter der Ermittlung von Toivonen zuteilen.«
    »Das wäre vermutlich nicht sonderlich klug«, meinte Bäckström. Sie ist nicht nur mager, dachte er. »Warum?«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Brüder Ibrahirn denjenigen totgeschlagen haben sollen, der ihnen dabei behilflich war, ihr Geld zu verstecken. Noch weniger kann ich glauben, dass Danielsson den Versuch unternommen haben soll, sie zu betrügen. Er war zwar ein Trinker, aber deswegen war er noch lange nicht suizidgefährdet. Weißt du, was mir am allerwenigsten einleuchten will?«
    »Nein«, erwiderte Holt und lächelte widerstrebend. »Erzähl.«
    »Wenn sie es doch waren, wenn sie Danielsson doch totgeschlagen haben, weil er versucht hat, sie um ihr Geld zu bringen, dann hätten sie doch wohl daran gedacht, dass ihre ganze Kohle noch in Danielssons Schließfach lag.«
    »Weißt du was, Bäckström. Ich glaube, dass du da nicht ganz unrecht hast. Vielleicht hast du ja sogar eine gewisse Vorstellung davon, wer Danielsson und Akofeli ermordet haben könnte?« »Ja«, sagte Bäckström. »Ich brauche aber noch eine Woche.« »Aber das ist ja ganz ausgezeichnet«, sagte Anna Holt. »Ich freue mich schon darauf, mehr darüber zu

Weitere Kostenlose Bücher