Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
bewachsene Kopfsteinpflaster Richtung Bronx.
    » Holt die Bronx zu Hilfe!«, rief ich ins Funkgerät. » Das 44 . Revier. Dieser Wahnsinnige rennt über die High Bridge Richtung Bronx!«
    » Und genau das werde ich wohl auch tun«, murmelte ich, während ich das Funkgerät in meine Tasche steckte und mich am Gerüst nach oben zog.
    Als ich vom Zaun auf die Brücke sprang, hielt ich kurz inne. Mich trennten von einem möglichen Sturz in den Tod nur etwa drei Meter und ein altersschwaches, hüfthohes schmiedeeisernes Geländer. So viel zum Thema Höhenangst.
    Der Motorradfahrer rannte mit einem Affenzahn auf das andere Ende der Brücke zu, als er den Koffer wieder vom Rücken nahm und hinunterwarf. Ich dachte, die Millionen würden im Wasser verschwinden, doch sie landeten, von einer Staubwolke umgeben, zwischen dem Major Deegan Expressway und den Gleisen der Metro North.
    » Er hat’s runtergeworfen!«, rief ich. » Jemand soll auf der anderen Seite des Flusses zu den Gleisen fahren. Das Geld liegt auf der Seite der Bronx neben den Gleisen!«
    Als ich wieder aufblickte, hatte der Motorradfahrer seine Richtung geändert. Und kam auf mich zu!
    Er hatte seine Jacke ausgezogen und umklammerte etwas mit seinen Händen. Drähte lösten sich daraus. Sie schienen über seine Schultern bis zu seinem Rücken zu reichen.
    Eine Bombe? Ich zog meine Waffe. Was zum Teu…
    » Runter! Sofort!«, rief ich. » Auf die Knie!« Doch der Kerl hörte wohl schwer.
    Er blieb einfach nicht stehen. Ihn ohne ersichtlichen Grund auf mich zurasen zu sehen war völlig abstrus. Ich wollte gerade meine Waffe abdrücken, als er das Verrückteste tat, was ich je gesehen hatte.
    Ohne anzuhalten bog er nach links ab, sprang auf das niedrige Eisengeländer und segelte geräuschlos von der Brücke.
    Ich glaubte, mein Herz würde einfach stehen bleiben. Ich rannte zum Geländer und blickte nach unten. Der Kerl flog aufs Wasser zu, und hinter ihm breitete sich eine plötzliche Farbenpracht aus, die ich für eine Explosion hielt. Ich dachte, er hätte sich in die Luft gesprengt, bis ich einen orangefarbenen Fallschirm erkannte.
    Dieses Schwein! Er hatte keinen Selbstmord begangen. Er war nur von der Brücke gehüpft. Hätte ich ihn doch nur erschossen! Ich überlegte, es jetzt noch zu tun, während er den Fluss entlangsegelte.
    » Küstenwache und Hubschrauber sollen starten!«, rief ich. » Dieses Schwein ist gerade wie James Bond die Brücke runtergesprungen. Er hatte einen Fallschirm dabei. Ich wiederhole: Er ist mit einem Fallschirm von der Brücke gesprungen!«

51
    Zehn Minuten später befürchtete ich, wir würden uns überschlagen, als Parker vom Highway auf der Bronx-Seite auf eine Versorgungsstraße der Eisenbahn abbog. Ich sprang aus dem noch schlitternden Wagen und über das dritte Gleis in das Gestrüpp, wo ich das Geld vermutete.
    Wie ein Besessener durchkämmte ich die Gegend, fand aber nur eine leere Getränkedose, einen Fastfood-Karton und Autoreifen. Wo war das Geld geblieben? Endlich entdeckte ich einen schwarzen Gurt. Rannte darauf zu und hob die Tasche an. Mist! Sie war total leicht. Und leer.
    Ich beschloss, mich neben der Tasche ins verdorrte Gras zu setzen. Hinter mir führte ein Weg hundert Meter zum Highway hinauf. Die Entführer mussten gewartet haben und waren schon längst über alle Berge.
    Wir hatten die Sache verpatzt. Das Geld war futsch.
    » Scheiße, scheiße, scheiße!«, schimpfte Emily, als ich ihr die leere Tasche zeigte. Sie reichte mir die Hand, um mir aufzuhelfen. » Die Küstenwache hat zumindest den Springer. Gehen wir.«
    In meinem Blut pulsierte immer noch die volle Portion Adrenalin wie zuvor, als ich aus dem FBI-Wagen gesprungen und am Harlem River die Uferböschung hinuntergejagt war. Die Küstenwache hatte den Springer aus dem Wasser gefischt und in der Nähe der Auffahrt zum Cross Bronx Expressway Richtung Süden in Gewahrsam genommen.
    Mithilfe einer ihrer Jungs richtete ich den Fallschirmspringer auf, der nass und mit Handschellen gefesselt auf dem Bauch lag. Es war ein pickelgesichtiger weißer Junge mit steifem Irokesenschnitt.
    » Es ist vorbei. Wo ist Dan Hastings? Wo ist er?«, rief ich.
    » Was? Welcher Dan?«, fragte der Junge mit vor Verwunderung verzerrtem Gesicht. » Ist er neu im Team? Im Birdhouse-Team?«
    Ich kniff meine Augen zu Sehschlitzen zusammen.
    » Du hast zwei Sekunden, um mir zu sagen, wovon du redest, bevor du mitsamt den Handschellen schwimmen gehst.«
    » Hey, Mann, ich habe

Weitere Kostenlose Bücher