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Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption

Titel: Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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ganzen cholesterinhaltigen Zeug deine Gesundheit ruinieren.«
    »Mach dir keinen Kopf, Conny. Meine Pumpe taugt mehr als die Teile, die sie in diese japanischen Dreckskübel einbauen.«
    Der Hilfssheriff legt einen Geldschein auf die Theke und starrt Peter wieder an.
    »Trotzdem, Junge, wenn der alte Lee sagt, dass er jemanden schon mal wo gesehen hat, dann heißt das, er hat jemanden schon mal wo gesehen. In diesen Dingen irrt sich der alte Lee nie.«
    Hinter der Theke poliert Conny geflissentlich Gläser, die es nicht nötig haben. »Lass meine Kundschaft in Ruhe, Lee, okay?«, sagt sie.
    »Ja, ja, schon gut. Schon gut.«
    Brunswick steht auf und zerrt seinen Ledergürtel ein Stück höher. Bevor er das Lokal verlässt, greift er zu seinem Funkgerät. »Mitch, Lee hier, hörst du mich?«
    Aus dem Apparat knistert es.
    »R5 S5, Lee.«
    »Suchst du mir einen roten Honda, zugelassen in Nashville im verdammten Tennessee? Soweit ich weiß, ist der Halter in unserer Stadt und auf der Suche nach einer Werkstatt wegen seiner Kühlwasserpumpe.«
    »Wieso? Pfeift sie?«
    »Nö. Quietscht.«
    »Okay, ich rufe die Werkstätten an und sag dir Bescheid.«
    »Und vergiss nicht Barneys Schrottplatz.«
    »Gute Idee. Okay, ich kümmere mich gleich drum. Ende.«
    Brunswick verstaut sein Funkgerät wieder am Gürtel. »Irgendwas sagt mir, dass wir uns sehr bald wiedersehen müssen, Jared Dingsbums«, seufzt er.
    Dann ist er durch die Tür. Peter sieht ihn in seinen Wagen einsteigen, der sofort deutlich Schlagseite bekommt. Er fährt davon. Peter schiebt sich eine Gabel Rührei in den Mund, lässt einen Bissen Pancake folgen und spült alles mit einem Schluck Sprite hinunter.
    »Schmeckt’s, Junge?«
    »Das sind die absolut besten Rühreier diesseits des Mississippi, Ma’am.«
    Conny behaucht ein Glas, poliert es, stellt es ins Regal. Dann schüttelt sie ihr Geschirrtuch aus und sagt: »Iss mal rasch fertig, Junge, und dann sieh zu, dass du fort kommst. Der Reverend hat bestimmt längst alle Hunde auf dich angesetzt.«
    Peters Kiefer verkrampft sich. Das Rührei schmeckt auf einmal nach Pappe.
    »Der Reverend? Wer ist das?«
    »Ach, gib dir keine Mühe. Dass du nicht von hier bist und auch nicht auf der Durchreise, das merkt doch ein Blinder.«
    Peter nimmt noch einen Schluck Sprite, um den Brei aus Pancake und Rührei, der ihm in der Kehle steckt, hinunterzuwürgen.
    »Warum haben Sie mir dann geholfen?«, stottert er.
    »Weil das lauter verfluchte Dreckskerle sind in Redemption. Vor allem dieser Teufel von Reverend! Außerdem hab ich selber einen Jungen, der dort eingesperrt ist. Klar, er hat Mist gebaut, aber ein schlechter Kerl ist er wirklich nicht!«
    »Wie heißt er?«
    »Brett Hoockney. Kennst du ihn?«
    Peter nickt.
    »Geht’s ihm gut?«
    Peter nickt wieder. Er hat nicht die Kraft, dieser dicken freundlichen Frau mit dem verbrauchten Gesicht die Wahrheit zu sagen.
    »Gestern hab ich ihn gesehen. Da ging’s ihm gut.«
    »Ist er hoffentlich nicht zu dünn geworden?«
    »Nein.«
    Conny schiebt Peter den Zehndollar-Schein wieder zu.
    »Behalt dein Geld, du wirst es brauchen.«
    »Aber …«
    »Keine Widerrede. Und mach dich jetzt schnell auf die Socken. Du musst weg sein, bevor dich die ganze Stadt hetzt.«
    »Die Stadt …?«
    »In unserer Gegend gehört praktisch alles dem Reverend. Menschen und Dinge. Er hat seine Augen überall. Und der fette Bulle, der vorhin hier war, der ist die übelste Kreatur auf Gottes Erdboden. Er ist das Immunsystem von Hastings. Und du bist eine Sorte Virus. Jetzt hast du’s zwar geschafft, in den Organismus einzudringen, aber wenn du nicht sehr schnell wieder verschwindest, spürt dich das Immunsystem auf und vernichtet dich.«
    Peter ist schon fast an der Tür, als ihn die Stimme der Kellnerin noch einmal aufhält: »Aber sag mal, Junge?«
    »Ja?«
    »Wie heißt du wirklich?«
    »Peter.«
    In ihrem Blick liegen so viel Güte und Wohlwollen, dass ihm dicke Tränen in die Augen steigen.
    »Pass auf dich auf, Peter.«
103
    Peter steuert die Telefonzelle auf der anderen Straßenseite an. Kurz bevor er und Wendy verhaftet wurden, hatte er in einem Zeitungsartikel von einem FBI -Agenten gelesen, der sich auf Ermittlungen in den Justizvollzugsanstalten der Südstaaten verlegt hat. Sein Spezialgebiet ist die Aufdeckung von Missständen im Strafvollzug, und er hat sich genügend Feinde gemacht, um vertrauenswürdig zu sein. Peter blättert im Telefonbuch, dann wirft er einen Dollar in den Apparat und

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