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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Kleidung ihre Instrumente auf. Kurze Zeit später erfüllte rhythmisches Trommeln den Hof.
    » Guter Takt«, schwärmte ich. » Lust auf Afrotanz?«
    » Nein, Idiot«, antwortete Emily. » Die gehören zu uns. Sie sind von der New Yorker Sonderüberwachungseinheit des FBI.«
    » So’n Quatsch«, zweifelte ich.
    Emily nickte.
    » Der Typ in der grünen Buba und der Gbarie-Hose ist der Special Agent der Abteilung für Wirtschaftsverbrechen. Wie spät haben Sie’s?«
    » Zehn Minuten bis zum Kontakt«, sagte ich und wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht.

48
    Sowohl der Wind als auch mein Herzschlag nahmen an Tempo zu, als Hastings, der optisch nicht ganz auf der Höhe war, auf dem Clayton Powell Jr. Boulevard aus dem Wagen stieg. Ich beobachtete mit einem Hochleistungsfernglas, wie er über den kahlen Zementplatz marschierte.
    » Achtung«, knackte die Meldung des Überwachungsteams im Funkgerät. » Männlicher Schwarzer in brauner Lederjacke nähert sich von Süden her.«
    Agent Parker und ich huschten zur südwestlichen Ecke des Dachs. Direkt unter unserem Aussichtspunkt schritt ein junger Schwarzer mit Glatze und Sonnenbrille über den südlichen Parkplatz schnurstracks auf Hastings zu.
    Der Mann rief Hastings etwas zu, als dieser den halbrunden Hof betrat. Ich drehte den Ton des Funkgeräts lauter, das auf Hastings’ Körpermikro eingestellt war.
    » Hier rüber«, rief der Mann.
    Hastings blieb stehen, keuchte laut, den Koffer mit beiden Händen umklammernd, während der Mann auf ihn zukam.
    » Wo ist Danny?«, fragte er. » Wo ist mein Sohn?«
    Ohne auf Hastings zu achten, zog der Mann ein bereits aufgeklapptes Mobiltelefon aus seiner Tasche und reichte es Hastings.
    Selbst ohne Fernglas hätte ich wahrscheinlich die Freude in Hastings’ Gesicht bemerkt, die eine Sekunde später sein Gesicht erhellte.
    » O Danny!«, sagte er und begann zu weinen. » Du bist es! Mein Gott, ich dachte, du wärst tot. Geht’s dir gut? Hast du Schmerzen?«
    Nur kurz spürte ich ein Gefühl der Erleichterung, bis Emily und ich uns überrascht anblickten. Unser Entführer hatte seine ersten beiden Opfer einfach so abgeschlachtet. Die Tatsache, dass Dan Hastings immer noch zu leben schien, war eine sehr willkommene Änderung in der Vorgehensweise.
    » Ich werde dich jetzt zurückholen, Danny«, versicherte Hastings. » Ich werde tun, was man von mir verlangt. Du wirst wieder zu mir nach Hause kommen. Ich …«
    Sein freudiger Gesichtsausdruck erstarb so plötzlich, wie er erschienen war. Der Entführer schien sich gemeldet zu haben. Wie ärgerlich, dass wir nicht beide Seiten des Gesprächs verfolgen konnten!
    » Ja, natürlich habe ich das Geld«, sagte Hastings. » Aber Sie kriegen keinen Cent, bis mein Sohn freigelassen wurde.«
    Hastings lauschte hilflos den Worten des Entführers.
    » Wohin schauen? Aufs Telefon?«, fragte Hastings schließlich.
    Er nahm das Telefon vom Ohr und blickte auf die Anzeige.
    Was war hier los? Hatte der Entführer ihm ein Foto geschickt? Oder ein Video?
    » Hat jemand einen guten Blick aufs Telefon? Was sieht er sich an?«, rief ich der Überwachungsmannschaft übers Funkgerät zu.
    » Könnte jemand in einem Rollstuhl sein«, meldete sich einer der FBI-Scharfschützen. » Ich kann kaum was erkennen.«
    » Okay, okay, gut«, sagte Hastings schließlich und schob dem Schwarzen sein Geld zu.
    Was auch immer Hastings gesehen hatte, hatte ihn offenbar überzeugt, dass man seinen Sohn freilassen würde. Ich selbst war davon alles andere als überzeugt.
    » Nehmen Sie das Geld. Es gehört Ihnen«, sagte Hastings. » Ich habe getan, was Sie verlangt haben. Jetzt lassen Sie Danny frei.«

49
    Der Schwarze kniete sich hin und zog den Reißverschluss des Koffers auf, als Emily und ich über das Dach auf die Tür zum Treppenhaus zurannten. Wir mussten nach unten, um dem Geld zu folgen. Nur das Geld würde uns zu Hastings’ Sohn führen.
    » Er geht nach Süden Richtung Bradhurst«, meldete eine Stimme über Funk, als wir zwei Minuten später den Platz erreichten.
    » Ich folge ihm zu Fuß«, rief ich Emily zu, als ich den hochgewachsenen Schwarzen erblickte, der über das Gelände der Siedlung ging. » Folgen Sie mir im Wagen, aber bleiben Sie mindestens zwei Blocks hinter mir. Das FBI-Fahrzeug sieht schlimmer aus als ein Mobilfunksendemast. Wir wollen ihn lieber nicht erschrecken.«
    Emily machte sich vom Acker, während ich mich auf den Weg machte, um den Schwarzen zu beschatten. Er bewegte sich nicht

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