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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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erfahren, aber jetzt musst du mich entschuldigen, ich habe nämlich noch einiges zu erledigen.«
     

50
    Da kann ich doch gleich zwei Lesben auf einen Streich erledigen, dachte Bäckström und begab sich direkt zu Annika Carlsson, um sich zu erkundigen, wie alles so lief.
    »Nicht sonderlich gut«, seufzte Carlsson. »Die Befragung der Nachbarn hat nichts ergeben. Die Spurensicherung rührt sich nicht, und vom Staatlichen Kriminaltechnischen Labor und der Gerichtsmedizin haben wir auch nichts gehört, und mir fällt auch nichts mehr ein.«
    »Akofeli«, sagte Bäckström und schüttelte seinen runden Kopf. »Irgendwas stimmt da nicht.«
    »Aber ich dachte, das hätte Felicia geklärt«, sagte Annika Carlsson und sah ihn erstaunt an. »Deinetwegen übrigens, weil du sie auf die Spur gebracht hast.« »Ich denke jetzt nicht an seine Telefonanrufe«, meinte Bäckström und schüttelte den Kopf. »Mich stört etwas anderes.« »Aber dir fällt nicht ein, was es sein könnte?«, sagte Annika Carlsson. »Nein, leider nicht«, erwiderte Bäckström. »Irgendwas habe ich da im Hinterkopf, aber ich komme nicht darauf, was.« »Und du glaubst, dass es für die Ermittlung wichtig ist.« »Wichtig«, Bäckström schnaubte, »wenn ich darauf komme, dann haben wir den Fall gelöst, sowohl den Mord an Danielsson als auch den an Akofeli.«
    »Meine Güte«, sagte Annika Carlsson und sah ihn mit großen Augen an.
    Au weh, dachte Bäckström, wie dumm darf man eigentlich sein? »Du musst mir helfen, Annika«, sagte Bäckström und nickte ernst. »Irgendwie glaube ich, dass nur du mir helfen kannst.« »Ich verspreche es dir«, sagte Annika Carlsson.
    Jetzt hast du auch was, worauf du rumkauen kannst, während ich das Wochenende antrete, dachte Bäckström. Anschließend befolgte Bäckström seine gängige Freitagsroutine. Er programmierte sein Telefon so, dass die Ansage »Dienstlich unterwegs« ansprang, und stellte sein Handy ab. Dann verließ er die Dienststelle und nahm ein Taxi zu einem bewährten Lokal auf Kungsholmen und aß ausgiebig zu Mittag. Dann unternahm er einen kurzen Spaziergang nach Hause zu seiner gemütlichen Wohnung und einem wohlverdienten Mittagsschlaf. Als letzter Punkt seines normalen Freitagsprogramms stand noch der Besuch bei seiner neuen Masseurin aus.
    Es handelte sich um eine ungewöhnlich körperbewusste Polin, die ihre Praxis ganz in der Nähe seiner Wohnung hatte. Bäckström war freitags immer ihr letzter Kunde. Er nahm immer das ganze Programm und beendete es immer damit, seiner Supersalami eine kleine Vorahnung der kommenden Freuden vom Wochenende zu geben.
    Abends wollte er mit einem alten Bekannten essen gehen, mit einem bekannten Kunsthändler, Gustaf G:son Henning, dem Bäckström schon mehrfach geholfen hatte und der sich mit einem Essen revanchieren wollte.
    »Was hältst du vom Opernkeller um halb acht?«, hatte Henning gefragt. Gut situiert, silberhaarig, maßgeschneiderte Kleider, bekannt von Antiquitätenprogrammen im Fernsehen und eben siebzig geworden. In der Stadt und bei den Leuten, die zählten, lief er unter dem Spitznamen GeGurra. Mit dem Schläger Juha Valentin Andersson-Snygg, geboren 1937, dessen Akte aus dem Archiv der Polizei Stockholm schon vor vielen Jahren verschwunden war, hatte er nicht die geringste Ähnlichkeit. »Was hältst du von acht Uhr?«, hatte Bäckström erwidert, der gerne etwas Zeit hatte, wenn es um so wichtige Dinge wie die Pflege seines Körpers und seiner Gesundheit ging. »Einverstanden«, hatte GeGurra zugestimmt.
    Kommissar Toivonen standen nicht, wie Bäckström glaubte, dreißig Leute zur Verfügung, um den Mord an dem Wachmann aufzuklären. Bereits am Freitagmorgen war die Verstärkung eingetroffen. Er hatte Beamte vom Reichskriminalamt, von der Nationalen Einsatztruppe und vom Einsatzkommando angefordert sowie vom Bezirkskriminalamt in Stockholm und von anderen Bezirken in der Provinz. Sogar die Polizei in Schonen hatte von der Raubüberfallgruppe, die es dort gab, drei Ermittler geschickt. Inzwischen verfügte er also über fast siebzig Ermittler und Fahnder sowie ein eigenes Einsatzteam, und er konnte noch weitere Beamte bekommen, falls er sie brauchte. Toivonen bekam mittlerweile alles, worauf er deutete, und er und seine Gruppenführer hatten den ganzen Tag damit verbracht, ihren Einsatz zu planen.
    Nun wurde alles aufgeboten. Innere Fahndung, äußere Fahndung, Beschattung, Telefonüberwachung sowohl von Mobiltelefonen als auch vom Festnetz.

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