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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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zweimal aufzufordern, vor den Bürohengsten Reißaus zu nehmen.
    Als wir den West Side Highway erreichten, klingelte mein Telefon.
    » Bennett hier.«
    » Hier auch Bennett, Detective«, meldete sich Seamus. » Ich wollte die Pläne durchgehen für Du-weißt-schon-wen wegen Du-weißt-schon-was.«
    Er redete über Mary Catherine. Sie hatte am kommenden Mittwoch Geburtstag, für den wir eine große Überraschungsparty planten. Ich schüttelte den Kopf. Mir musste was wirklich Gutes einfallen. Nach ihrem Verhalten am Abend zuvor mussten wir das Ereignis des Jahres auf die Beine stellen, oder ich wäre dem Untergang geweiht.
    » Ich bin im Moment beschäftigt«, wimmelte ich ihn ab. » Ich rufe dich zurück.«
    » Ach, hab schon verstanden. Sie ist wohl gerade bei dir«, unterstellte mir Seamus in konspirativem Ton. » Stimmt, sie ist hübsch. Mir würde sie auch tierisch gut gefallen, wenn ich in deinem Alter wäre. Schreib ihr einen Liebesbrief, ich geb ihn ihr dann weiter. Genau das willst du doch, oder?«
    Ich drückte die Aus-Taste.
    » Wer war das?«, wollte Emily wissen.
    » Verwählt«, murmelte ich.
    Emily schüttelte lächelnd den Kopf.
    » Ich würde gerne mal wissen, wie Sie das machen«, sagte sie. » Toller Polizist. Toller Papa. Ein helles Köpfchen. Wie geht das mit zehn Kindern? Ach ja, und mit einer Katze. Sie sind ein ganz schöner Angeber.«
    Lachend trat ich aufs Gas.
    » Sie haben mich durchschaut«, sagte ich. » Die Katze habe ich wegen der Atmosphäre gemietet.«

23
    Das Haus der Skinners lag an der Independence Avenue etwa achthundert Meter westlich des Henry Hudson Parkway in der Nähe des Wave Hill. Hinter dem mit Efeu bewachsenen, weitläufigen Haus im Tudorstil trieb gemächlich der Hudson River dahin.
    Das landschaftlich gestaltete Umfeld hatte etwas vornehm Ländliches. Wie schön es wäre, einen Garten rund ums Haus zu haben, dachte ich, als ich ausstieg. Von Frieden und Ruhe umgeben, würde ich mit einem kalten Getränk im Gras sitzen. Aber das gehörte in mein Reich der Phantasie. Innerhalb der Grenzen New Yorks bezahlte man für vornehme Ländlichkeit mit Blick auf den Fluss gewöhnlich achtstellige Summen.
    Wir trafen Schultz und Ramirez auf der hufeisenförmigen Kieseinfahrt.
    » Gestern Abend um zehn schlich sich Chelsea raus, um mit ein paar Freundinnen zu feiern«, las Ramirez aus seinen Notizen vor. » Sie sagten, sie hätten sie gegen halb drei an der Ecke West 254 th mit dem Taxi abgesetzt. Sie wollten sie nicht direkt vor dem Haus aussteigen lassen, um ihre Eltern nicht zu wecken. Kurz vor sechs fand ihre Mutter Chelseas Tasche mitsamt ihrem Mobiltelefon in der Einfahrt. Er muss auf sie gewartet haben. Niemand sah einen Wagen oder Menschen. Die Nachbarn haben nichts gehört.«
    » Die Skinners wurden bereits überprüft«, fuhr Schultz mit dem Bericht fort. » Die Eltern sind sauber, aber Chelsea bekam vor etwa einem Jahr eine gerichtliche Vorladung wegen Trinkens in der U-Bahn. Sie ist offenbar etwas schwierig.«
    Auf dem Weg zum Säulenvorbau zählte ich vier Fahrzeuge der Luxusklasse auf der Einfahrt der Skinners. Ein großer, aufgeregt aussehender Mann in Nadelstreifenanzug öffnete die Tür, kurz bevor ich klingeln konnte.
    » Und, haben Sie was gehört?«, fragte er, während er auf meine Dienstmarke blickte. » Haben Sie Chelsea gefunden? Ich brauche Antworten.«
    » Sind Sie Harold Skinner?«, fragte ich.
    » Nein. Mr. Skinner stirbt gerade vor Trauer, dass ihm seine Tochter genommen wurde.«
    Eine mollige Frau mittleren Alters tauchte hinter ihm auf.
    » Mark«, sprach sie den Mann an. » Du bist mein Bruder, und ich liebe dich, aber könntest du mir bitte nur für eine Sekunde einen Gefallen tun und aufhören?« Sie reichte mir die Hand. » Ich bin Rachael Skinner.«
    Etwa ein Dutzend Mitglieder von Chelseas weitläufiger Familie saßen mit roten Augen und entsetzten Blicken wie bei einer Totenwache schweigend im Wohnzimmer. Wieder eine enge Familiengemeinschaft, die unsägliche Qualen litt.
    » Ist Mr. Skinner hier?«, fragte ich. » Wir müssten uns auch mit ihm unterhalten.«
    » Tut mir leid«, antwortete Mrs. Skinner. » Er ruht sich gerade aus. Hat Beruhigungsmittel genommen. Unser Hausarzt ist eben erst gegangen. Vielleicht können Sie mir eine Sache erklären, Detective. Ich habe gehört, die Stirn des anderen Jungen, der entführt wurde, wurde mit Asche bestreut. Das ist doch eine katholische Sache mit der Asche, oder? Wir sind Juden. Was bedeutet die

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