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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Tatverdächtiger hatte er dreimal in Untersuchungshaft gesessen. Er war jedoch nie verurteilt worden und hatte keinen einzigen Tag in einer schwedischen Haftanstalt zugebracht.
    »Ein paar Monate nach dem Akallaraub hat sich der Typ zur Ruhe gesetzt und ist nach Marokko heimgekehrt«, sagte Toivonen mit einem ironischen Lächeln. »Dort besitzt er angeblich inzwischen einige Restaurants und mindestens zwei Hotels.«
    »Und wo kommen die Brüder Ibrahim und ihr Cousin ins Bild?«, fragte Holt. Alle drei waren an dem Raubüberfall beteiligt gewesen. Davon waren Toivonen und seine Kollegen überzeugt. Farshad war damals achtundzwanzig Jahre alt gewesen und hatte den eigentlichen Überfall geleitet. Sein drei Jahre jüngerer Cousin hatte den Gabelstapler gefahren, sein kleiner, damals erst dreiundzwanzig Jahre alter Bruder, Afsan, hatte das Geld eingesammelt, obwohl ihn seine Handschuhe, sein Overall und seine Skimütze, die nur die Augen freigelassen hatte, behindert hatten.
    »Ben Kader war so etwas wie Farshads Mentor. Farshad war sein Liebling, obwohl er gar kein Nordafrikaner ist, sondern aus dem Iran stammt. Beide sind übrigens Moslems und rühren keinen Tropfen Alkohol an«, bemerkte Toivonen aus unerfindlichen Gründen.
    »Farshad kam mit seiner Familie als Flüchtling nach Schweden, als er drei Jahre alt war. Sein jüngerer Bruder ist hier zur Welt gekommen. Ben Kader hat keine Kinder, und da der kleine Farshad aus dem rechten Schrot und Korn war, schloss er ihn offenbar rasch ins Herz. Sie haben immer noch Kontakt, und noch vor wenigen Wochen informierten uns unsere französischen Kollegen über Interpol, dass sie sich vergangenen März an der Riviera getroffen haben.« »Danielsson«, erinnerte ihn Holt.
    »Ben Kader hat ihn als Buchhalter, Buchprüfer und Ratgeber in finanziellen Fragen für seine legalen Unternehmungen verwendet. Er besaß unter anderem ein Lebensmittelgeschäft in Sollentuna, einen Tabakladen und eine Wäscherei mit Änderungsschneiderei hier in Solna. Nach unserem jetzigen Erkenntnisstand war das sicher nicht das Einzige, was Danielsson für ihn erledigte, aber da sich weiter nichts beweisen ließ, wurde er nur zu Informationszwecken vernommen. Als Ben Kader nach Marokko zurückkehrte, übernahm Farshad sowohl das Lebensmittelgeschäft als auch Danielsson. Farshad gehört der Laden in Sollentuna immer noch. Verwandte von ihm arbeiten dort, aber er ist als Besitzer eingetragen. Danielsson jedoch ist aus allen Papieren verschwunden.«
    »Akofeli«, sagte Holt. »Wo taucht der auf? An dem Raubüberfall in Akalla kann er kaum beteiligt gewesen sein, denn damals war er erst sechzehn.«
    »Ehrlich gesagt habe ich nicht den blassesten Schimmer«, sagte Toivonen und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass er etwas mit Danielsson oder den Brüdern Ibrahim zu tun hatte. Vielleicht war er ja einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und ist in die Sache reingeschlittert. Dass er Danielsson erschlagen haben soll, können wir vergessen.«
    »Die Brüder Ibrahim und Hassan Jalib? Könnten die Danielsson und Akofeli ermordet haben?« »Keine Ahnung«, sagte Toivonen und seufzte.
    »Vielleicht kommen wir ja noch drauf«, meinte Holt und lächelte. »Bäckström hat versprochen, bald fertig zu sein. Er braucht nur noch eine Woche, hat er behauptet.« »Ich kann es kaum erwarten«, schnaubte Toivonen. Dann fuhr Toivonen zu seinem Reihenhaus in Spanga und kochte für seine beiden Teenager-Söhne, weil seine Frau nach Norrland gefahren war, um ihren kranken Vater zu besuchen. Nach dem Essen verschwanden seine Jungs, um Freunde zu besuchen. Toivonen goss sich ein Bier und einen Whisky ein und eröffnete das Wochenende vor dem Fernseher. Als sein jüngerer Sohn gegen elf nach Hause kam, lag sein Vater auf dem Sofa, dämmerte immer wieder ein und schaute den Sportkanal.
    »Willst du nicht ins Bett gehen, Papa?«, fragte sein Sohn. »Du wirkst nicht ganz fit, wenn du mich fragst.«
     

51
    Die Herren Bäckström und GeGurra trafen kurz nach acht im Opernkeller ein, und ein äußerst zuvorkommender Oberkellner führte sie zu ihrem diskret abseits gelegenen Tisch auf der Glasveranda. Er nahm ihre Bestellungen entgegen, verbeugte sich ein weiteres Mal und eilte davon. Wie üblich ging die Rechnung auf GeGurra.
    »Nett, den Herrn Kommissar mal wieder zu sehen«, sagte GeGurra, hob seinen trockenen Martini und biss in eine der Oliven, die auf einem Tellerchen lagen.
    »Ganz meinerseits«, pflichtete

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