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Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption

Titel: Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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richtet jetzt die Automatik auf den Nacken des Fahrers. »Tu du deine Waffe weg, Bart, oder wir landen in den Kulissen.«
    Auf Ackermanns Zeichen hin steckt Bart seine Waffe ein.
    »Sam«, sagt Peter.
    »Ja?«
    »Meine Freundin ist auch in Redemption. Es geht ihr schlecht. Ohne sie haue ich nicht ab.«
    »Wie heißt sie?«
    »Wendy Moore. Wir wollen miteinander nach Mechiko.«
    »Wohin?«
    »Nach Mechiko, verdammt!«
    »Ich kann dich aber nicht dorthin zurücklassen.«
    Peters Fingerknöchel am Pistolengriff werden weiß.
    »Ich kann euch reinschleusen.«
    »Wie?«
    »Durch einen unterirdischen Gang, der im Verlies beginnt und mitten im Wald endet. Auf dem Weg bin ich abgehauen.«
    »Ohne Leiche nützt uns das gar nichts.«
    »Die lässt sich finden.«
    »Richard?«
    Der Fahrer sieht Ackermann im Rückspiegel an.
    »Kehr um. Peter zeigt uns den Weg.«
    Die Limousine bremst ab, wendet. Die Räder graben sich in das unbefestigte Banket. Richard fährt wieder Richtung Hastings. Ein Stück weiter biegt der Wagen in einen mit Splitt bestreuten Feldweg ein, der in den Wald führt. Richard folgt Peters Anweisungen. Zwanzig Minuten später endet der Weg. Peter gibt Ackermann die Waffe zurück. Schweigend gehen sie zu Fuß weiter. Das Licht beginnt zu schwinden, als Peter auf ein Dickicht am Fuß zweier uralter, eng beieinander stehender Bäume deutet.
    »Dort geht es hinein.«
    Peter zieht sich aus und schlüpft wieder in seinen Häftlingsoverall, T-Shirt, Jeans und Sandalen versteckt er im Unterholz. Ackermann winkt einen seiner Agenten herbei, der ein kleines Kästchen aus der Brusttasche zieht und eine Art transparenten Ohrstöpsel herausnimmt. Er schaltet das Gerät ein, dann führt er es in Peters Gehörgang ein.
    »Das ist ein Ohrmikrofon. Auf diese Weise verständigen wir uns mit Undercover-Agenten. Es funktioniert über Funkwellen, die dein Innenohr empfängt und in sprachliche Laute umwandelt. Umgekehrt leitet es die Schwingungen deiner Stimmbänder an unsere Empfangsgeräte weiter. Sogar wenn du flüsterst.«
    Peter windet sich in die Tunnelröhre, und kaum ist er unter der Erde verschwunden, umfängt ihn wieder der modrige Geruch. Ackermanns Stimme klingt durch die Dunkelheit: »Peter?«
    »Ja?«
    »Finde mir eine Leiche.«
104
    Wendy betritt Zimmer 412 im Hospiz von Forsyth. Sie küsst Peter auf den Mund und setzt sich auf den Bettrand. Collie scheint ohne Bewusstsein. Peter sieht seine Freundin an. Sie streicht Collie sanft übers Haar, und der murmelt: »Ach, Scheiße, ist es so jetzt weit, bin ich tot …«
    »Nette Begrüßung, Collie.«
    Collie verbirgt das Gesicht hinter seinen skelettdürren Armen.
    »Scheiße, Peter, hab ich dir nicht gesagt, dass ich Wendy hier nicht sehen will?«
    »Sorry, ich habe geschlafen, als sie reinkam.«
    »Wie bitte – ich bin hier am Sterben, und du pennst?«
    »Tut mir leid, Alter.«
    »Wendy, könntest du dich bitte wieder verziehen?«
    Wendy hat die Hände um Collies Handgelenke gelegt und biegt ihm behutsam die Arme auseinander. Collie wehrt sich mit aller Kraft, ist aber so schwach, dass es Wendy vorkommt, als gäbe er einfach ihr zuliebe nach.
    »Nein, Wendy, bitte nicht.«
    »Ich möchte, dass du die Augen aufmachst, Collie.«
    Wendy bläst ihm sanft gegen die geschlossenen Lider.
    »Collie? Hörst du?«
    »Nein.«
    Wendy hat sich über ihn gebeugt. Sie küsst ihn sacht auf die Stirn. Er zuckt zusammen.
    »Nein, Wendy, mach das nicht! Ich bin ein einziger Virenherd, ist dir das klar?«
    »Mach die Augen auf, oder ich küsse dich auf den Mund.«
    »Geht’s noch, ihr zwei? Ich hoffe, ich störe nicht.«
    »Mach die Augen auf, Collie.«
    Collie öffnet die Lider einen Spalt.
    »Scheiße, Wendy, bist du schön.«
    Er streckt die Hand aus und streicht ihr übers Gesicht.
    »Grüß dich, Wendy Moore.«
    »Grüß dich, Collie Partridge.«
    Collie lässt sich von Wendy umarmen. »Alabama«, flüstert er vor sich hin. Seine Augen glänzen fiebrig. Seit einigen Sekunden geht sein Atem röchelnd. Er ist am Ende seiner Kraft. Wendy weint lautlos. Collies Finger lösen sich sehr langsam von den ihren. Sie küsst ihn auf den Mund.
    »Mach’s gut, mein Freund«, murmelt sie.
    Als sein Gehirn langsam verlöscht, sieht Collie noch einmal die Weiden, den Zellentrakt von Redemption, den Himmel, über den dicke weiße Wolken treiben. Ein sehr dunkelhaariges junges Mädchen tritt aus dem Schatten der Bäume und lächelt ihm zu. Sie streckt ihm die Hand hin. Es ist heiß.
    »Verzeih mir,

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